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ag-soziale_marktwirtschaft - Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] [AG Wirtschaft] Das Elend der Rechthaberei oder der Ansatz für eine Piratenstrategie

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ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft

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Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] [AG Wirtschaft] Das Elend der Rechthaberei oder der Ansatz für eine Piratenstrategie


Chronologisch Thread 
  • From: Daniel Juling <daniel.juling AT consenser.org>
  • To: <ag-wirtschaft AT lists.piratenpartei.de>, <ag-sozialpolitik AT lists.piratenpartei.de>, <ag-soziale_marktwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-soziale_marktwirtschaft] [AG Wirtschaft] Das Elend der Rechthaberei oder der Ansatz für eine Piratenstrategie
  • Date: Mon, 18 Jul 2011 09:23:25 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-soziale_marktwirtschaft>
  • List-id: "Wirtschaft, Finanzen, Soziales - soziale Marktwirtschaft" <ag-soziale_marktwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo Wigbold,

Danke für Dein Feedback. Es zeigt mir, dass ich mich noch nicht ausreichend gut erklärt habe. Deine Kritik ist gegenstandslos, da Du Sachen kritisierst, was nicht der Fall ist. Wir benutzen verschiedene Unterscheidungen und Kontexte, kurz: wir reden an einander vorbei, obwohl wir ähnliches meinen! Genau deshalb ist das schaffen einer gemeinsamen Ausgangsbasis (um nicht das Wort Schnittmenge zu verwenden) so wichtig.

Ich hoffe Du kommst auch auf die Openmind, denn über gemeinsame Gespräche würde ich mich sehr freuen.

Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Weg in eine ähnliche Richtung.

Saludos,
Schnittmenge


Am 16.07.11 15:04 schrieb "Wigbold" unter <piraten AT leo.0n3.org>:

Diese Crossposts [AG Wirtschaft] [Ag-sozialpolitik]
[Ag-soziale_marktwirtschaft] finde ich überflüssig.
Wieso diskutieren wir das Thema nicht auf der aktiven?! F'up ...

Daniel geht es wohl eher darum seinen consenser.org ins Spiel zu
bringen. Und in der politischen Diskussion zu erproben. Darüber möchte
er "eine Piratenstrategie" entwickeln.

Ich halte jedoch die "eine Piratenstrategie" für unsinning. Im Archiv
der ML AG Wirtschaft findet sich seit Juni die Diskussion dazu.

https://service.piratenpartei.de/private/ag-wirtschaft/2011-June/thread.html

Ich möchte mir die wiederholte Erklärungen sparen, jedoch ein kurzer
Abstract meiner Kritik:

Insbesondere halte ich die Schnittmengenbildung von Meinungen als
/kollektive Intelligenz/ strukturell für totalitär. Konsens ist eben
nicht Schnittmenge sondern vielschichtige Übereinstimmung in
verschiedensten bestimmten und unbestimmten Standpunkten /
Argumentationen / ... / Emotionen.

Es ist auch klar, daß es immer Menschen gibt, die nicht übereinstimmen.
Diese werden von der Schnittmenge "kollektive Intelligenz"
ausgeschlossen, bzw. es wird statistisch mit erzeugter Mehrheit uber sie
bestimmt. Bezug von Politik sind dann nicht mehr der individuelle freie
Mensch (Bürger), sondern der Machtanspruch, der die Menschen in
Fragmente zerteilt, die Mehrheit als dividuelle Masse erzeugt.

Diese erzeugte dividuelle Masse wird dann als Schwarm bzw. Kollektiv
bezeichnet, und man schreibt ihr Intelligenz zu. obwohl diese Masse
willkürlich von den einzelnen Rulern (Regelmachern) geschaffen wird.

Hier geht es mir im wesentlichen darum aufzuzeigen, daß der
Machtanspruch einzelner dazu führt, daß nicht eine Übereinstimmung von
individuellen Menschen festgestellt wird, sondern eine Mehrheit zu
dividuellen Meinungen aktiv geschaffen wird. Diese Mehrheitsbildung wird
aus dem Menschen willkürlich herausgeschnitten. Das Individuum Bürger
wird paradoxer Weise politisch inhaltlich mehrheitsbildend aufgeteilt
bzw. teilt sich selbst auf.

Die Autorität des Rulers wird jedoch nicht durch die Inhalte bestimmt,
sondern durch das Mitspielen der Menschen nach seinen Regeln.

Klar kann man privatgesellschaftlich sagen: "Geht doch, wenn es nicht
paßt!" Jedoch sind gesellschaftliche Ausgrenzungen durch
Schnittmengenbildung in einer Partei von Mitgliedern, die beim Aufbau
und Ausbau eines demokratischen Rechtsstaates und einer modernen
freiheitlichen Gesellschaftsordnung geprägt vom Geiste sozialer
Gerechtigkeit mitwirken wollen, politisch unsinnig.

Ebenso unsinnig ist das Titeln: "Das Elend der Rechthaberei" ... Man
bedenke, das in einem freiheitlichen Rechtsstaat, das Recht auf Recht
den Bürger ausmacht. "Das Elend der Respektlosigkeit" muß ich leider der
Kollektiven Intelligenz Daniels zurufen, da genau diese die
Individualität der Menschen ignoriert wie ihre Individuelle Freiheit.

Im gleichen Kontext möchte ich hier auf einen Vortrag über /Das
Dividuelle Begehren/ der Kontrollgesellschaften verweisen:
http://classic.skor.nl/artefact-4826-nl.html

Zitate:
"Die Individuen sind dividuell geworden, und die Massen Stichproben,
Daten, Märkte oder ‚Banken’" ...

