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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] Antwort: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft

ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft

Listenarchiv

Re: [Ag-landwirtschaft] Antwort: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] Antwort: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft
  • Date: Sat, 7 Jul 2012 03:12:06 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Liebe Isa,

es steht Dir natürlich völlig frei, selber einen landwirtschaftlichen Betrieb so zu führen, wie Du meinst, dass es richtig wäre. Sollte dieses als gutes Beispiel in der Fachwelt anerkannt werden und es zudem ein wirtschaftlich lohnendes sein, so werden Dir sicher viele Landwirte folgen. 

Ansonsten muss ich Dich loben für Deine Hartnäckigkeit bei diesem Thema. Doch musst Du auch anerkennen, dass die Landwirtschaft eine Branche wie jede andere ist und in der ebenso Geld verdient werden will. Sonst würde nämlich niemand hierzulande Landwirtschaft betreiben. Im übrigen nehme ich mir zum Beispiel nicht heraus, einem Architekten oder einem Straßenbaumeister oder wasauchimmer zu raten, wie er seinen Job zu machen hätte. Allenfalls frage ich mal lieb und nett an, ob er schon auf eine meiner Ideen zum Thema gekommen war und woran diese meine favorisierte Methode vielleicht scheitern würde.

Wie kommst Du nun zur Erfüllung dessen, was Du gerne erreichen möchtest? Da gibt es schon ein paar Methoden: Du könntest Dich z.B. dafür einsetzen, dass sich eine Bewirtschaftungsart, wie sie Dir vorschwebt, finanziell mehr lohnt als andere. Dann wird jeder Landwirt völlig freiwillig versuchen, dem nachzueifern. Du könntest Dich dafür einsetzen, dass die Landwirte selber aktiv am Markt teilnehmen und ihre Produktionsmengen gebündelt der Nachfrage anpassen können, die solche Preise realisieren kann, die für die Produktionsmethode, die Dir vorschwebt, mindestens kostendeckend ist. 

Denn derzeit, das musst Du leider verstehen, nehmen die wenigsten Landwirte tatsächlich aktiv am Markt teil. Sie können es nicht und sollen es noch weniger können, wenn man alleine die Bestrebungen, das hiesige Marktstrukturgesetz drastisch einzuschränken, dass explizit dafür gedacht war, damit die Landwirte die Möglichkeit haben, sich zu bündeln und so eine gewisse Marktmacht gegenüber ihren Abnehmern aufzubauen. Die Landwirte sind aktuell leider Getriebene der vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereiche und des Lebensmitteleinzelhandels und können nur durch Effizienzsteigerung wirtschaftlich überleben. Das gefällt auch vielen Landwirten nicht, doch sie müssen schliesslich auf ihre Familien ernähren wie jeder andere. 

Und zum wohl mittlerweile dritten Mal darf ich Dich auf folgendes aufmerksam machen:
- Die Wiesenweie so wie andere Vögel werden zumindest in meiner weiteren Gegend von sich ungebremst weil geschützten Krähen verjagt oder erlegt. Was gedenkst Du hierbei zu unternehmen?
- Der Feldhamster hat erst mit der Intensivierung der Landwirtschaft überhaupt Einzug in unsere Gebiete erhalten. Daher kann im Umkehrschluss kaum die intensive Landwirtschaft am Hungertod von Feldhamstern Schuld sein.
- Zum Thema Heckenschnitt/Knickpflege gibt es schon seit vielen vielen Jahren entsprechende Kurse und Lehrveranstaltungen, hierzulande jedes Jahr in der DEULA. Im übrigen wird die Knickpflege auch kontrolliert und Strafzahlungen bzw. Subventionsabzüge nach CrossCompliance verhängt, sollte gegen die verordneten Ausführungsbestimmungen zur Knickpflege verstoßen werden. 

Weiters solltest Du Dich nicht besonders wundern, wenn ob Deiner Art in den Anschrieben Dir kaum jemand antwortet. Wer etwas verändern möchte, der sollte sich, das gebietet der gesunde Menschenverstand, auch über das Thema, dass er (oder sie) aufgreifen möchte, reichhaltig und von allen Seiten her informieren. Ich hoffe, ich konnte dazu bereits einen kleinen Beitrag leisten.

Mit freundlichen Grüßen, 
Det


Am 04.07.2012 um 14:16 schrieb Isa Frejek:

Für das was die Landwirte im intensiven Landbau an Schaden anrichten bringen ein paar Nester auch nicht viel. Der Fehler liegt im System, Kosmetik hilft da auch nicht viel.

