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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 13

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Subject: Mailingliste der AG Landwirtschaft

List archive

Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 13


Chronological Thread 
  • From: Birgitt Piepgras <Birgitt.Piepgras AT piratenpartei-sh.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 13
  • Date: Wed, 02 Apr 2014 14:10:08 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

sh*t, das habe ich komplett verpennt, sorry!!

Ist jetzt aber im Kalender eingetragen, kommt nicht wieder vor.

Für einen Zwischendurchtermin kann ich erst nach Ostern.

Liebe Grüße,
Birgitt

On 02.04.2014 05:55, Detmar Kleensang wrote:
> Äääähm..., tja
>
> Apropos: Wo wart ihr eigentlich alle beim ersten Treffen nach neuer
> Zeitrechnung?
>
> Ok ok, ich hatte mich wieder mal um ne halbe Stunde verspätet. Tut mir
> leid. Auch, dass ich das nicht ankündigen konnte. Ich war noch im Stall am
> rotieren. Heute habe ich QM-Audit *omgwtf*
>
> Zumindest hatte ich ja bei der letzten Sitzung schon angekündigt, dass ich
> diese Kontrolle am Folgetag haben werde und nicht so ganz bei der Sache
> sein werde...
>
> Zu diesem ganzen QM/QS-Scheiss könnten wir von mir aus auch mal was machen.
> Und die Initiative Tierwohl dann auch gleich in einem Aufwasch mit. Alles
> "freiwillige" Zertifizierung, zu der wir Bauern gezwungen werden und die
> uns nur Geld kostet, damit der Handel kosten- wie nutzlose Werbesiegel hat.
>
> Sollen wir dann vielleicht doch mal zwischendurch einen Termin anberaumen?
> Vorschläge?
>
> Gruß, Detmar
>
>
>
> Am 02.04.2014 um 01:35 schrieb Birgitt Piepgras:
>
>> das fragst du am 02.04.?!
>> LG
>> Birgitt
>>
>> On 02.04.2014 01:26, Frank Steinert wrote:
>>> Wollen wir am 1. 4. was dazu machen? Ich wär sehr dafür.
>>> byby Frank
>>>> ------------------------------
>>>> Message: 2
>>>> Date: Fri, 28 Mar 2014 08:54:23 +0100
>>>> From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
>>>> To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>> Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Gesetzentwurf des Bundestages zu
>>>> Direktzahlungen
>>>> Message-ID: <C340F1D7-3896-4E6B-9308-8983862B6EFE AT gmx.de>
>>>> Content-Type: text/plain; charset=windows-1252
>>>> Moin!
>>>> Entschuldigt. Da war die Zeit etwas knapp. Also:
>>>> http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/009/1800908.pdf
>>>> Da sorgt allein schon der Paragraph 15 Absatz 3 für:
>>>> "Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft wird
>>>> ermächtigt, zur Gewähr- leistung des Schutzes von ökologisch
>>>> wertvollem Dauergrünland durch Rechtsverordnung mit Zustimmung des
>>>> Bundesrates als weitere sensible Gebiete nach Artikel 45 Absatz 1
>>>> Unterab- satz 2 der Verordnung (EU) Nr. 1307/2013
>>>> • Moor- und Anmoorflächen,
>>>> • Überschwemmungsgebiete,
>>>> • erosionsgefährdete Flächen
>>>> zu bestimmen."
>>>>
>>>> Das ist die bundesweite Umsetzung des Schleswig-holsteinischen
>>>> Dauergrünlanderhaltungsgesetzes. Nur wesentlich gröber verfasst, mit
>>>> wesentlich mehr Spielraum für die spätere Umsetzung.
>>>> Wo ich den Paragraphen betreffs Moor- und Anmoorflächen noch mittrage
>>>> und als positiv erachte weiten die beiden anderen bezeichneten Gebiete
>>>> den gesetzlichen Eingriff in die unternehmerischen Entscheidungen zur
>>>> Produktionsausrichtung erheblich aus.
>>>> Als Überschwemmungsbebiete definiert worden sind einst Landstriche,
>>>> die in den letzten 200 Jahren wenigstens ein Mal überschwemmt wurden.
>>>> Das kann also schon 199 Jahre her sein und nun völlig unbedenklich
>>>> ackerfähig sein, doch kann die Regierung basierend dieses Paragraphen
>>>> jederzeit bestimmen, anderes außer Dauergrünland wäre für diese
>>>> Gebiete nicht mehr als Produktionsausrichtung zulässig.
