Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 34, Eintrag 33

["Michael Draheim" <michael.draheim AT gmx.de>]

@ Andreas:

1. Selbstverständlich weiß ich auch das der Umsatz nicht das Nettoeinkommen 
ist. Entscheidend ist was unten rechts steht - schon klar - trotzdem eignen 
sich die Zahlen für einen Überblick 

Im ZiPP (dem Praxis Panel des Zentralinstitutes der Kassenärztl. Versorgung) 
kann man nachlesen wie die Kostenstrukturen sind... Die von mir genannten 
Umsätze aus GKV-Leistungen machen 84,4% des Gesamtumsatzes aus. Auf PKV und 
IGeL entfallen dann nochmal 15,6 %. Ziehe ich nun den von dir genannten 
Kostensatz von 60% ab (laut Praxis Panel sind es sogar nur 50,4% bei 
Hausärzten - bei Labormedizinern ist der Anteil natürlich höher, aber eben 
auch der Umsatz) bleiben den Allgemeinmedizinern (je nach Facharztausbildung) 
zwischen 9.000  und 10.200 € pro Monat. Abzgl. privater Krankenversicherung 
und bisschen Altersvorsorge immer noch ganz nett - völlig ohne Sozialneid.

2. Tatsächlich sind die Fallzahlen sogar leicht zurückgegangen 2% über alle 
Allgemeinmediziner (einen deutlichen Anstieg verzeichnen MVZs). Der 
durchschnittliche Fallwert pro Quartal (im Übrigen in der Strahlentherapie am 
höchsten) hingegen gestiegen... sogar stärker als die Inflation ;-)

 3. Sozialneid blabla ???

4. Ab 1999 war Deutschland vereint und auch die Psychotherapeuten KV 
Mitglieder... Steigerung liegt trotzdem noch bei 12%. Ein angestellter Arzt - 
besser angestellte Ärztin (denn das sind ja die am meisten in Teilzeit 
arbeitenden) wird erst ab einer Beschäftigung von mind. 50% Mitglied in der 
KV - vorher taucht er in den Mitgliederzahlen nicht auf. Und steigender 
Behandlungsbedarf ... Steigt die Morbidität aufgrund der tatsächlichen 
Morbidität oder auf Grund der, dem System morbiditätsorientierte 
Gesamtvergütung inhärenten Logik??? Dazu gibt es tatsächlich wenig Zahlen 
sondern nur Thesen...


Abschließend:

- wir haben genug Ärzte... die sind nur regional falsch verteilt!
- diese unausgewogene regionale Verteilung (zu Lasten ländlicher Regionen) 
lässt sich nicht mit zu geringen Einkommensmöglichkeiten (z.B. in MV) 
begründen!
- als Arzt "nagt man nicht am Hungertuch" - auch wenn das manchmal so 
dargestellt wird!
- Honorarsteigerungen/Forderungen lassen sich meiner Meinung nach auch 
gegenüber anderen Leistungserbringern im Gesundheitswesen (z.B. Pflege, PT) 
nur schwer rechtfertigen (auch nicht mit Kassenüberschüssen, denn die sind 
Ende nächsten Jahres weg) 

Grüße

Michael Draheim

  
 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
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Gesendet: Donnerstag, 20. September 2012 18:34
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Betreff: AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 34, Eintrag 33

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sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of 
AG-Gesundheitswesen digest..."


Meldungen des Tages:

   1. Re: Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen Ärzte
      (Dr. Forster)
   2. Re: AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 34,     Eintrag
      28 (Dr. Forster)


----------------------------------------------------------------------

Message: 1
Date: Thu, 20 Sep 2012 18:26:15 +0200
From: "Dr. Forster" <info AT radiologie-olching.de>
To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich
        tätigen Ärzte
Message-ID: <013401cd974c$a80ebfe0$d373a8c0 AT radiologieolch.local>
Content-Type: text/plain; charset="iso-8859-1"

Hallo Harry,

meine Horrorvision sind die Polikliniken in der DDR. Frag mal jemanden wie 
dort behandelt wurde. Erstmal saß man ein paar Stunden, wenn dann der Arzt 
tariflichen Feierabend hatte ging man halt am nächsten Morgen wieder hin.

