[Ag-soziale_marktwirtschaft] Fw: Fw: Fwd: Steuer und Abgabenpolitik

[Alexander Neißendorfer <alex AT neissendorfer.com>]

Ja klar, die Neuordnung der GOÄ wäre nochmal eine sehr komplexe Aufgabe und 
beim reinen PKV-Modell unbedingt erforderlich. Hier bin ich auch sicherlich 
nicht der Mega-Experte.

In meiner Familie und Freundeskreis sind einige Ärzte und ich hab es mir 
gestern nochmal erklären lassen. Für die absolut identische Leistung zahlt 
die GKV 15 Euro und die PKV (bei entsprechendem Faktor) 150 Euro. Nun käme 
ich auf die gewagte Theorie, dass die 15 Euro zu wenig (u.U. nichtmal 
kostendeckend) und die 150 Euro zu viel sind. Und da stellt sich mir ganz 
einfach die Frage, wieso im Rahmen einer neuen GOÄ nicht einfach ALLE einen 
angemessenen Betrag zahlen, anstatt mit "zu wenig & zu viel" zu operieren.

Wie gesagt: Die genaue Ausgestaltung der GOÄ und das Finden von 
leistungsadäquaten Gebühren wäre dann eine neue, große Aufgabe. Sie wäre 
dann auch für alle KVen gültig, egal ob ehemalig GKV oder PKV mit früheren 
Sonderregelungen.


----- Original Message ----- 
From: "CAP" <CAP AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Monday, October 17, 2011 12:48 PM
Subject: Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft]Fw: Fwd: Steuer und Abgabenpolitik


> Alexander Neißendorfer schrieb:
> > CAP, ich darf mal deine email "zerpflücken"? :)
> Immer gerne :)
>
> @ "kostendeckenden (alterabhängigen?) Pauschaltarif" ich glaube dass wir 
> uns da verstanden haben und Du erkannt hast, warum ich da was so gemacht 
> habe.
>
> Alexander Neißendorfer schrieb:
> > Der Grund weshalb m.E. eben ausschließlich PKVen existieren sollten ist 
> > die "andere Seite" - nämlich die Ausgabenseite gegenüber den 
> > Leistungserbringern (Ärtze, Krankenhäuser etc.). Hier wird derzeit bei 
> > der GKV über ein völlig bürokratischen und intransparentes Punktesystem 
> > abgerechnet, während gegenüber Patienten Privatpatienten die 
> > Gebührenordnung (GOÄ) eigentlich recht übersichtlich ist.
> >
> > M.E. würde eine einheitliche, neu gestaltete GOÄ für alle Versicherten 
> > dazu führen, dass alle Patienten vom Arzt als "finanziell gleich 
> > interessant" angesehen werden und somit die Schlechterstellung der 
> > "Gesetzlichen" bei z.b. Terminvereinbarung entfallen würde. Gleichzeitig 
> > würde eine Entbürokratisierung bei den Leistungserbringern stattfinden, 
> > da es nur noch ein einheitliches Abrechnungssystem gibt. Last but not 
> > least: Der Ärztemangel in Regionen mit vielen gesetzlich Versicherten 
> > (bisher wenig lukrativ) wäre dadurch zumindest abgemildert und die nötige 
> > Quersubventionierung durch Privatpatienten entfällt.
> Da sprichst Du ein wesentliches Thema an, dass in dem Buch behandelt ist, 
> aber nicht als Antrag hier aufgeführt wurde.
> Die GOÄ führt in Verbindung mit den Verträgen der PKV zu extremen 
> Kostensteigerungen und hat keine Wettbewerbselemente innerhalb der 
> leistungserstellung. Sie wird von daher keine Alternative zum GKV System 
> sein. Wenn wir die Refinanzierung der Leistungserstellung diskutieren 
> wollen, würde ich einen neuen Thread empfehlen.
> --
> Ag-soziale_marktwirtschaft mailing list
> Ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-soziale_marktwirtschaft