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ag-landwirtschaft - Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn

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Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn


Chronologisch Thread 
  • From: Detmar Kleensang <detmar AT gmx.de>
  • To: ag-landwirtschaft AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [Ag-landwirtschaft] [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn
  • Date: Sat, 10 Mar 2012 21:45:39 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-landwirtschaft>
  • List-id: <ag-landwirtschaft.lists.piratenpartei.de>

Ich hab quasi in Sichtweite 3 Biogasanlagen, aber Luzerne wächst hier überhaupt nicht. Da kannst auch machen was willst, das Zeug kommt einfach nicht in die Gänge. Muss wohl auch extrem standortbezogen sein, dass Luzerne eine Alternative sein soll. Ich würd sie gern zu Futterzwecken anbauen, hat aber wie gesagt leider keinen Sinn hier.
Ehrlich gesagt höre ich zum ersten Mal davon, Luzerne als wirtschaftlichen Ersatz für Mais in die Agrar(Bio)gasanlage zu feuern.
Die durchwachsene Silphie erscheint mir da noch eher eine gute Alternative werden zu können.

Gruß, Det


Am 10.03.2012 um 21:25 schrieb Pirat Wolfgang:

Das hat vor allem etwas mit Fruchtfolge zu tun Christian, die früher üblich war.
Heute baut der Landwirt entweder Weizen oder Mais an oder lässt Kühe auf der Wiese weiden. Und das über Jahre und Jahrzehnte.
Dass das den Boden auslaugt wissen alle. Aber in unserer industrialisierten Landwirtschaft hat man den Bauern erzählt das so was wie Fruchtfolge oder Drei-Felder-Wirtschaft veraltet und dank moderner Agrartechnik überflüssig sei. Das rächt sich irgendwann, denn die ausgelaugten Böden lassen sich nur noch mit immer mehr Dünger bewirtschaften.
 
Und mit dem Soja ist es eben auch das übliche Problem der Monokulturen.
 
Luzernen sind als Grünmasse für Biogasanlagen übrigens wirtschaftlicher als Mais. Zwar bringen sie weniger Masse, dafür braucht man sie aber auch nur 1x aussähen, die kommen immer wieder, und man spart den Dünger und aufwändige Feldbearbeitung. Unterm Strich sind Luzernen dadurch wirtschaftlicher.
 
LG
 
Wolfgang
 

Von: ag-tierschutz-landwirtschaft-bounces AT lists.piraten-nds.de [mailto:ag-tierschutz-landwirtschaft-bounces AT lists.piraten-nds.de] Im Auftrag von Christian Jordan
Gesendet: Samstag, 10. März 2012 12:26
An: ag-tierschutz-landwirtschaft AT lists.piraten-nds.de
Betreff: [Ag-tierschutz-landwirtschaft] Artikel: Der Soja-Wahn
 

Ein interessanter Standpunkt

Gruß Christian

Europa braucht Eiweiß für seine Tierfabriken. Da es nicht genug hat, wird Soja importiert. Im Gepäck: Umweltzerstörung, Gentechnik ... Das muss enden. Ein Standpunkt von Benedikt Haerlin.
...Weil Soja zur „Droge“ industrieller Fleisch- und Milchproduktion geworden ist, hat sich ihre globale Anbaufläche seit 1960 auf 100 Millionen Hektar vervierfacht und deren Ertrag sogar auf 260 Millionen Tonnen verzehnfacht. Nach Weizen, Mais und Reis wurde sie die wichtigste Nutzpflanze.
...Weil wir fast 30 Millionen Tonnen Soja billig aus Amerika beziehen, kam der Anbau von Eiweißpflanzen hierzulande praktisch zum Erliegen. Der Anbau heimischer Sojabohnen, Futtererbsen und -bohnen, Luzernen und Lupinen ist nach Jahrzehnten der Vernachlässigung nicht mehr konkurrenzfähig. Für den biologischen Landbau sind diese Leguminosen in der Fruchtfolge unentbehrlich. Weil sie in Symbiose mit Bakterien Stickstoff aus der Luft als Dünger verfügbar machen, ersetzen sie ihm synthetisch hergestellten Mineral-Dünger.



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