Was auch Du nicht abstreiten kannst ist, dass jeder der ein unternehmerisches 
Risiko trägt anders motiviert arbeitet als ein Angestellter. Also lasst doch 
die Freiberuflichkeit in Ruhe! Wir sind von Ländern umgeben wo die 
Konditionen für Ärzte deutlich besser als hierzulande sind. Nicht umsonst 
arbeitet nur ein Bruchteil der Studienabgänger als Arzt in der 
Patientenversorgung in Deutschland!

Gruß

Andreas

 

 

  _____  

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
Morgan le Fay
Gesendet: Donnerstag, 20. September 2012 17:10
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen 
Ärzte

 

Am 20.09.2012 16:09, schrieb Dr. Forster:

@Harry: Denke das doch mal ein wenig weiter. Glaubst Du wirklich der von der 
Kommune angestellte Arzt zum Festgehalt sitzt Abends bis 20:00 in der Praxis? 
Glaubst Du der fährt bei Schneetreiben zum Hausbesuch? Glaubst Du der 
versucht immer die optimale Therapie für den Patienten anzuwenden oder eher 
die für den Kostenträger optimale?

Übrigens könnte man mit demselben Argument auch alle Augenoptiker 
verstaatlichen, natürlich auch alle anderen Dienstleister und überhaupt alle 
die noch keine Beamten sind…

DDR hat schon einmal nicht funktioniert, willst Du wirklich reloaden?

Gruß

 

Andreas

 


  _____  


Von:
ag-gesundheitswesen-bounces+dr.forster=aforster.de AT lists.piratenpartei.d
ag-gesundheitswesen-bounces+e
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces+dr.forster=aforster.de AT lists.piratenpart
ei.de] Im Auftrag von Dieter Schlierf
Gesendet: Donnerstag, 20. September 2012 15:24
An: 'AG Gesundheit'
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen 
Ärzte

 

@Harry

 

Schade!

Gerade die Freiberuflichkeit ist für mich ein extrem wichtiger Mosaikstein.
Ohne die Freiberuflichkeit besteht für mich die Gefahr, in ein System a la 
DDR zurückzufallen. Das wäre für mich schrecklich und für ein so reiches Land 
wie Deutschland indiskutabel.

 

Am 20.09.2012 14:45, schrieb Dieter Schlierf:

@Morgan le Fay

 

Hallo Harry!

 

Dann kannst Du bestimmt diese Petition unterstützen:
http://www.avaaz.org/de/petition/Erhalt_der_freiberuflich_taetigen_Aerzte_in
_Deutschland/?ehktMab 

 

Hanns-Dieter Schlierf

 

Morgan le Fay schrieb:

Hallo Dieter,

ich würde da sofort mitzeichnen, wenn man dort nicht auf die 
"Freiberuflichkeit" abheben würde.

Diese stelle ich nämlich zur Diskussion. Seien wir doch ehrlich uns selbst 
und den anderen gegenüber: Der Arztbetrieb ist heutzutage ein kommerzieller 
Dienstleistungsbetrieb. 
Außerdem halte ich es für ein erfolgversprechendes Modell, jungen 
Studienabgänger der Humanmedizin eine Anstellung bei einer Kommune zum 
Festgehalt, sowie eine fertige und vielleicht eingeführte Praxis anzubieten.


Den Punktwert anzuheben, halte ich dagegen für berechtigt, sofern er nicht zu 
einer Anhebung der GKV-Beiträge führt und man das benötigte Geld bei der 
Pharmaindustrie und/oder den Verwaltungen der Kassen und der Ärzte einspart.

Gruß
Harry






Hallo Andreas,

wir hatten die Diskussion doch schon einmal..!

Erstens erwarte ich von einem Arzt, dass es sich um einen Menschen handelt, 
der zunächst einmal anderen Menschen helfen möchte. Ich arbeite bspw. auch 
60, manchmal 70 Std/Woche inkl. Administration (52,5 Std. ist allein schon 
der Laden geöffnet), habe aber keine 10.000 Euro brutto/Monat.

Wenn Ethik über den Geldbeutel führt, sollte man lieber Gebrauchtwagen 
verkaufen. 
Im Übrigen würden Arbeitszeiten und Notdienst-/Bereitschaftseinsätze 
vertraglich geregelt. Was würde der angestellte Arzt denn Deiner Meinung nach 
tun, wenn er nachts bei Schneetreiben von jemandem herausgeklingelt wird, der 
Hilfe sucht und braucht.
Hilfeleistung unterlassen? Der Arzt hat wie jeder von uns eine 
Garantenpflicht, wenn jemand anderer in Not ist.


