ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
Listenarchiv
- From: "Axel Heidkamp" <axel.heidkamp AT googlemail.com>
- To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern
- Date: Sun, 7 Oct 2012 10:59:44 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Hallo Wolfgang,
danke für deine Darstellung:
Von: ag-landwirtschaft-bounces+axel.heidkamp=googlemail.com AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces+axel.heidkamp=googlemail.com AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Pirat Wolfgang
Hallo Axel,
natürlich soll der Landwirt seine Produkte verkaufen wohin er will, das entspricht der freien Marktwirtschaft. Zur freien Marktwirtschaft gehört aber auch dass der Unternehmer aus seinem Betrieb heraus Gewinne erzielt von denen er lebt und seinen Betrieb führt. [] Hier liegt das Erste Problem der Darstellung, ich habe das Gefühl, wir reden an einander vorbei. [] Der oben beschriebene Weg ist, zum größten Teil nur für Betriebe möglich, die nicht dem Betriebsbild, der zurzeit von den Piraten gewünschten Struktur entsprechen. Eines geht nur, Axel: entweder lebt die Landwirtschaft von Subventionen, die aus unseren Steuergeldern bezahlt werden, dann werden sich die Landwirte aber auch sagen lassen müssen wie sie im Sinne der Allgemeinheit zu wirtschaften und was sie anzubauen haben. []Wollen wir also in einer Marktwirtschaftlich orientierten Gesellschaft, Familienbetriebe und Kleinstrukturen(unter 100-50 ha erhalten) ist dies nur mit Ausgleichszahlungen möglich. Aber diese wollen wir ja abschaffen. Das ist und bleibt ein Widerspruch. Die Umsetzung der Piratenziele in allen Bereichen der Landwirtschaft, führen zur Verteuerung der Lebensmittel, die nur bis heute von 6-10 % der Verbraucher getragen wird. Erst wenn es gelingt, den nötigen, höheren Marktpreis am Kunden durchzusetzen ist die Kostendeckende Produktion möglich. Die Menschen fordern die Rettung der Umwelt und verbesserung der Haltungsbedingungen und ausreichende Löhne, doch beim eigenen handeln im Einkauf ist es mit dem dazugehörendem Einkaufs- und Lebensverhalten vorbei: Billig Schuhe, Bekleidung, Lebensmittel, mangelnde Bereitschaft zum Energiesparen (mal mit der Bahn fahren, zu Fuß gehen, Tempolimit akzeptieren, Überholverbot für LKW und Wohnwagengespanne), Bei den Tiefstpreisen, muss jeder Käufer wissen, das das Lohnniveau nicht stimmen kann, doch das ist im völlig egal.
Oder die Landwirte sind freie Unternehmer, wie alle anderen auch, und bestimmen allein selbst was sie wo anbauen und wohin verkaufen. Dann gibt es aber auch keinen Cent mehr an Subventionen. [] Dies bedeutet dann aber auch, das Fortschreiten der industrialisierten Großbetriebsstrukturen und Massentierhaltung.
Ich halte es aber doch für Anstrebenswert, den Umbau der Einstellung der Bürger, zu der Landwirtschaft, der Umwelt und den Lebensmitteln so zu trainieren, dass eines Tages die Wunschziele Ziele der Piraten und vieler Bürger, auch gelebt und somit umgesetzt werden können. Wir müssen uns die Stepps über legen, die dazu in welcher Reihenfolge nötig sind.
Mfg Axel Heidkamp
LG
Wolfgang
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Axel Heidkamp
Hallo Detmar, Ich bitte dich zu erkennen, dass der landwirtschaftliche Betrieb Ausgleichszahlungen für die Produktion von Pflanzenfrüchten und die Viehhaltung als Betriebsprämie erhält. Nach dem Verkauf hat der Landwirt keinen Einfluss mehr darauf, wo sein Getreide, Raps, Mais Soja landet. (Afrika, China etc., als Futter, Bioenergie, Lebensmittel) Das Recht, das die Händler haben, muss ich auch dem Landwirt einräumen, das Recht auf Wirtschaft und Entscheidungsfreiheit, eine Grundforderung der Piraten. Das EEG regelt die Vergütung des Stromes/der Wärme, und das Betrifft das Gewerbe des Energieerzeugers. Hier ist es egal ob eine Netzbetreiber oder ein Landwirt der Gesellschafter des Unternehmens ist. Ich kann nicht nachvollziehen, warum Ihr mit euren Forderungen und Plänen, den Landwirten förmlich den Krieg erklären wollt??