"Es muss nicht erst eine Gemeinschaft entstehen, um die
Neuzusammensetzung von vorher getrennten Individuen zu erreichen,
sondern die Verkettung und die Singularitäten sind co-emergent, als
Condividualität von Condividuen."





On 07/12/2011 05:18 PM, Daniel Juling wrote:
Ein Lösungsansatz ist EIN gemeinsames
Bewertungssystem zu schaffen.

Ich hatte zwei Ansätze vorgestellt, Du
hast das pragmatisch Bewertungssystem herausgegriffen: Satz "x" ist
wahr für eine Gruppe von Personen genau dann,
wenn die Anerkennung von "x" nützlich ist für die Realisierung von
Zielen der Gruppe.

Meines Erachtens wird so eine Gruppe als Bund geschnürt zusammengehalten
durch eine dem Menschen übergeordnete totalitäre Ethik: Wahr ist nur,
was der Gruppe nutzt. - Eine faschistische Bestrebung! Siehe auch:

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Wigbold/Whitepapers/Satzung_1_1_A#Begriffsdefinition_.22faschistisch.22


Die Ziele /der Gruppe/ sind für eine freiheitliche Politik nicht
maßgeblich! Sondern es ist maßgeblich für eine freiheitliche Politik,
daß der Einzelne mit oder ohne Gruppe Recht auf Recht hat, unabhängig
von der Gruppe und zwar im Maße wie eine Gruppe (Dividuum) oder jeder
andere Bürger/Mensch auch. - Ein Recht auf die eigene Wahrheit.

Das die /Kollektive Intelligenz/ großartige kollektive Ziele entwickelt,
um ihre totalitären Grundannahmen als Wahrheit manifestieren zu können,
ist ebenso verständlich.

=> ZIEL: Überleben: Wie erhöhen wir die Überlebens-Wahrscheinlichkeit
der Menschheit?

Nun Daniel, das ist leicht zu beantworten: Erhöhe einfach _Deine_
Überlebens-Wahrscheinlichkeit! - Jedoch mit Rücksicht auf den Anderen,
der dasselbe oder auch was anderes tut als Du, um sein Überleben zu sichern.


Man kann ein Messer zum Töten verwenden oder zum Brot teilen.

Na und?! - Man kann so ziemlich alles benutzen ... auch ein ZIEL sowie
eine Rhetorische Frage, - oder auch Menschen.


Das Ziel des republikanischen, demokratischen und sozialen Rechtsstaates
ist implizit klar gesetzt: Bürger als freie Menschen.
- Und darauf muß sich Politik beziehen!

UND für eine Freiheitliche Gesellschaftsordnung ist die Individuelle
Freiheit des Menschen die Normative.


Die /kollektive/ Rettung der Menschheit mittels eines Bewertungssystems
umgesetzt durch Politik und Staatsgewalt muß ich entschieden ablehnen.


Die PIRATEN sollten sich auf ihren Rechtsraum beschränken und Politik
für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland und ihrer Länder machen.
Und das mit vielfältigen (individuellen) Bewertungssystemen, ebenso
vielfältigen Weltanschauungen und insbesondere mit Rücksicht auf Andere.


~wigbold


Nun der Vollständigkeit halber ein FullQuote:

On 07/12/2011 05:18 PM, Daniel Juling wrote:
Danke Otmar für Deine Antwort. Ich werde versuchen mich kurz zu
halten:

Ob es eine absolute Wahrheit gibt oder nicht und was jeder darunter
versteht, sollten wir lieber mal im Mumble besprechen.

Gut finde ich, dass Du mit mir die Meinung teilst, dass Experten aus
verschieden Fachbereichen unterschiedliche Wahrheiten haben und das
unterschiedliche Weltbilder dafür in Verantwortung zu ziehen sind. =>
Auf der Openmind werde ich über das entstehen dieser Weltbilder
referieren.

Der Knackpunkt ist das es wahre Aussagen nur innerhalb einer Theorie
gibt, doch kann keine Theorie an sich beanspruchen wahr zu sein, doch
kann eine Theorie sinnvoll für einen bestimmten Kontext sein. Man
kann WILLKÜRLICH eine Theorie schaffen, innerhalb derer es wahre
Aussagen gibt, bzw. innerhalb eines bestimmten Kontext kann diese
Theorie das Leben vereinfachen. Das Problem mit den vielen
verschiedenen Bewertungssystemen (Theorien) ist der Streit, welche
Theorie wann anzuwenden ist. Ein Lösungsansatz ist EIN gemeinsames
Bewertungssystem zu schaffen. Ich hatte zwei Ansätze vorgestellt, Du
hast das pragmatisch Bewertungssystem herausgegriffen: Satz "x" ist
wahr für eine Gruppe von Personen genau  dann,
wenn die Anerkennung von "x" nützlich ist für die Realisierung von
Zielen der Gruppe.

Du hast vollkommen Recht, das es viele Mrd. Menschen auf der Welt
gibt. Deshalb setze ich auf der Openmind für den Platzhalter
"Gruppe"  "Menschheit" ein => ZIEL: Überleben: Wie erhöhen wir die
Überlebens-Wahrscheinlichkeit der Menschheit?

Man kann ein Messer zum Töten verwenden oder zum Brot teilen.

Saludos, Schnittmenge
--
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https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-wirtschaft



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