Aber davon abgesehen: Niemand müsste einen solchen Vertrag unterschreiben, er 
wird lediglich als Alternative angeboten.

Und ich glaube, es würde ein Erfolgsmodell.
Wenn ich als junger Arzt mit einem Arsch voll Verbindlichkeiten aus meinem 
Studium vor der Wahl stünde, entweder zu einem weitgehend risikolosen 
Festgehalt in eine fertige Praxis sitzen zu können 

oder 

alternativ nochmals zu den schon vorhandenen Schulden eine Viertelmillion 
Euro Kredit aufzunehmen, um mir irgendwo eine Praxis mit vollem 
unternehmerischen Risiko aufmachen zu können, wo sich schon 5 Kollegen 
tummeln, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich das unternehmerische Risiko 
einginge, nur um irgendwann in einer Nacht bei Schneefall einen Patienten 
aufsuchen und finanziell richtig zur Ader lassen zu können, nur weil ich in 
der Nacht und Schneefall helfen musste.

Gruß
Harry

-------------- nächster Teil -------------- Ein Dateianhang mit HTML-Daten 
wurde abgetrennt...
URL: 
<https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachments/20120920/50fb8b32/attachment-0001.htm>

------------------------------

Message: 2
Date: Thu, 20 Sep 2012 18:42:38 +0200
From: "Dr. Forster" <dr.forster AT aforster.de>
To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Subject: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung,
        Band 34,        Eintrag 28
Message-ID: <014401cd974e$f20d8cf0$d373a8c0 AT radiologieolch.local>
Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

Aus Deiner Interpretation der Zahle schließe ich, dass Du nicht Statistik 
studierst, oder?

 

- am besten verdienen Laborärzte: 921.956 € Honorarumsatz (2011) nur aus

GKV Leistungen ohne Privatpatienten und ohne Individuelle

Gesundheitsleistungen (IGeL)

- Allgemeinmediziner kommen gerade auf 206.432 € Honorarumsatz (2011) nur

aus GKV Leistungen

 

Kassenumsatz hat mit Verdienst überhaupt nichts zu tun. Im Durchschnitt gehen 
ca. 60% Betriebskosten davon ab, in hochtechnisierten Fächern auch über 80%.

 

Im Vergleich war der Umsatz im Jahre 2009

durchschnittlich 179.380 €. Eine Steigerung von relativen 15,08% (nur

damit sich keiner mehr über absolute Zahlen aufregt).

 

Gleichzeitig sind auch die Fallzahlen und die Inanspruchnahmen deutlich 
angestiegen. Dass man für mehr Arbeit auch mehr Geld bekommen sollte ist doch 
einleuchtend, oder?

 

Dann wieder ein ganzer Absatz Sozialneid-blabla, wieder ohne Ahnung was 
Umsatz, Gewinn, Brutto und Netto bedeutet, siehe oben.

 

die Zahlen steigen kontinuierlich an, von 1988 bis 2010 haben sich die

Zahlen verdoppelt

- das es absolut gesehen zu wenig Ärzte in Deutschland gibt ist also kein

Argument

 

Gleichzeitig steigt der Behandlungsbedarf und vor allem der Anteil an 
Teilzeitarbeit, die entscheidenden Zahlen um darüber Aussagen zu treffen 
fehlen! Dass es absolut gesehen viele Ärzte in Deutschland gibt mag stimmen, 
sagt aber nichts aus! Hintergrundinfos wären auch nicht schlecht, im 
angesprochenen Zeitraum sind z. B. durch die Wiedervereinigung und die 
Hereinnahme der Psychotherapeuten die Zahlen deutlich angestiegen.

Gruß

 

Andreas

 

-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de 
[mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von 
Michael Draheim
Gesendet: Donnerstag, 20. September 2012 15:53
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 
34, Eintrag 28

 

Hallo,

 

Ich studiere an der Uni Greifswald uns möchte mal etwas "beitragen". Ich

werde mich nicht aufregen über die hier von Unwissenheit und Bildzeitungs-

wie auch Verbandspolemik geprägte Diskussion und einfach nur eines machen…

Evidenz zur Diskussion bereit stellen. Der ein oder andere Kommentar zu

den Zahlen sei mir hiermit verziehen...

