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[Ag-landwirtschaft] BDM-Presseinfo: Preisschlacht: Milchbauern schlittern in Krise
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- From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
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- Subject: [Ag-landwirtschaft] BDM-Presseinfo: Preisschlacht: Milchbauern schlittern in Krise
- Date: Mon, 7 May 2012 06:29:12 +0200
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Nachdem ja schon diverse Infos und Newsletter anderer Verbände hier die Runde gemacht haben, dachte ich mir, ich schicke auch mal so etwas herum. Zur Kenntnisnahme:
Betreff: BDM-Presseinfo: Preisschlacht: Milchbauern schlittern in Krise
Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Medienpartner,
wir bitten Sie um freundliche Beachtung der anhängenden Pressemitteilung des Bundesverbands Deutscher Milchviehhalter BDM e.V.
Preisschlacht: Milchbauern schlittern in Krise
(Freising) Billigpreise für Milch, Butter und andere Molkereierzeugnisse freuen den Verbraucher. Für die Erzeuger bedeuten sie jedoch Existenzbedrohung. 45 Cent verlangt Aldi für einen Liter fettarme Milch, 51 Cent für Milch mit einem Fettgehalt von 3,5 Prozent – das entspricht einer Preissenkung um mehr als zehn Prozent. Anlass für den Preisverfall sind die Verhandlungen vom April, bei denen die Molkereien Preisrücknahmen von bis zu 4,5 Cent akzeptiert hatten. Der Erzeugermilchpreis für die Verwertung von Rohmilch nähert sich damit einem weiteren Tiefpunkt an – im Bundesdurchschnitt geht das Milchpreisniveau in Richtung 30 Cent pro Liter. Für die zweite Jahreshälfte 2012 sind 25 – 27 Cent pro Liter zu befürchten.
Angesichts dieser dramatischen Preissenkungen warnt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) vor einer weiteren Eskalation der Situation, die BDM-Chef Romuald Schaber schon jetzt als ruinös bezeichnet. „Jetzt ist eingetroffen, wovor wir immer so eindringlich gewarnt haben! Die Billigmilch ruiniert die Existenz vieler Milchbauern. Es ist höchste Zeit, zu handeln und die Interessen der Milchbauern vor die der Industrie zu stellen!“
Massiver Strukturwandel droht
Die Kosten für Energie und Futtermitteln auf der einen Seite, geringere Einnahmen aufgrund der Preissenkungen auf der anderen - der Druck auf Milchbauern wird immer größer. Zahlreiche Betriebe stehen wieder vor extremen Liquiditätsproblemen, die noch mehr Betriebe zur Aufgabe der Milchproduktion bewegt: In Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel, hatten 2010 nach Erhebungen der Landwirtschaftskammer über 5 % der Milchbauern die Produktion eingestellt.
Dabei sind es die bäuerlichen Betriebe, die als Mittelstandunternehmen das Rückgrat der Gesellschaft im ländlichen Raum bilden. Ihr erwirtschaftetes Geld investieren sie in die eigene Region und tragen so wesentlich dazu bei, Arbeitsplätze und hochwertige, regionale Produkte zu sichern und die Abhängigkeit von Großkonzernen im Lebensmittelbereich zu reduzieren.
Milcherzeuger fordern effiziente Mengensteuerung
Die unverhältnismäßigen Preissenkungen entstehen durch ein Überangebot an Milch, die einer verhaltenen Nachfrage gegenübersteht – ein Missverhältnis, das durch die Beschlüsse zur Mengenausweitung und starren Quotenregelung noch verschärft wird. „Die Lösung wäre eine am Bedarf orientierte Milcherzeugung“, erklärt Schaber. „Nur so ist ein fairer, also mindestens kostendeckender Milchpreis möglich, mit dem die Milcherzeuger ihren Haupterlös aus dem Verkauf ihrer Produkte generieren können.“ Das European Milk Board berechnet zur Kostendeckung einen Erzeugermilchpreis von 43 Cent.
- [Ag-landwirtschaft] BDM-Presseinfo: Preisschlacht: Milchbauern schlittern in Krise, Detmar Kleensang, 07.05.2012
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