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Re: [Ag Meinungsfindungstool] Wieviel Entscheidungssystem steckt im Diskussionssystem?
Chronologisch Thread
- From: ntroPi <ntroPi AT news.piratenpartei.de>
- To: ag-meinungsfindungstool AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [Ag Meinungsfindungstool] Wieviel Entscheidungssystem steckt im Diskussionssystem?
- Date: Sat, 09 Jun 2012 10:54:11 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-meinungsfindungstool>
- List-id: <ag-meinungsfindungstool.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver
Hi Alexander,
ich kann nur vollständig zustimmen. Gut auf den Punkt gebracht und genau meine Meinung.
Grüße,
ntroPi
Alexander Praetorius schrieb:
marc schrieb:
Ahoi,
ich glaube aus dem Thread "Drei Perspektiven Person, Gruppe und Gemeinschaft" herauszulesen, dass wir die Trennung zwischen Diskussionssystem und Entscheidungssystem schärfer ziehen und die Frage beantworten müssen wieviel Entscheidungssystem im Diskussionssystem steckt.
(alle Definitionen der hier verwendeten Begriffe sind im Arbeitspad http://meinungsfindungstool.__piratenpad.de/__Anforderungsanalyse-__Kernfunktionen http://meinungsfindungstool.piratenpad.de/Anforderungsanalyse-Kernfunktionen definiert - nicht abgestimmter Stand!)
Meiner Meinung nach gibt es für die Diskussionsform 'Diskussion' (K03KA02 Alternative 01) wirklich keine hinreichende Notwendigkeit, eine Gruppe oder gar Gemeinschaft zu definieren. Die Beteiligung und Betroffenheit ist sehr volatil. Nichtsdestotrotz ergeben sich Gruppen und Gemeinschaften während der Diskussion implizit.
Eine Diskussion dieser Form verläuft in der Regel so, wie wir es bisher von Mailinglisten und aus Foren kennen: die Diskussion ist NICHT zielgerichtet und das Ergebnis unbestimmt.
Die Diskussionsformen 'Debatte' (K03KA04 Alternative 01) und 'Kontroverse' (K03KA03 Alternative 01) hingegen sind mMn neue, formalen Regeln folgende Diskussionsformen. In diesen beiden Formen geht es ganz eindeutig um die Manifestierung eines gemeinsamen Ergebnisses, des sog. 'Draft' (K03KA05 Begriffsdefinition). Das Ergebnis ist dann zwar keine Entscheidung im Sinne eines Entscheidungssystems, jedoch muss trotzdem in gewissem Maße 'entschieden' werden, damit es zu Ergebnissen aus der Diskussion kommen kann.
Daher sind mMn für die Diskussionsformen 'Debatte' und 'Kontroverse' eher funktionale Überschneidungen mit dem Entscheidungssystem vorhanden, da hier eben Aussagen abgestimmt werden müssen. Für diese Abstimmungen brauchen wir meiner Meinung nach das Konstrukt der Gruppen und der Gemeinschaft, wie bereits im Thread 'Drei Perspektiven Person,Gruppe und Gemeinschaft' diskutiert.
Macht das Sinn?
Klingt für mich sinnvoll.
Die Strukturierung bzw. die Formalität und die Notwendigkeit präzise zu bestimmen wer Stimmberechtigt ist gibt es im Entscheidungstool. Im Meinungsfindungstool hingegen sollte statt dem Finden eines gemeinsamen Standpunktes mehr die Findung eines persönlichen Standpunktes stehen. Teilnehmer diskutieren und informieren sich und nach und nach wachsen persönliche Standpunkte. Man kann sich selber im Dialog mit anderen solche informierte Standpunkte erarbeiten, man kann passiv folgen und sich ein persönliches Mashup verschiedener Standpunkte aus den Standpunkten jener Experten zusammenstellen die sich beteiligen oder man folgt bzw. übernimmt einfach einen Standpunkt dem man folgen will komplett.
Im Idealfall ergibt sich dadurch Konsens, da alle Teilnehmer der Diskussion nach entsprechender Dauer der Diskussion den selben Standpunkt eingenommen haben, im schlechteren Fall ergeben sich mehrere Standpunkte bzw. "Gruppierungen" oder es bleibt sogar bei totalem Durcheinander....
Das Meinungsfindungstool sollte permanent laufen und damit aber trotzdem Handlungsfähigkeit gewährleistet ist bzw. es voran geht, geht es in regelmäßigen Intervallen oder auch permanent über ins Entscheidungssystem, in dem dann formalere Prozesse ablaufen und auch aufgrund der hohen Verbindlichkeit die Ergebnisse hier haben, genauer erfasst werden sollte was genau Gruppen oder Gemeinschaften sind um daraus Übersicht und Stimmberechtigung ableiten zu können.
Das alles ist aber in meinen Augen überflüssig für ein Meinungsfindungstool, welches so offen wie Möglich sein sollte und im Prinzip nur sinnvolle Hilfestellung, abgeleitet aus Best Practices geben soll, damit die Dialogteilnehmer möglichst effizient Meinungen bilden können.
Vielleicht hilft es die Schnittstelle zwischen Entscheidungstool und Meinungsfindungstool zu definieren, wenn auch nicht präzise, dann zumindest einzugrenzen wo ungefähr die Schnittstellen entstehen sollen.
Wie und wann muss man sich authentifizieren? Wie passiert das bei LQFB aktuell? Welche Erfahrungen gibt es mit LQFB?
Wie definiert man Gruppe oder Gemeinschaft in LQFB? Braucht es die oder sind Anträge ausreichend?
Welchen Prozess durchläuft ein Antrag im Entscheidungssystem? Wie funktioniert das aktuell in unserer deutschen Legislative?
Welche Kriterien müssen erfüllt sein um einen Standpunkt aus dem Meinungsfindungstool in das Entscheidungsfindungstool zu überführen?
Welche Möglichkeiten die im Meinungsfindungstool bestehen bestehen im Entscheidungsfindungstool weiter? Welche existieren im Entscheidungsfindungstool nicht mehr? Welche kommen hinzu?
Ich glaube das fokussierte arbeiten wird leichter, wenn wir hier ein bisschen Licht hineinbringen :-)Cheers----------------------------------------------------------------------______________________
marc
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- [Ag Meinungsfindungstool] Wieviel Entscheidungssystem steckt im Diskussionssystem?, marc, 08.06.2012
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