MfG Axel Heidkamp
Nun könnte man ja ganz frech sagen, bis zum Auslaufen aller Subventionen, also in der Übergangsphase, sollen die noch bewilligten Subventionen ausschliesslich an landwirtschaftliche Betriebe gehen. Gewerbebetriebe werden ausgenommen. Zack, hätte man Biogasanlagen und allen anderen Gewerbeanlagen den Hahn zugedreht. Auch wäre das als Hemmschuh geeignet, die Landwirtschaft als solche sich immer weiter in Gewerbegrößen entwickeln zu lassen. Und die Größenordnungen, ab wann eine Landwirtschaft gewerblich wird, sind ja bekannt und bereits gesetzt. Der Aufschrei würde allerdings gewaltig werden...
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von Detmar Kleensang
Moin!
Ich meine auch, das lässt sich aus unserem Antrag herauslesen. Wir können aber definitiv nicht jeden Einzel- und Sonderfall mit einem Antrag abklären. Da würde man beim Lesen ja bescheuert werden. Wer würde solch einem Monsterantrag auch noch zustimmen? Ich finde, wir haben da schon eine relativ gute Vorgabe gemacht, die in der Ausführung später genügend Spielraum hergeben dürfte. Alles andere sollten wir über weitere und über Ergänzungsanträge abdecken.
Wem es nicht schnell und eindeutig genug geht mit der Biogasproblematik, dem schlage ich eine etwas fiese rechtliche Neudefinition vor, als seraraten Antrag zu verfassen: Alles, was unter EEG läuft in der Landwirtschaft ist genau genommen und rechtlich gesehen keine landwirtschaftliche Sparte, sondern Gewerbe! Ob nun Biogas oder Solar- und Windkraftanlagen, die laufen alle als eigenes Gewerbe neben dem landwirtschaftlichen Betrieb. So weit mir bekannt jedenfalls. Nun könnte man ja ganz frech sagen, bis zum Auslaufen aller Subventionen, also in der Übergangsphase, sollen die noch bewilligten Subventionen ausschliesslich an landwirtschaftliche Betriebe gehen. Gewerbebetriebe werden ausgenommen. Zack, hätte man Biogasanlagen und allen anderen Gewerbeanlagen den Hahn zugedreht. Auch wäre das als Hemmschuh geeignet, die Landwirtschaft als solche sich immer weiter in Gewerbegrößen entwickeln zu lassen. Und die Größenordnungen, ab wann eine Landwirtschaft gewerblich wird, sind ja bekannt und bereits gesetzt. Der Aufschrei würde allerdings gewaltig werden...
Gruß, Detmar
Am 05.10.2012 um 11:09 schrieb Michael Schaber:
Hallo Michael,
Die Mindestvergütungssätze für Biogasanlagen sind eigentlich eine Subvention für die Landwirtschaft. Daher müssten diese Mindestvergütungssätze gestrichen werden. Steckt das nicht indirekt in unserem Antrag?
…. Oder sind diese Biogas-Leistungen die Angesprochene „Gegenleistung“???
Vg maik06
Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von peu1999 AT aol.com
Ziel ist ein Abbau sämtlicher Agrarsubventionen. Um die landwirtschaftlichen Betriebe vor den Folgen des plötzlichen Wegfalls der Subventionen zu schützen, sollen diese in der Übergangsphase degressiv ausgerichtet und ab einer zu bestimmenden einzelbetrieblichen Auszahlungshöhe gekappt werden.
Begründung Agrarsubventionen sollten in der Vergangenheit zunächst die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen....
Von: peu1999 <peu1999 AT aol.com>
Streichung der Agrar-Subventionen für Biogas/Sprit-Bauern !
Wollen sich die Piraten dafür einsetzen, dass alle Sprit-Bauern, die mehr als 75% ihrer Erträge aus Produkten für Biogas und Bio-Sprit erzielen, jegliche Agrar-Förderung/Subventionierung aus dem Landwirtschaftsministerium und der EU entzogen werden?
