Hunger
trotz Genfood
Liebe
Freundinnen und Freunde des Umweltinstitut
München,
am Dienstag hat die
Welternährungsorganisation (FAO) neue Zahlen vorgelegt: Fast 900
Millionen Menschen leiden an Hunger. Seit Jahren ist dieser
Zustand nahezu unverändert. Während in Asien zwar eine leichte
Verbesserung eingetreten ist, steigt die Zahl der chronisch
Unterernährten besonders in Afrika kontinuierlich
an.
Die
Agrogentechnik-Lobby wird indes nicht müde, ihre manipulierten
Pflanzenkonstrukte als Lösung für das Hungerproblem anzupreisen.
Doch diese Werbeversprechen
sind völlig haltlos. Die tatsächlichen Ursachen für den
inakzeptablen Hunger auf der Welt sind bekannt: Klimawandel,
Bürgerkriege, Landgrabbing durch nationale und ausländische
Investoren sowie die Produktion von Agrosprit und Futtermitteln
für die Tiermast. Gleichzeitig lassen Spekulationen mit
Grundnahrungsmitteln wie Mais, Reis und Getreide die
Nahrungsmittelpreise enorm ansteigen.
Besonders die
globale Lebensmittel- und Agrarindustrie verhindert mit ihrem
massiven Einfluss auf die Politik, dass sich diese verheerende
Situation ändert. Weltweit sterben jährlich 2,5 Millionen Kinder
an den Folgen der Unterernährung – obwohl genügend
Lebensmittel vorhanden sind!
Deswegen brauchen wir auch keinen
manipulierten Gen-Weizen, sondern endlich eine vernünftige
Politik. Das Umweltinstitut München ruft zu breitem Protest gegen
den Anbau von Gen-Weizen auf und startete deshalb die
Einwendungsaktion "Gen-Weizen
– Nein Danke!". Eine Mustereinwendung
zum Unterschreiben haben wir vorbereitet. Einwenden kann
jede/r, ein Wohnsitz in Üplingen ist keine
Voraussetzung.
Senden Sie eine
Einwendung eingehend bis spätestens 24. Oktober
2012 an das Bundesamt für
Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit
(BVL):
Gentechnik im Honig soll Standard
werden Vor über einem
Jahr bestätigte der Europäische Gerichtshof, dass Honig frei von
Gen-Pollen sein muss, die nicht als Lebensmittel zugelassen sind.
Auf die sich daraus ergebenden Konsequenzen, wie Koexistenzregeln
zum Schutz von Bienenprodukten, warten Imker und Verbraucher
seither vergebens. Bundesministerin Ilse Aigner sitzt das Problem
lieber aus und verweist auf die erwarteten Regelungen auf
EU-Ebene.
Zur
Empörung der Imkerverbände hat die EU-Kommission nun einen
Vorschlag zur Änderung der Honigrichtlinie vorgelegt, der die
strengen Anforderungen des EuGH-Honigurteils aushebelt. Demnach
soll das Vorhandensein von Pollen in Honig, die von zugelassenen
Gen-Pflanzen stammen, gegenüber dem Verbraucher weiter
verschleiert werden. Die neue Regelung soll zudem Schlupflöcher
ermöglichen, die zu einer Umgehung der Nulltoleranz für nicht
zugelassene Gen-Pollen in Honig führen. Eine klare Absage an den
Verbraucherschutz. Zur Zeit wird der hier verzehrte Honig
überwiegend importiert, vorzugsweise aus Argentinien, Mexiko und
China, und ist häufig mit Gen-Pollen
kontaminiert.
Das Umweltinstitut
München fordert Ministerin Aigner auf, wenigstens die letzten
Monate ihrer Amtszeit im Sinne des Verbraucherschutzes aktiv zu
werden und sich in Brüssel gegen diese Aufweichung
einzusetzen.
Filmtipp "More than
Honey": Bienen produzieren nicht nur Honig, sondern sind
unverzichtbar für Natur und Landwirtschaft. Ohne die
Bestäubungsarbeit der Bienen würde der Weltbevölkerung ein Drittel
der gesamten Welternte fehlen. Der Dokumentarfilm "More than
Honey" ("Mehr als Honig") geht dem massiven weltweiten
Bienenstreben auf den Grund. Gezeigt wird der Film im Rahmen des
Münchner
Klimaherbst 2012.