Gesendet: Montag, 02. Juli 2012 um 08:06 Uhr
Von: ralph.gockel AT lwk-rlp.de
An: "Isa Frejek" <ifrejek AT web.de>
Betreff: Antwort: Aw: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft

Wer streut denn Mäusegift auf dem Acker, höchsten in den Vorratsräumen der Landwirte, aber das muss man, Mäusekot im Getreide führt dazu dass es die aufnehmende Hand nicht mehr abkauft!
Ein besserer Blick auf unsere Homepage und die der Stiftung zeigt: wir haben Hunderte von Schwalbennestern an Landwirte verteilt und die Naturschutzprojekte für den Hamster laufen auch über uns. Auch wenn man nicht alles herausposaunt tut man trotzdem Gutes

herzliche Grüße

Ralph Gockel


LD Ralph Gockel
Referatsleiter Raumordnung,
Regionalentwicklung und Naturschutz

Landwirtschaftskammer Rheinland- Pfalz
Burgenlandstr. 7
55543 Bad Kreuznach
Tel.: 0671/793-1138      
Fax.:  0671/793-1199
e-mail.:ralph.gockel AT lwk-rlp.de

Weitere Informationen erhalten Sie über das Internet unter www.lwk-rlp.de



"Isa Frejek" <ifrejek AT web.de>

01.07.2012 13:20

An
ralph.gockel AT lwk-rlp.de, karin.liebschner AT lwk-rlp.de
Kopie
Thema
Aw: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft





Lieber Herr Gockel, liebe Leitung,
Sie wissen selber, dass Sie in der Richtung noch viel unternehmen müssen und die Themen viel mehr in Ihren Medien bewerben könnten. Warum streut man immer nur Mäusegift und erklärt nie mal wie man einen Eulenkasten anbringt oder wie man was für den Feldhamster tun kann. Für meinen Geschmack ist der Naturschutz für die Bauern eher ein Übel als alles andere, aber Sie müssen Verantwortung dafür übernehmen, dass Sie Lebensräume bewirtschaften.
Übrigens sind Sie die einzigen aller Verbände, die auf meine Anfrage geantwortet haben, das zum Thema Wert von Kritik und Naturschutz.
mfG
Gesendet: Dienstag, 26. Juni 2012 um 10:38 Uhr Von: ralph.gockel AT lwk-rlp.de An: "Isa Frejek" <ifrejek AT web.de> Cc: karin.liebschner AT lwk-rlp.de Betreff: Antwort: WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft
Sehr geehrter Herr Frejek,

herzlichen Dank für Ihre Mail. Präsident Schindler hat mich gebeten Ihnen zu antworten. Wir zeigen Ihnen gerne auf, in welchen Bereichen sich die Landwirtschaftkammer mit dem Thema Nachhaltigkeit, Naturschutz und Weiterbildung beschäftigt.

Im Grundsatz sieht sich die Landwirtschaftskammer bei all ihren Beratungs-und Dienstleistungsangeboten auch der Biodiversität und insbesondere der Nachhaltigkeit verpflichtet. Gerade die Beratung über Bewirtschaftung von landwirtschaftlich genutzten Flächen (LF) erfolgt unter ökonomischen Gesichtspunkten, aber auch unter Beachtung des abiotischen und biotischen Ressourcenschutzes (Stand der Technik und der Wissenschaft).

Bei der Naturschutzthematik hat sich die Landwirtschaftskammer mit den beiden Bauernverbänden sowie dem Gemeinde- und Städtebund dieser Herausforderung gestellt. 2006 wurde von diesen Institutionen eine naturschutzfachliche "Stiftung zur Förderung der Kulturlandschaft" gegründet. Diese hat es sich zur Aufgabe gemacht, den im Land anfallenden Kompensationsbedarf (insbesondere bezüglich des Artenschutzes) durch die Erstellung von Konzepten zur Integration naturschutzfachlicher Maßnahmen in den landwirtschaftlichen Betriebsablauf zu gewährleisten. Zusätzlich werden natürlich auch einzelbetrieblichen Beratungen (Stichwort: Ökokonto) angeboten.

Für die Landwirtschaftskammer zeichnet sich eine Entwicklung der ländlichen Räume vor allem in der Bewahrung der Kulturlandschaft mit ihrer Artenvielfalt durch die Integration in eine land- und forstwirtschaftliche Nutzung aus. Hierzu wurden bereits in der Vergangenheit Projekte und Initiativen durch die Stiftung Kulturlandschaft Rheinland-Pfalz (z. B. Schwalbe sucht Dorf) in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern auf Bundesebene (z. B. Kooperation mit verschiedenen Stiftungen wie z. B. der Bayerischen Kulturlandstiftung und der Deutschen Stiftung Kulturlandschaft) erfolgreich initiiert und umgesetzt. Die Pflege und Erhaltung einer vielfältigen Kulturlandschaft sowie die Bewahrung von Lebensräumen der heimischen Flora und Fauna ist in den meisten Fällen an die Nutzung von Acker- und Grünland, Weinbergen und Waldflächen gebunden. So zählt etwa die Beweidung in den Mittelgebirgslagen zu den bedeutenden Maßnahmen die zur Erhaltung der vielfältigen regionalen Kulturlandschaft dient.

Durch die Bewirtschaftung von Flächen stellen sich Landnutzer, Bauern, Winzer und Waldbesitzer damit in die Verantwortung für die Gesellschaft und für die Entwicklung ihrer Heimat.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeit der Landwirtschaftskammer liegt auf dem Beratungsangebot, in allen die Land- und Forstwirtschaft, Garten- und Weinbau betreffenden Bereichen (z.B. Ackerbau, Tierzucht und -produktion, Raumordnung und Naturschutz, Einkommensalternativen, regenerative Energien u.v.m.). So wird hierbei auch Aufklärungsarbeit im Hinblick auf Bodenbearbeitung, Pflanzenschutz und Düngemitteleinsatz geleistet. Bei der Ausbildung des Nachwuchses in den "Grünen Berufen" (Gärtner, Winzer, Landwirt, Pferdewirt, Hauswirtschafterin etc.) sowie bei der Meisterfortbildung erfolgt ebenfalls eine Sensibilisierung für naturschutzfachliche Themen wie z. B. Wasserrahmenrichtlinie, NATURA 2000 oder die Integration von Naturschutzmaßnahmen in den Betriebsablauf (z. B. Feldlerchenprojekt oder Projekte für den Feldhamster).

Nachhaltig bedeutet für die Landwirtschaftskammer, dass sie den Landwirten und Winzern die Grundlagen für unternehmerischen Erfolg vermittelt, dass sie aber in ihrem Ausbildungs- und Beratungsangebot auch das Bewusstsein und die Verantwortung für den Erhalt, die Sicherung und die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen vermittelt.

Wir hoffen, Ihnen einen kleinen Einblick in das vielfältige, auch naturschutzfachlich ausgerichtete Beratungsangebot der Landwirtschaftskammer vermittelt und dargestellt zu haben, dass wir gerade in der heutigen Zeit immer die Kommunikation und Kooperation mit dem Naturschutz schätzen und fördern.

Mit freundlichen Grüßen

Ralph Gockel

LD Ralph Gockel Referatsleiter Raumordnung, Regionalentwicklung und Naturschutz Landwirtschaftskammer Rheinland- Pfalz Burgenlandstr. 7 55543 Bad Kreuznach Tel.: 0671/793-1138       Fax.:  0671/793-1199 e-mail.:ralph.gockel AT lwk-rlp.de Weitere Informationen erhalten Sie über das Internet unter www.lwk-rlp.de

Karin Liebschner/lwk

11.06.2012 09:31


An
Ralph Gockel/lwk@lwkrlp, Wilhelm Zimmerlin/lwk@lwkrlp, Manfred Schnorbach/lwk@lwkrlp
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Thema
WG: Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft



Karin Liebschner Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz Sekretariat der Geschäftsführung Burgenlandstraße 7 55543 Bad Kreuznach Tel. 0671/793-1175 Fax 0671/793-17175 E-Mail: karin.liebschner AT lwk-rlp.de Internet: www.lwk-rlp.de ----- Weitergeleitet von Karin Liebschner/lwk am 11.06.2012 09:30 -----
"Isa Frejek" <ifrejek AT web.de>

08.06.2012 22:16


An
lksh AT lksh.de, info AT lwk-niedersachsen.de, lwk.pohl AT t-online.de, info AT lwk-bremen.de, info AT lwk.nrw.de, info AT lwk-rlp.de, info AT dlg.org, kontakt AT bayerischerbauernverband.de, poststelle AT lwk-saarland.de
Kopie
Thema
Bitte um Aufmerksamkeit für Weichenstellung in der Landwirtschaft



Sehr geehrter Herr Präsident, da das Thema Ökologie auch für die Landwirtschaft immer wichtiger wird würde ich Sie bitten, dass Sie sich auch im Natur- und Umweltschutz den Herausforderungen der Zeit stellen und insbesondere die Bildung der Landwirte in Berufs- und Fachschulen reformieren. Daher würde ich mir mehr wünschen, dass Sie sowohl die ausgebildeten Landwirte als auch die Azubis mehr im Bereich Umwelt- und Naturschutz fortbilden, damit auch Sie auf das Greening vorbereitet sind, aber auch Verantwortung im Bereich der drängenden Umweltprobleme übernehmen können. Da Sie es nach meinem Eindruck in der Vergangenheit manchmal eher verstanden haben ihre Mitglieder über die Frage wie man noch schnell ein Landschaftselement entfernen kann oder ob es Sinn macht die letzten Wiesen vor dem Umbruchverbot umzubrechen würde ich mir auch mehr Information in die andere Richtung wünschen. Mir würde zum Beispiel einfallen: Warum macht es Sinn den Feldrain stehen zu lassen und weniger zu mähen. Wann brütet die Wiesenweyhe, was kann man machen, um dem Feldhamster zu helfen, damit er nach der Ernte nicht verhungert, wie schneidet man Hecken sachgerecht. Bei diesen Themen würde sich auch eine Zusammenarbeit mit Naturschutzorganisationen anbieten, die Sie meiner Meinung nach noch immer als Feinde bekämpfen. Sie sollten diese Gräben überwinden und das Ziel vor Augen sehen: eine nachhaltige und für uns alle auskömmliche Landwirtschaft zu gewährleisten. Das kann nur mit Landwirten gelingen, die die von mir aufgezählten Aspekte im Blick haben. Danke


 

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