Re: [Ag Meinungsfindungstool] Deutsch reden - Meinungen strukturieren

["Bernd Eckenfels" <bernd-2012 AT eckenfels.net>]

Hallo,

muss etwas klugscheissen, weil das hier hin passt (und durchaus beachtet  
werden sollte beim Thema Meinungsfindung). Ansonsten sehe ich das aber  
durchaus als richtig und wichtig an, die Prozesse zu separieren (und die  
Begriffe zu definieren).

Am 18.01.2012, 23:15 Uhr, schrieb WSchallehn  
<WSchallehn AT news.piratenpartei.de>:
> Denn Umfragen verändern für sich gesehen nichts.

Doch, sogar sehr. Aber das ist ja erwünscht. Man denke nur an den Effekt  
der Überspringen der 3% Vorhersagegrenze bei der Berlinwahl oder den  
Phänomen der schweigenden Mehrheit. Diese kann Menschen verwirren und  
verunsichern. Die Veröffentlichung von Umfrageergebnissen beeinflusst  
(bestärkt) die Mehrheitsmeinung.

Gibt ja auch in der Physik (Quanten Zeno Effekt) oder der Psychologie  
(Rosenthal-Effekt) entsprechende Untersuchungen.

> * Wird vor einer Personenwahl vereinbart, dass das Ergebnis der  
> Umfrage(!) unmittelbar gültig sein soll, so haben wir den Spezialfall  
> "Findung = Entscheidung".

Naja, also Kandidaten werden vorher vorgestellt und bei denen die man  
kennt hat man sich "seine meinung" über die Person auch schon lange vorher  
"gebildet".

> * Ist vereinbart, dass ein Parteiprogramm zunächst ausgearbeitet und  
> sodann auf dem Parteitag beschlossen werden soll, so haben wir eine  
> klare Trennung von "Bildung" und "Entscheidung".

Vor allem erfolgt die "MEinungsbildung" der mitarbeitenden Mitglieder in  
der Diskurs und Diskussionsphase zur Ausarbeitung von (konsensfähigen)  
Vorschlägen. Zumindest hoffentlich.

Gruss
Bernd