>>>> Von meinen 75 Hektar liegen 28 Hektar in solch einem ausgewiesenen
>>>> Überschwemmungsgebiet. Davon sind 8 Hektar bereits Dauergrünland, weil
>>>> es sich dort zusätzlich um Anmoorfläche handelt. Die restlichen 20
>>>> Hektar werden von mir für den Getreideanbau verwendet. Dies könnte mir
>>>> jederzeit von der Bundesregierung untersagt werden. Womit die
>>>> Produktionsausrichtung meines Betriebes auf Milcherzeugung UND
>>>> Ackerbau jederzeit beendet werden könnte. Ich hätte dann keine
>>>> Alternative mehr zu der meist unrentablen Milcherzeugung, für die sich
>>>> Dauergrünland nur verwenden lässt.
>>>> Gleiches gilt für erosionsgefährdete Flächen. Es wurde vor einigen
>>>> Jahren ein sogenanntes Erosionskataster aufgelegt, in dem sowohl wind-
>>>> als auch wassererosionsgefährdete Gebiete ausgezeichnet wurden. Wenn
>>>> man sich dieses Erosionsschutzkataster auf der Landkarte ansieht, dann
>>>> sind allein in Schleswig-Holstein ca. die Hälfte aller
>>>> landwirtschaftlichen Nutzfläche als erosionsgefährdet ausgewiesen.
>>>> Sollte die Bundesregierung jemals auf die Idee kommen, dieses
>>>> Paragraphen umzusetzen, wäre nicht nur mein Betrieb in seiner Existenz
>>>> gefährdet.
>>>> Das ist imho wieder mal so ein politischer Schnellschuss: gut gemeint,
>>>> schlecht gemacht. Die Umsetzung dieses Paragraphen hätte derart
>>>> weitreichende Folgen für die Wirtschaftlichkeit der geschätzt halben
>>>> Landwirtschaft in Deutschland, auf deren jeweilige
>>>> Produktionsausrichtungen und die unternehmerische
>>>> Entscheidungsmöglichkeiten sowie auf das Landschaftsbild im
>>>> allgemeinen, das es mich graust.
>>>> Man kann eigentlich nur hoffen, dass dieser Abschnitt nie aktiviert
>>>> wird. Nicht in der schwammigen, weitreichenden, frei definierbaren
>>>> Form wie er dort steht.
>>>> Wenn ich alle Überschwemmungsgebiete und Erosionsflächen auf meinem
>>>> Betrieb zusammenrechne, dann würde ich allenfalls noch auf viereinhalb
>>>> Hektaren Ackerbau betreiben dürfen. Damit wäre die Diversifizierung
>>>> meines Betriebes auf mehrere landwirtschaftliche Sparten akut gefährdet.
>>>> Ebenso gefährdet wäre die Fruchtfolge. Denn wenn ich dann auf 70ha nur
>>>> noch Dauergrünland halten dürfte und auf nichtmal 5ha Ackerbau
>>>> betreiben dürfte, was für eine Fruchtfolge könnte ich einhalten?
>>>> Selbst die Kollegen mit ausschliesslich Milcherzeugung haben noch ein
>>>> paar Hektar Ackerfläche für Maisfutter. Die sollen dem EU-Greening
>>>> zufolge künftig eine Fruchtfolge einhalten. Das ist für die eh schon
>>>> schwierig genug. Wenn dann noch die Bundesregierung große Teile der
>>>> Ackerfläche in Dauergrünland umwandelt ist es mit Fruchtfolge vollends
>>>> vorbei.
>>>> Ja, ich weiß. Das soll alles nur als Notbremse dienen, wenn mehr als
>>>> 5% der Dauergrünlandfläche in einem Jahr verschwinden. So war es
>>>> zumindest wohl angedacht. Aber das steht halt dort nicht explizit so
>>>> drin! Es steht lediglich drin, dass die Bundesregierung _ermächtigt_
>>>> wird, jederzeit entsprechend in die landwirtschaftliche Struktur
>>>> einzugreifen. Sie hätte alle die Möglichkeiten, wie obig beschriebene
>>>> Auswirkungen auf die Landwirtschaft zu provozieren.
>>>> Es läuft sicher nicht alles rund in der Landwirtschaft. Aber solche
>>>> Restriktionen machen es letztlich nur noch schlimmer. Die Umsetzung
>>>> dessen könnte zu einem gravierenden Höfesterben führen. Weil viele
>>>> Betriebe in ihrer Produktionsausrichtung massiv beschränkt werden
>>>> könnten. Sonst sagt die Bundesregierung beständig, wir Bauern sollten
>>>> Unternehmer werden und am Markt teilnehmen. Das funktioniert aber
>>>> nicht mit solch gravierenden Eingriffen in unsere Handlungsfähigkeit!
>>>> Außerdem muss man bei all dem bedenken, welche rein finanziellen
>>>> Auswirkungen solch eine gesetzliche Umwandlung von Ackerfläche in
