ag-inklusion AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Mailingliste der AG inklusion zum internen Informtionsaustausch
Listenarchiv
- From: <markus.walloschek AT piraten-erfurt.de>
- To: <Pirate-for-freedom AT Buergerstimme-wmk.de>, "Mailingliste der AG inklusion zum internen Informtionsaustausch" <ag-inklusion AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Inklusion] Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich
- Date: Fri, 2 Jan 2015 12:41:44 +0100
- Importance: Normal
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-inklusion>
- List-id: Mailingliste der AG inklusion zum internen Informtionsaustausch <ag-inklusion.lists.piratenpartei.de>
Markus
Walloschek
Herrmannsplatz 6 99084 Erfurt Tel. 0361 6029793 01728603768 dem raul würde ich glatt eine ehrenmitgliedschaft
anbieten, aber er wird wohl sich parteipol. nicht an eine partei binden wollen
(so ging es mir vor einigen jahren im vorstand eines beh. vereins
auch).
was den begriff behindert angeht, sollten wir
damit leben können, er ist kurz und allgemein verständlich im
sprachgebrauch.
das mit den “in den köpfen was ändern...”
versuche ich seit ca. 20 jahren – man soll ja die hoffnung nicht aufgeben.
allerdings bevor man solche oder ähnliche sätze
formuliert, sollte man mal ein bischen in die geschichte der behinderten
bewegung schauen z. b. 1981 gab es das jahr der beh.
ansonsten sag ich immer wieder, das die un
konventionen f. beh. alles wichtige enthält, wir uns also kein neues programm
erarbeiten müssen, sondern für die umesetzung der brk
kämpfen sollten.
gruß markus
From: Gandalf*
Sent: Thursday, January 01, 2015 4:50 PM
To: ag-inklusion AT lists.piratenpartei.de
Subject: Re: [AG-Inklusion] Ein Frohes Neues Jahr wünsche
ich Hallo Manfred, hallo Mitmacher,
Mitgestalter,
alles Gute von mir auch an Euch alle für das Jahr 2015, und ja, am Anfang stand das Wort..... oder viele Worte und meist wenig Taten. Das gilt es zu ändern. Aber zurück zum Wort... ich mag den Begriff "Behinderung" nicht, man ist vielleicht in dem ein oder anderen Tun "beeinträchtigt", und das betrifft auch mich als "vermeintlich Gesunden". Auch ich bin in manchen Handlungweisen beeinträchtigt, es klappt eben nicht immer alles, was man sich so vorstellt. Und insofern ist für mich Inklusion keine Utopie. Wir müssen in die Köpfe der Menschen Klarheit möglich machen. Und deshalb find ich den Begriff der "Beinträchtigung" einfach besser um antrainierte Denkmuster aufzubrechen. beste Grüsse Friedhelm Am 01.01.2015 um 16:11 schrieb Manfred Wolter: Hallo liebe Mitstreiter
Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich allen hier in der AG.
Ich habe im Netz ein paar aufrührende Worte von Raul Krauthausen
gefunden, die unsere Arbeit sicherlich anregen könnten:
Ja, Inklusion ist eine Utopie. Aber eine,
für die es sich zu kämpfen lohnt! Denn: “Inklusion ist in
beiderseitiger Prozess der Bewältigung und der Annahme von menschlicher
Vielfalt, der uns alle einschließt.”
Wir
sollten froh sein, einen (Kampf-)Begriff gefunden zu haben. Denn wenn es kein
Wort für die gleichberechtigte Teilhabe von allen Menschen gibt – ob
hochbegabt, behindert, erkrankt, jung, alt, mit Migrationshintergrund, anderem
Geschlecht oder unterschiedlicher Sexualpräferenz – dann haben wir als
Aktivist*Innen auch nichts zum Anpacken. Das Problem ist in meinen Augen nicht
die Begrifflichkeit. Das Problem sind die eingefahrenen Denkmuster der
deutenden Mehrheit. Diese zu ändern ist eine Mammut-Aufgabe und wird es leider
auch noch lange sein; wie bei jedem großen gesellschaftlichen Wandel.
Sprache
schafft Realität!