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Münchner
Klimaherbst 2012 vom 10.10. bis
26.10.
Fachgespräch
Pflanzenöl: "Regionale" Pflanzenölwirtschaft kontra
"regionale" Lebensmittelversorgung 18.10.,
9-11 Uhr, Bauzentrum München, Willy-Brandt-Allee 10, München
Energieeinsparung
hat höchste Priorität. Auch beim Einsatz von Pflanzenöl kann unser
sorgloser Energieverbrauch nicht fortgeführt werden. Besonders die
Landwirtschaft kann ohne das Hilfsmittel „Motor“ jedoch nicht
auskommen. Wann ist Pflanzenöl-Einsatz sinnvoll? Die Frage „Teller
oder Tank?“ bleibt heftig umstritten. Antje Wagner, Referentin für
Klima und Energie im Umweltinstitut München, diskutiert mit
weiteren Fachleuten auf dem Podium. Veranstalter & Anmeldung:
Bauzentrum der Landeshauptstadt München, Tel. 089/54 63 66-0;
bauzentrum.rgu AT muenchen.de
Die
gekaufte Wahrheit Wissenschaft im Dienste der Gen-Industrie
(Filmvorführung mit Diskussion) 18.10., 19-21 Uhr,
münchner zukunftssalon, Waltherstr. 29 Rgb., München Gen-Pflanzen
– die neue landwirtschaftliche Revolution oder das Ende der
biologischen Vielfalt auf unserem Planeten? Manipulierte
Industriestudien wiegen die Verbraucher in falscher Sicherheit,
während kritische Forschung verhindert wird. Wer entscheidet über
Wahrheit? Können wir tatsächlich noch von wissenschaftlicher
Unabhängigkeit sprechen? Wie nimmt die Gen-Industrie Einfluss auf
Politik und Gesetzgebung? Und was bedeutet das für die Zukunft
unserer Ernährung?
Brisante
Fragen wie diese beantworten Anja Sobczak, Referentin für
Gentechnik beim Umweltinstitut München e.V., Bertram Verhaag,
Dokumentarfilmer, DENKmal-Film GmbH, und Dr. Christoph Then,
Geschäftsführer von Testbiotech e.V. Zuvor erwartet Sie der Film
„Die gekaufte
Wahrheit“ von Bertram Verhaag mit anschließender Diskussion.
Veranstalter &
Anmeldung: Umweltinstitut München e.V., Tel. 089/30 77 49-0 oder
info AT umweltinstitut.org
Ökolandbau
erleben und verstehen 20.10.,
10.30-15 Uhr, Obergrashof, Obergrashof 1, 85221 Dachau
Der
Ökolandbau steht als Sinnbild für nachhaltiges Wirtschaften.
Schnelle Gewinne auf Kosten von Tieren, Umwelt und nachfolgenden
Generationen sind hier tabu. Auf einer Führung über den
Obergrashof bei Dachau erleben Erwachsene und Kinder, wie
ökologische Landwirtschaft funktioniert. Nach einer Brotzeit mit
hofeigenen Produkten erfahren die Besucher bei dem Vortrag „Von
grünen Wiesen und glücklichen Kühen“ mehr über die Nebenwirkungen
unseres extremen Fleischkonsums. Durch den Tag führen Peter
Stinshoff, Geschäftsführer und Gärtner auf dem Obergrashof, Verena
Schmitt, Referentin für Ökolandbau und Ernährung im Umweltinstitut
München e.V., und Annette Wächter vom NORD SÜD FORUM München
e.V.
Veranstalter
& Anmeldung: Umweltinstitut München e.V. und NORD SÜD FORUM
München e. V., Tel. 089/30 77 49 24 oder
vs AT umweltinstitut.org
Achtung:
Am Samstag fahren leider keine öffentlichen Verkehrsmittel zum
Obergrashof. Bitte bei der Anmeldung angeben, ob ein Auto zur
Verfügung steht und freie Plätze vorhanden sind, damit wir
Fahrgemeinschaften organisieren können.
Alle
Veranstaltungen im Rahmen des Münchner Klimaherbst 2012 finden Sie
auf www.klimaherbst.de
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