Landwirtschaftsministerium und EU fördern die Nahrungsmittelproduktion; zunehmend werden bundesweit landwirtschaftliche Flächen für die Produktion von Biogas/Benzin-/Diesel-Ersatz-Kraftstoffe in Monokulturen verwendet. Gleichzeitig nehmen die Preise für Nahrungsmittel weltweit zu und lassen gerade in ärmeren Regionen Inflation und Unterversorgung ansteigen !!
Die Piraten setzen ein Zeichen gegen diese Fehlentwicklung.
Eine Agrar-Förderung verbietet sich daher für die Produktion von Biogas/Benzin-/Diesel-Ersatz-Kraftstoffe aus den Mitteln von Landwirtschaftsministerium und EU ! Mögliche Fördermittel werden bereits aus dem Energieministerium bezahlt und treiben die Pachtzahlungen für landwirtschaftliche Flächen massiv in die Höhe; sie sind jedoch wegen der Produktion der Grundlagen technischer Produkte in Frage zu stellen.
Agrarbauern. die Mais und Raps-Monokulturen anlegen, um die von ihnen betriebenen Biogasanlagen damit zu betreiben, beziehen in der Regel sukzessive alle angrenzenden Landwirte in die Produktion von Biogas-Mais und Raps mit ein.
Ø Weniger Invest, da die Pflanzen mit ihren Fruchtständen abgeschnitten werden und unverarbeitet, direkt in die energetische Gewinnung eingebracht werden können, also abmähen und verkaufen ohne die Maiskolben oder die Raps-Körner zu separieren. Ø Unabhängigkeit von Genossenschaften, Großhandel, Silowirtschaft, Nahrungsmittelproduktion, Verkauf etc. –
Ø Der Einsatz von chemischen Keulen zur Schädlingsbekämpfung Überdüngung zur Ertragssteigerung und gentechnisch veränderter Aussaat ist völlig unbedenklich, da die landwirtschaftlichen Produkte ja niemals zum Verzehr verwendet werden, sondern rein zur energetischen Versorgung.
Ø Die Biogas-Anlagen-Betreiber verpflichten dazu die Bauern, die Reststoffe (zum Teil hochbelastet mit Fungiziden, Pestiziden und anderen Schadstoffen) als Dünger wieder auf ihren Feldern auszubringen, womit eine unkontrollierte Allokation der hochkonzentrierten Chemikalien erfolgt bei den Bauern die nur einen Bruchteil ihrer Agrarflächen für die Biogas-Produktion verwenden. Ø …. Weitere Argumente sind zudem
Ø Die Biogas-Anlagen-Betreiber verpflichten dazudie Bauern, die Reststoffe als Dünger wieder auf ihren Feldern auszubringen, womit eine mögliche Überdüngung inkauf genommen wird Ø Biogasanlagen sind derzeit landwirtschaftliche Produktionsstätten und unterliegen nicht der Bauordnung, sie sind jedoch wie Industrieanlagen zu bewerten und sind von daher einer regionalpolitischen Regionalplanung mit der Ansiedlung von industriellen Produktionsanlagen zu unterwerfen
Ø Biogas-Anlagen werden zudem meist von den Bauern direkt betrieben,
die Verwendung von gentechnisch optimierter Saat und Frucht entzieht sich damit
einer möglichen Kontrolle, da diese ja ohne Zwischenstellen vom Feld direkt
in den Biogas-Anlagen verarbeitet werden. Die Verbreitung von gentechnisch
veränderter Saat kann damit nicht ausgeschlossen werden, da durch Versämelung,
Bestäubung und Vermischung eine Ausbreitung bzw. die Verdrängung herkömm-
licher Pflanzenarten proviziert wird. vgl. auch http://www.buergerinitiative-kreuzkrug.de/Biogasstudie.pdf
Quellen und Auszüge aus früheren Diskussionen
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- [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, peu1999, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Michael Schaber, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Detmar Kleensang, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 08.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 08.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 09.10.2012
- [Ag-landwirtschaft] Chance für small scale Landwirtschaft/ Landschaftspflege statt reine Aus-Nutzung, Isa Frejek, 09.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Axel Heidkamp, 07.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Detmar Kleensang, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Michael Schaber, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Hanns-Jörg Rohwedder, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 05.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Hanns-Jörg Rohwedder, 06.10.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] Agrarsubventionen vs. EEG für Biogas-Bauern, Pirat Wolfgang, 05.10.2012
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