ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG Landwirtschaft
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- From: "Pirat Wolfgang" <pirat AT wolfgang-zerulla.de>
- To: <ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: DerSoja-Wahn
- Date: Sat, 10 Mar 2012 23:07:22 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
- List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>
Hallo Detmar,
es ist schon eine Weile her, deshalb erinnere ich mich nicht mehr an alle Einzelheiten. Aber da war mal eine Fernsehsendung die von der Arbeit einer Biologin berichtete die mögliche Alternativen zum Maisanbau untersucht hat. Dafür wurden auf mehreren Versuchsfeldern verschiedene alte Ackerpflanzen angebaut und deren Rentabilität mit der von Mais verglichen. Dabei wurde eben nicht nur die Menge sondern auch der Aufwand verglichen. Bei den alten Ackerpflanzen entfielen Dünger und Pflegemaßnahmen, auch der Anbau selbst war billiger weil manche dieser Pflanzen mehrjährig sind. Da waren mehrere die unterm Strich wirtschaftlicher waren als Mais. Vielleicht ist diese Untersuchung ja im Internet zu finden?
Aber Du hast natürlich völlig Recht: das hängt eben sehr vom Boden ab.
LG
Wolfgang
Von:
ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-landwirtschaft-bounces AT lists.piratenpartei.de]
Im Auftrag von Detmar Kleensang
Gesendet: Samstag, 10. März 2012
21:46
An: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [Ag-landwirtschaft]
[Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: DerSoja-Wahn
Ich hab quasi in Sichtweite 3 Biogasanlagen, aber Luzerne wächst hier überhaupt nicht. Da kannst auch machen was willst, das Zeug kommt einfach nicht in die Gänge. Muss wohl auch extrem standortbezogen sein, dass Luzerne eine Alternative sein soll. Ich würd sie gern zu Futterzwecken anbauen, hat aber wie gesagt leider keinen Sinn hier.
Ehrlich gesagt höre ich zum ersten Mal davon, Luzerne als wirtschaftlichen Ersatz für Mais in die Agrar(Bio)gasanlage zu feuern.
Die durchwachsene Silphie erscheint mir da noch eher eine gute Alternative werden zu können.
Gruß, Det
Am 10.03.2012 um 21:25 schrieb Pirat Wolfgang:
Das hat vor allem etwas mit Fruchtfolge zu tun Christian, die früher üblich war.
Heute baut der Landwirt entweder Weizen oder Mais an oder lässt Kühe auf der Wiese weiden. Und das über Jahre und Jahrzehnte.
Dass das den Boden auslaugt wissen alle. Aber in unserer industrialisierten Landwirtschaft hat man den Bauern erzählt das so was wie Fruchtfolge oder Drei-Felder-Wirtschaft veraltet und dank moderner Agrartechnik überflüssig sei. Das rächt sich irgendwann, denn die ausgelaugten Böden lassen sich nur noch mit immer mehr Dünger bewirtschaften.
Und mit dem Soja ist es eben auch das übliche Problem der Monokulturen.
Luzernen sind als Grünmasse für Biogasanlagen übrigens wirtschaftlicher als Mais. Zwar bringen sie weniger Masse, dafür braucht man sie aber auch nur 1x aussähen, die kommen immer wieder, und man spart den Dünger und aufwändige Feldbearbeitung. Unterm Strich sind Luzernen dadurch wirtschaftlicher.
LG
Wolfgang
Von: ag-tierschutz-landwirtschaft-bounces AT lists.piraten-nds.de [mailto:ag-tierschutz-landwirtschaft-bounces AT lists.piraten-nds.de] Im
Auftrag von Christian
Jordan
Gesendet: Samstag, 10. März 2012 12:26
An: ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de
Betreff: [Ag-tierschutz-landwirtschaft]
Artikel: Der Soja-Wahn
Ein interessanter Standpunkt
Gruß Christian
Europa braucht Eiweiß für seine Tierfabriken. Da es nicht genug hat, wird Soja importiert. Im Gepäck: Umweltzerstörung, Gentechnik ... Das muss enden. Ein Standpunkt von Benedikt Haerlin.
...Weil Soja zur „Droge“ industrieller Fleisch- und Milchproduktion geworden ist, hat sich ihre globale Anbaufläche seit 1960 auf 100 Millionen Hektar vervierfacht und deren Ertrag sogar auf 260 Millionen Tonnen verzehnfacht. Nach Weizen, Mais und Reis wurde sie die wichtigste Nutzpflanze.
...Weil wir fast 30 Millionen Tonnen Soja billig aus Amerika beziehen, kam der Anbau von Eiweißpflanzen hierzulande praktisch zum Erliegen. Der Anbau heimischer Sojabohnen, Futtererbsen und -bohnen, Luzernen und Lupinen ist nach Jahrzehnten der Vernachlässigung nicht mehr konkurrenzfähig. Für den biologischen Landbau sind diese Leguminosen in der Fruchtfolge unentbehrlich. Weil sie in Symbiose mit Bakterien Stickstoff aus der Luft als Dünger verfügbar machen, ersetzen sie ihm synthetisch hergestellten Mineral-Dünger.
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- Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn, Pirat Wolfgang, 10.03.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn, Detmar Kleensang, 10.03.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: DerSoja-Wahn, Pirat Wolfgang, 10.03.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn, Stephan Verbücheln, 11.03.2012
- Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn, Detmar Kleensang, 10.03.2012
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