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ag-umwelt - Re: [Ag-umwelt] interessante Telepolis Artikel

ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Ag-umwelt mailing list

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Re: [Ag-umwelt] interessante Telepolis Artikel


Chronologisch Thread 
  • From: "Dr. Volker Jaenisch" <volker.jaenisch AT inqbus.de>
  • To: ag-umwelt AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-umwelt] interessante Telepolis Artikel
  • Date: Wed, 06 Jul 2011 17:04:31 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-umwelt>
  • List-id: <ag-umwelt.lists.piratenpartei.de>

Ahoi!

On 06/07/11 14:12, Guido Körber wrote:
> Am 06.07.2011 um 13:57 schrieb Bernd:
>
>>> Seltene Erden unter Wasser - Japanische Geologen sehen im Ozean
>>> einen Ausweg aus dem Rohstoffmangel (der Titel ist etwas unglücklich
>>> gewählt)
>>> http://www.heise.de/tp/artikel/35/35061/1.html
>>
>> Ja, das Zeug aus dem Schlamm.... sie wissen aber noch nicht ob es
>> einzelen Stellen oder wild verteilt vorkommt.. je nach dem lohnt
>> sichs oder eben net..
>
>
> Das ist eine der dämlicheren Nummern die ich diese Woche gehört habe.
> Die Konzentration liegt bei 0,2%, das ist nicht wirklich abbauwürdig,
> sondern würde mit dem sog. "In Situ Heap Leaching" gewonnen werden,
> man presst also Säure in das Vorkommen und saugt die an anderer Stelle
> wieder ab, die interessanten Stoffe haben dann mit der Säure reagiert
> und lassen sich relativ leicht abscheiden. Problem dabei ist das
> gleiche wie beim Fracking: Jede Menge Kram im Boden der da nicht hin
> gehört.
>
> Definitives No-Go, wenn die keine Vorkommen finden die Konzentrationen
> mindestens im einstelligen Prozentbereich haben, dann ist ein Abbau
> nicht zu akzeptieren, da er mit zu vielen Umweltschäden einher geht.
Das ist ein rein politische Nachricht, welche den Druck auch China
erhöhen soll seine Exportzölle für Seltene-Erden zu lockern.
Das ist also als flankierende Maßnahme zum WTO-Urteil
http://www.manager-magazin.de/politik/weltwirtschaft/0,2828,772630,00.html
zu verstehen.

Es wurde mir schon 1980 im Fernsehen erklärt, dass wir unseren
Krupp-Stahl 1990 schon aus Manganknollen gewinnen werden.
Methanhydrat als unterseeische Gasquelle ist auch so ein Dauerbrenner.
Das wird immer aus dem Hut gezaubert, wenn der Kapitalismus aufzeigen
muss, dass es noch ein unerschlossenes Gebiet gibt. Und das schöne
daran: In der Tiefsee gibt es nicht mal Indianer, die man vorher
aurotten muß.

Was wir hier erleben, ist dass durch die Endlichkeit der Resourcen nun
tatsächlich eine (wenn auch durch z.B. Zölle verstärkt) Verkanppung
eintritt, welche den Preis (getrieben auch durch Spekulationen) noch
oben treiben. Am Ende wird sich alles rentabel herausstellen, was wir
uns jetzt kaum vorzustellen wagen.
Dass einmal in der BRD wieder gebohrt wird, oder in Kanada Teersande und
Ölschiefer verarbeitet werden zeigt doch nachdrücklich, dass alles
machbare auch gemacht werden wird.

Interessant finde ich die Prognose der UN und des IPCC (der hat sie
nicht erfunden sondern zitiert nur) zur Entwicklung der Weltbevölkerung.
Laut Telepolis
http://www.heise.de/tp/artikel/35/35062/1.html sagt die UN 2100 11Mrd.
Menschen voraus, der IPCC geht von 5.5 Mrd. aus.

Die interessante Frage hinter den Zahlen: Wie sollen denn die 5.5 Mrd.
Menschen so schnell sterben (oder nicht gebohren zu werden) damit nur
5.5 Mrd. überbleiben.
Ein Atomkrieg könnte das leisten und auch ein Supervulkan. Evtl.
schaffen wir es auch mit Hungersnöten durch die Klimaveränderungen.
Nur mal so pessimistisch ins Blaue gedacht.

Beste Grüße

Volker


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Dr. Volker Jaenisch http://www.inqbus.de
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