>>>> Dauergrünland hätte. Ackerflächen sind aufgrund ihrer vielseitigen
>>>> Nutzungsmöglichkeiten weit höher finanziell bewertet als es
>>>> Dauergrünland ist. Acker ist einfach mehr Wert. Auch gegenüber Banken!
>>>> Als Sicherheiten, wenn man investieren möchte. Dies geht ja nur noch
>>>> über Kredite, da nicht genügend in der Landwirtschaft verdient werden
>>>> kann! Man stelle sich vor, ein Betrieb mit 50/50 Acker zu
>>>> Grünlandanteil hätte in einen neuen tierwohligen Kuhstall samt
>>>> Güllelager und Siloplatten investiert. Durchschnittsinvestitionssumme
>>>> war bereits 2011 1 Million Euro! Die geldgebende Bank nimmt die
>>>> wertvollen Ackerflächen als Sicherheit. Nun kommt die Bundesregierung
>>>> und entwertet diese Flächen zu Dauergrünland. Was macht die Bank? Ihre
>>>> Kredite werden auf den Schlag nicht mehr im vorigen Umfang durch
>>>> Sicherheiten gedeckt. Das kann vielen Betrieben ganz schnell das
>>>> Genick brechen!
>>>>
>>>> Sowieso ist dieser ganze Dauergrünlandschutz eine Farce. Die
>>>> Regelungen dazu sind absolut kontraproduktiv! Weil sie dafür sorgen,
>>>> dass nirgendwo Dauergrünland neu entstehen kann. Man kann ja auch auf
>>>> als Acker ausgewiesenen Flächen Grünland anbauen. Das darf man aber
>>>> nur 5 Jahre lang! Vor Ablauf der 5 Jahre MUSS das Grünland wieder
>>>> umgebrochen und beackert werden! Ansonsten wird es automatisch zu
>>>> Dauergrünland! Ist eine Grünlandfläche auf Acker länger als 5 Jahre am
>>>> Stück Grünland, so ist es automatisch Dauergrünland. So ist es
>>>> automatisch nur noch einen Bruchteil Wert und die Nutzung für alle
>>>> Zeiten entsprechend eingeschränkt. Daher sieht doch jeder Landwirt zu,
>>>> dass er Grünland auf Ackerfläche spätestens vor Ablauf dieser 5 Jahre
>>>> wieder pflügt. Diese strikte rechtliche Trennung zwischen Acker- und
>>>> (Dauer-)Grünlandfläche ist kontraproduktiv! Wie viel mehr - vielleicht
>>>> nicht "Dauergrünland", aber immerhin langfristiges - Grünland könnte
>>>> es geben, wenn man auch nach 7 oder 10 oder 20 Jahren Grünland
>>>> zwischendurch mal pflügen und beackern dürfte? Dem Boden würde das
>>>> auch gut tun. Und nach 1-3 Jahren Ackernutzung neu angelegtes Grünland
>>>> ist wesentlich frischer, gesünder und ertragreicher als solches
>>>> Dauergrünland, dass schon seit 20 oder 40 Jahren gar nicht anders
>>>> genutzt werden darf!
>>>> Letztlich geht es dann aber halt auch wieder darum, wie
>>>> verantwortungsbewusst die Landwirte mit ihren Flächen umgehen. Und da
>>>> gibt es leider solche und solche...
>>>> Ich hoffe, das war erstmal allgemeinverständlich genug. Es gibt da
>>>> noch ein paar andere Punkte, aber dieser eine allein war mir schon
>>>> übel genug.
>>>> Gruß, Detmar
>>>>
>>>>
>>>>
>>>> Am 27.03.2014 um 13:13 schrieb Birgitt Piepgras:
>>>>> Moin Detmar,
>>>>> willst du was dazu schreiben? Also mal allgemeinverständlich erklären,
>>>>> welche Auswirkungen das hat?
>>>>> Liebe Grüße,
>>>>> Birgitt
>>>>> On 27.03.2014 07:56, Detmar Kleensang wrote:
>>>>>> Danke Birgitt...
>>>>>> Damit wäre dann das Ende meines Betriebes beschlossen. Kann sich nur
>>>>>> noch um ein paar Jahre handeln.
>>>>>> Tolle Aussichten...
>>>>>> Gruß, Detmar
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>> Am 27.03.2014 um 00:03 schrieb Birgitt Piepgras:
>>>>>>> Moin ihr Lieben,
>>>>>>> fyi
>>>>>>> http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/18/009/1800908.pdf
>>>>>>> Liebe Grüße,
>>>>>>> Birgitt
>>>>>>>
>>>>>>> --
>>>>>>> Ag-landwirtschaft mailing list
>>>>>>> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
>>>>>>> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft
>>>>>>
>>>>>>
>>>>>
>>>>>
>>>>> --
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>>>> Ende Ag-landwirtschaft Nachrichtensammlung, Band 26, Eintrag 13
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