Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Ja - die Private Krankenversicherung ...

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Ja - die Private Krankenversicherung ...


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Gerstenhöfer <wolfgang.gerstenhoefer AT gmx.de>
  • To: "AG Gesundheit" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Ja - die Private Krankenversicherung ...
  • Date: Fri, 1 Nov 2013 18:38:04 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Die Problembeschreibung ist nicht schlecht. Gibt es auch einen Lösungsvorschlag?

Oder soll die Lösung in der Einführung der Zwangs-Staats-Einheits-Krankenkasse liegen? Das wäre ja so schön einfach!


----- Original Message ----- From: "syna" <syna AT news.piratenpartei.de>
To: <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Sent: Thursday, October 31, 2013 8:04 PM
Subject: [AG-Gesundheit] Ja - die Private Krankenversicherung ...


Ja - die Private Krankenversicherung ...

von ihren Befürwortern gerne als das leuchtendes, marktwirtschaft-
liches Pendant zur ach so maroden gesetzlichen Krankenversicherung
gepriesen!

Aber: In den kommenden Wochen wird es ernst für Millionen privat Krankenversicherter – und zwar gleich in doppelter Hinsicht. Die Unternehmen, bei denen sie versichert sind, müssen bis Ende November mitteilen, ob sie im Januar die Beiträge erhöhen werden. Experten rechnen mit teilweise hohen Aufschlägen, ähnlich wie Anfang dieses Jahres, als einzelne Beiträge um fast 60 Prozent angehoben wurden. Und wie in etlichen Jahren davor.

Im Einzelnen ist das hier http://www.welt.de/finanzen/verbraucher/article121400934/So-zahlen-Privatpatienten-beim-Arztbesuch-drauf.html zu lesen.
Insbesondere saugen die PKVen ihre Klientel gerne aus:

Die renditehungrigen Konzerne fingen Ende der 90er Jahre damit an, die Kosten innerhalb des Konzerns zu verschieben. Das ergibt deshalb Sinn, weil die Verdienstmöglichkeiten in der Krankenversicherung per Gesetz eng begrenzt sind. 90 Prozent der erzielten Überschüsse müssen beispielsweise an die Versicherten weitergegeben werden. Also ist es naheliegend, die Überschüsse gering zu halten und zu versuchen, auf andere Weise Gewinne zu erzielen. Müller nennt als Beispiel die Verwaltung des angesammelten Kapitals, das an eine Schwestergesellschaft im Konzern ausgelagert wird – natürlich kostenpflichtig. Oder es werden Vertriebstöchter gegründet, die hohe Provisionen für die Gewinnung neuer Kunden erhalten. Diese fließen direkt an die Konzernmutter.

Und die PKVen lassen ja auch nicht locker:

Die Krankenversicherer haben kaum Interesse, sich auf einen solchen Kampf (mit der Ärzte-Lobby!) einzulassen. Denn schließlich geht die bisherige Praxis ja nicht zu ihren Lasten, sondern zu Lasten der Kunden, die dies letztlich über ihre Beiträge bezahlen. Und um die Bestandskunden müssen sich die Versicherer seit einem guten Jahrzehnt keine großen Gedanken mehr machen. *Sie sind den Unternehmen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert.*

*W*arum sind die Versicherten der PKV
auf Gedeih und Verderb ausgeliefert?

Die Antwort kommt hier:

Der Grund dafür liegt darin, dass seit dem Jahr 2000 jeder PKV-Vertrag mit einem Aufschlag von zehn Prozent versehen werden muss. Dieses Geld fließt in Altersrückstellungen, die im Rentenalter dafür sorgen sollen, dass die Beiträge langsamer ansteigen. Bei einem Wechsel des Versicherers verfallen diese Rückstellungen jedoch.

"Die Kunden sind damit de facto babylonische Gefangene der Versicherer", sagt Biggi Bender, Gesundheitspolitikerin der Grünen.

Das alles zeigt natürlich: Die PKV ist nur etwas für /wirklich/ Privilegierte!
Wer ein Jahreseinkommen von über 100.000 € Netto hat, für denjenigen gibt es die
Problematik der Beitragssteigerung schlicht nicht - und die PKV ist ideal für diesen
Menschen. Der "wirklich Privilegierte" kommt in den Genuss des Umsorgtseins - und die
Spitzenmedizin in den Unikliniken steht ihm im Fall einer ernsten Erkrankung zur Verfügung.

Für diejenigen, die weniger Einkommen haben, aber trotzdem von den Rattenfängern
des PKV-Vertriebs als junger Mensch eingefangen werden konnten, wird's im Alter
dagegen bitter. Diese Menschen werden die dann anstehenden Beitragssteigerungen wohl
kaum zahlen können.

Tchahaaa - das wird noch spannend ...
--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen




  • Re: [AG-Gesundheit] Ja - die Private Krankenversicherung ..., Wolfgang Gerstenhöfer, 01.11.2013

Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang