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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Regenwald und Fleischkonsum

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Regenwald und Fleischkonsum


Chronologisch Thread 
  • From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
  • To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Regenwald und Fleischkonsum
  • Date: Mon, 17 Sep 2012 12:24:36 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Hallo René,

das AS ein bemerkenswerter Tier- und Menschenfreund, aber keineswegs
Anhänger des Veganismus war dürfte damit wohl geklärt sein:

Die Behauptung das Albert Schweizer Vegetarierer war ist vollkommen
unbewiesen.

Im Alter von 89 Jahren hat er einen Brief geschrieben, wo er sich selbst
als Vegetarier bezeichnete.

Zitat:
Doch auch im Rahmen dieser seiner
Ausführungen scheint Schweitzer noch der Auffassung zu sein, dass es auf
der Basis der
Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben keine ethische Pflicht zum Vegetarismus
geben könne und
die Aufzucht und Tötung nichtmenschlicher Tiere zum Zwecke der
Fleischgewinnung für den
Menschen letztendlich der je persönlichen Gewissensentscheidung obläge.
Wann sich die
Haltung Schweitzers in diesem Punkte geändert hat, ist schwer auszumachen,
doch steht fest,
dass er wohl kurz vor seinem Lebensende – genauer, im Jahre 1964 – eben
diese
Verpflichtung des wahrhaft ethisch lebenden Menschen, der sich ja gegenüber
seinen
nächsten Mitlebewesen als Bruder zu sehen habe24, zu einer vegetarischen
Lebensweise
gesehen und gemäß dieser Obligation auch gelebt hat. In einem Brief
schreibt Schweitzer,
dass sich all die Menschen, welche sich im Geiste der Ehrfurcht vor dem
Leben für den
Tierschutz einsetzen, konsequent vegetarisch ernähren müssten, wie er
selbst dies auch tue.
Zitat:
„Meine Ansicht ist, dass wir, die für die Schonung der Tiere eintraten, ganz
dem
Fleischgenuss entsagen und auch gegen ihn reden. So mache ich es selber.“

Weiter:

Zitat:
In Lambarene halte ich es so, dass das Fleisch der Ziegen- und Schafböcke,
die sowieso geschlachtet werden müssen, weil wir sie nicht alle großziehen
können, auch zur Ernährung dienen soll.

Zitat:
»Viel verhandelt wird die Frage, ob wir das Recht haben, anderes Leben zu
vernichten, um daraus Nahrung zu haben. Gewöhnlich wird die Frage so
gestellt, ob wir Fleisch genießen dürfen. Hier wird dann entschieden, dass
hier keine wirkliche Notwendigkeit des Tötens vorliegt. Nur übersieht man
dabei, dass auch vegetarische Nahrung ein Töten von Leben voraussetzt. Die
Vegetabilen sind auch Leben. Die Getreidekörner, die ich als Mehl in meinem
Brote esse, trugen Leben in sich, das im nächsten Frühling sprießen sollte
und das nun vernichtet wird. Dasselbe trifft bei allen Früchten, die zur
Nahrung dienen, zu. In diesem ganz allgemeinen Sinne ist die Frage zu
stellen, ob wir unser Leben ohne Vernichten von anderem Leben erhalten
können. In diesem Sinne gestellt, muss sie verneint werden. In der Frage
vegetarisch oder nicht-vegetarisch kann es sich also nur darum handeln, dass
wir vom Vernichten von Leben, das dem unsrigen näher verwandt ist, Abstand
nehmen wollen. Aber wenn wir doch Tiere unserer Herden, weil wir sie nicht
alle ernähren können, töten müssen, kann die Verwendung ihres Fleisches zur
Nahrung als zweckmäßig gelten. Andererseits kann wieder geltend gemacht
werden, dass, wenn einmal dieses Zugeständnis gemacht ist, die Folge davon
ist, dass Tiere zum einzigen Zweck der Schlachtung gezüchtet werden.

Helmut F. Kaplan, Protagonist des UL und wg. antisemitischer Aussagen
verurteilt, wird von der AS-Stiftung ausführlich vorgestellt, z. B. hier
http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/vorstellung-helmut-kaplan


> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-landwirtschaft-
> bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von René Heinig
> Gesendet: Sonntag, 16. September 2012 21:46
> An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de; 'AG Tierrecht'; Ag-
> umwelt AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft] Regenwald und Fleischkonsum
>
> Am 16.09.2012 20:47, schrieb Wolfgang:
> >
> > Sehe ich ähnlich Bernd.
> >
> > Die gern verbreitete Behauptung, unser Fleischkonsum würde den Hunger
> > in der Welt vergrößern, leidet an einigen Widersprüchlichkeiten:
> >
> > 1. Häufig wird diese Behauptung, so wie auch diesmal, von einer Orga
> > verbreitet die sich Albert-Schweitzer-Stiftung nennt und dies damit
> > begründet das Albert Schweitzer, der sich ja nicht mehr dagegen wehren
> > kann, angeblich Vegetarier war, was jedoch nicht stimmt.
>
>
> Hast du dafür eine Quelle?
>
>
> > Maximal hat AS sich in seinen letzten Lebensjahren aus
> > gesundheitlichen Gründen vegetarisch ernährt.
>
>
> Hast du dafür eine Quelle?
>
> Man kann sich auch nicht einfach Albert-Schweizer Stiftung nennen, den
> Namen gab die Tochter von Albert Schweizer, die sollte vielleicht auch
> am besten wissen, ob er Vegetarier war, oder?
>
> Mal ganz davon abgesehen, dass es mir nicht darum geht, sondern um die
> Menge des Fleischkonsums bei uns, der nur durch die Futtermittel-Importe
> und die zunehmende Rodung des noch verbliebenen Regenwaldes
> funktioniert. Da spielt es auch keine Rolle, dass Europa mal irgendwann
> grün war, jetzt ist es das eben nicht mehr, es gibt also nur noch die
> Chance die letzten Wälder und im Übrigen auch die indigenen Völker die
> dort eigtl. leben zu schützen.
>
> Hast du dir die Satellitenbilder überhaupt angesehen?
>
>
> > 2. Widersprüchlich ist auch das Verhältnis der AS-Stiftung zu der
> > Sekte Universelles Leben. Jedenfalls macht die Stiftung auf ihren
> > Webseiten Werbung für deren Vordenker. Ungeachtet dessen das die
> > bereits wg. antisemitischer Äußerungen vorbestraft sind.
>
>
> Hast du dafür eine Quelle? Das ist jetzt eine ziemlich heftige
> Anschuldigung, für die du sicherlich sogar strafrechtlich belangt werden
> könntest, wenn sie nicht stimmt.
>
>
> > 3. Nicht stimmig ist der von der AS-Stiftung angeführte Vergleich von
> > der Landfläche, die einen Menschen bei veganer und jener, die einen
> > Menschen bei fleischlicher Nahrung ernähren kann.
> > a. hängt dieser Flächenvergleich vom Anteil der Tierprodukte an der
> > Ernährung ab. Das wir hier in Europa und auch z. B. in den USA viel
> > zuviel Fleisch essen mag ja richtig sein, jedenfalls wird das von
> > vielen Gesundheits- und Ernährungsexperten bestätigt.
>
>
> japp
>
>
> > b. ist der Fleischverzehr (und damit Flächenverbrauch) nur in den
> > Industrieländern so hoch. Ein Verzicht würde den Ländern, in denen
> > Hunger herrscht, nicht unmittelbar helfen.
>
>
> Doch, die können sich die Nahrungsmittel, die sie selbst herstellen
> nicht leisten, weil wir den "Landeigentümern", mehr zahlen, um die
> Nahrungsmittel nach Europa zu importieren. Noch dazu werden wie gesagt
> die indigenen Völker aus den Wäldern vertrieben.
>
>
> > Im Gegenteil verschlimmert die hoch subventionierte Überproduktion der
> > Industrieländer den Hunger in den Entwicklungsländern wenn sie dort zu
> > Dumpingpreisen auf den Markt geworfen wird.
>
>
> Du redest jetzt von Afrika oder? Nach Südamerika, um das es hier ja
> geht, werden afaik keine Lebensmittel exportiert oder hast du da eine
> Quelle?
>
>
> > c. stimmt der Flächenvergleich schon deshalb nicht weil, wie Bernd
> > richtig schrieb, Rinder und Schweine auch auf Weideland gehalten
> > werden das als Ackerland nicht zu gebrauchen wäre.
>
>
> Wolfgang, wir haben doch schonmal konstruktiv zusammengearbeitet, aber
> wenn du das, was du hier geschrieben hast wirklich ernsthaft glaubst,
> lebst du in einer sozialromantischen rosaschäfchen Welt. über 90% der
> Schweine werden in Massentierhaltung gehalten, in extrem engen Ställen,
> eine Weidehaltung von Schweinen zum Regelfall zu erklären ist fern
> jeglicher Realität. Rinder werden ja wirklich noch ein paar mit Freigang
> gehalten, aber wie viele Schweine siehst du so draußen rumlaufen, wenn
> du so durch die Gegend reist?
>
>
> > 4. Ein weiterer Widerspruch ist, das dieselben Tierrechts- und
> > Veganerkreise, die Sojafutter als Tierfutter verteufeln gleichzeitig
> > Soja für die menschliche Ernährung empfehlen.
>
>
> Hast du die Seite gelesen? Denn genau das wird dort auch angesprochen.
>
>
> > Mir scheint da Ideologie über Sachlichkeit zu stehen.
>
>
> Vielleicht liest du dir dein Geschriebenes nochmal unter diesem Aspekt
> durch. :/
>
> Viele Grüße
> René
>
> --
> Ag-landwirtschaft mailing list
> Ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
> https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-landwirtschaft





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