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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Drogenpolitik - Paradigmenwechsel dringend notwendig

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Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Drogenpolitik - Paradigmenwechsel dringend notwendig


Chronologisch Thread 
  • From: besucher <besucher AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Drogenpolitik - Paradigmenwechsel dringend notwendig
  • Date: Sun, 21 Oct 2012 09:35:38 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

LeChuck schrieb:
Ich muß aber gestehen, wenn ich lese "wissenschaftlich fundiert", dann wirkt das auf mich zu nebulös und geradezu verdächtig.

...

Vielleicht wäre es hilfreich, zunächst das Ziel, das mit der Drogenpolitik erreicht werden soll, zu formulieren.

Ziel: Gesamtgesellschaftliche Schadens- und Kostenminimierung unter Berücksichtung individueller Freiheitsrechte. (Das müsste dann näher aufgeschlüsselt und gegeneinander aufgewogen werden. Faktoren: Jugendschutz, Konsumentenschutz, gesellschaftliche Akzeptanz, Kriminalitätsförderung durch Verbot, Belastung der Exekutive und Judikative, zusätzliche Steuereinnahmen und legale Arbeitsplätze bei Legalisierung, Kosten durch Suchterkrankungen usw.) Das steht natürlich im Gegensatz zur Ideologie einer "drogenfreien Gesellschaft", die über Jahrzehnte (unter völliger Ausblendung der harten Drogen Alkohol und Nikotin!) mit allen Mitteln und auf Kosten der Menschen selbst angestrebt wurde (vgl. UN-Konventionen und internationale Verträge).

Wenn man wissenschaftlich rangeht, und mit dem arbeiten will, was man bisher an Gesetzen hat, dann wäre als erstes zu untersuchen, wie schädlich die einzelnen Drogen/Suchtmittel sind und dann zu evaluieren, welche Maßnahmen jeweils erfolgversprechend sind.

Schädlichkeit:

Vgl. z.B. Studie von David Nutt von der Universität von Bristol im Fachjournal Lancet (Bd.369, S.1047, 2007).
http://www.sueddeutsche.de/leben/drogen-ranking-alkohol-und-tabak-gefaehrlicher-als-lsd-und-ecstasy-1.724153

"Erfolg" repressiver Maßnahmen ("war on drugs"):

http://www.guardian.co.uk/uk/2005/jul/05/drugsandalcohol.freedomofinformation

http://www.heise.de/tp/artikel/17/17708/1.html

http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/oekonomie-im-alltag-drogen-das-ist-wirtschaft-mann-1.850070

http://www.sueddeutsche.de/politik/mit-allen-mitteln-gift-fuer-die-bauern-1.917352

http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/24419

Das Problem werden wir hier nicht lösen. Man müsste ein wissenschaftliches Gremium einrichten, dass die verfügbare wissenschaftliche Literatur aus allen Blickwinkeln analysiert und auf dieser Basis ideologiefrei entsprechende Vorschläge für die Politik erarbeitet.

Vielleicht hat jemand Lust einen entsprechenden Antrag für das LQFB zu formulieren. Mit politischen Einzelforderungen wie "Gebt das Hanf frei" wird gegenüber den Blockparteien kein Blumentopf zu gewinnen sein. Anders sähe das hingegen aus, wenn die Forderung "wissenschaftlich fundiert" wäre. ;-)




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