Wenn
wir also unzufrieden mit der Verwässerung des Begriffs “Inklusion” durch die
Mehrheitsgesellschaft sind, dann müssen wir, die Betroffenen, die
Deutungshoheit zurückgewinnen! Ähnlich der Rückgewinnung des
“Krüppel”-Begriffs durch dieKrüppelbewegung in den 1970er Jahren
oder des Wortes “Feminismus” durch die jüngere#Aufschrei-Bewegung.
Was
gilt es also zu tun?
Medien
und Politiker*Innen müssen begreifen, dass es notwendig ist, den Minderheiten
die Deutungshoheit zuzugestehen. Das bedeutet, dass nicht behinderte Menschen
Macht abgeben müssen. Macht in Form von medialer Aufmerksamkeit und
politischer Gestaltung. Es darf nicht sein, dass ein Großteil des
Inklusions-Diskurses fast ausschließlich von nicht behinderten, weißen,
heterosexuellen, priviligierten Menschen (meist: Männern) geführt wird!
Projekte wieLeidmedien.de können einen Anfang darstellen.
Bewusstseinsbildung
in den eigenen Reihen ist wichtig. Wie wollen wir die dominierende Mehrheit
von unseren Ansichten überzeugen, wenn wir uns selber nicht einig sind? Auch
wir, die “Minderheit”, müssen uns den unbequemen Fragen rund um das Thema
Inklusion stellen und Lösungen für die anfallende Kosten und Umsetzbarkeit
entwickeln. Diese Antworten müssen natürlich nicht deckungsgleich mit denen
der Mehrheit sein. Projekte wie Inklusionsfakten.deund Eine Schule für Alle versuchen die Chancen und
Lösungen zur Inklusion herauszuarbeiten.
Dann
braucht es einen zeitlosen Rahmen. Einen, der Selbstbestimmung und
Selbstbewusstsein ausdrückt. Das alt bewährte Motto #NichtsÜberUnsOhneUns (Als
Hashtag z.B.) könnte hier gut passen und uns dabei helfen, uns Gehör zu
verschaffen.
Was
ich mir also wünsche?
Auch
wenn es nur noch elf Jahre hin sind, so wünsche ich mir bis zum Jahr 2025,
dass Inklusion soweit voran geschritten ist, dass wir uns nicht mehr fragen,
ob Inklusion möglich ist – sondern, wie es früher, ohne die Inklusion, möglich
war. Schließlich fragen wir uns ja auch nicht mehr, ob wir Jungs und Mädchen
gemeinsam beschulen können.
Meine
Wünsche:
Dass das Kind mit Rollstuhl im Doppeldecker-Bus oben sitzen darf. Dass Teenager*innen mit und ohne Behinderung gemeinsam selbstbestimmt und ohne vorherige Anmeldung Bahnfahren und spontan ein- und aussteigen können. Dass Architekt*Innen eine*n Vorgesetzte*n mit Behinderung haben können. Dass die Frage des Brandschutzes vs. Teilhabe ein für alle Mal im Sinne der Teilhabe entschieden wurde. Dass Menschen mit einer sogenannten geistigen Behinderung am 1. Arbeitsmarkt genauso selbstverständlich präsent sind, wie nicht behinderte Menschen auch Dass die Kellner*innen des Lieblingscafés natürlich auch blind sein können, und nicht nur im Dunkelrestaurant bedienen dürfen. Dass die Gebärdensprache an der Regelschule unterrichtet wird. Dass das Einkommen eines Menschen mit Behinderung und dessen Angehörigen für die Assistenz irrelevant ist, weil es um Teilhabe und nicht um Kosten geht. Dass wir begreifen, dass auch nicht behinderte Menschen ein Recht darauf haben, mit Menschen mit Behinderung zusammen zu leben. LG Basaltpirat Manfred (Koordinator der SOZIALPIRATEN) https://www.facebook.com/groups/Sozialpiraten/ "Es gibt kein richtiges Leben im falschen" Theodor W. Adorno
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- Re: [AG-Inklusion] Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich, Gandalf*, 01.01.2015
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- Re: [AG-Inklusion] Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich, markus.walloschek, 02.01.2015
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- Re: [AG-Inklusion] Ein Frohes Neues Jahr wünsche ich, Gandalf*, 01.01.2015
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