 

Der gesundheitspolitische Hintergrunddienst Ambulant und Stationär aktuell

veröffentlichte am 3. August die durchschnittlichen Umsätze der

Vertragsärzte (Ärzte die Leistungen zu Lasten der GKV erbringen dürfen)

pro Quartal - sind übrigens Zahlen direkt von der Kassenärztlichen

Bundesvereinigung (KBV) :

 

 

Tabelle 1 Anhang

 

- am besten verdienen Laborärzte: 921.956 € Honorarumsatz (2011) nur aus

GKV Leistungen ohne Privatpatienten und ohne Individuelle

Gesundheitsleistungen (IGeL)

- Allgemeinmediziner kommen gerade auf 206.432 € Honorarumsatz (2011) nur

aus GKV Leistungen (ohne Privatpatienten und ohne Individuelle

Gesundheitsleistungen (IGeL)). Im Vergleich war der Umsatz im Jahre 2009

durchschnittlich 179.380 €. Eine Steigerung von relativen 15,08% (nur

damit sich keiner mehr über absolute Zahlen aufregt).

 

 

Tabelle 2 Anhang (wieder Ambulant und Stationär aktuell diesmal vom 17.

August)

 

- wo lasse ich mich als Arzt nieder wenn ich möglichst viel Geld verdienen

will: 

      Antwort: in Mecklenburg Vorpommern (denn dort sind die Einnahmen aus

GKV-Leistungen am höchsten), wie übrigens auch in Sachsen, Sachsen Anhalt

und Niedersachsen.

- das Argument Landärzte verdienen schlecht kann also widerlegt werden...

- gut, es reicht nicht ganz für nen Hubschrauber und nen Ferrari, aber mit

242.364 Umsatz im Jahr (ohne Privatpatienten und IGeL - denn die kommen

noch dazu) sollte man (nach Abzug der Kosten) auch ganz gut leben… und

vielleicht auch der Arzthelferin 50 E 
ich weiss es nicht :-)uro netto mehr zahlen können.

- die "armen" Kollegen in Berlin verdienten im Jahr 2011 durchschnittlich

82.316 € weniger…

- trotzdem gibt es in Berlin Überversorgung mit Ärzten und in MV eher eine

Unterversorgung 

- am Geld kann es offensichtlich nicht liegen !!!

- vielleicht an eher unbedeutenden Faktoren wie

Lebensqualitätsunterschiede zwischen Berlin/Hamburg und Torgelow/Züssow -

 

 

Tabelle 3 Anhang (Arztzahlen KBV Statistik)

 

- Schlussendlich um mal das Argument zu widerlegen das es allerorts an

Ärzten mangelt

- die Zahlen steigen kontinuierlich an, von 1988 bis 2010 haben sich die

Zahlen verdoppelt

- das es absolut gesehen zu wenig Ärzte in Deutschland gibt ist also kein

Argument  

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Michael Draheim

 

Am 20.09.12 14:46 schrieb

"ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de" unter

<ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de>:

 

>Um E-Mails an die Liste AG-Gesundheitswesen zu schicken, nutzen Sie

>bitte die Adresse

> 

>     ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

> 

>Um sich via Web von der Liste zu entfernen oder draufzusetzen:

> 

>     https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen

> 

>oder, via E-Mail, schicken Sie eine E-Mail mit dem Wort 'help' in

>Subject/Betreff oder im Text an

> 

>     ag-gesundheitswesen-request AT lists.piratenpartei.de

> 

>Sie können den Listenverwalter dieser Liste unter der Adresse

> 

>     ag-gesundheitswesen-owner AT lists.piratenpartei.de

> 

>erreichen

> 

>Wenn Sie antworten, bitte editieren Sie die Subject/Betreff auf einen

>sinnvollen Inhalt der spezifischer ist als "Re: Contents of

>AG-Gesundheitswesen digest..."

> 

> 

>Meldungen des Tages:

> 

>   1. Re: Piraten entern Apothekenpreise (Mat11001)

>   2. Re: Techniker Krankenkasse erstattet Beiträge zurück

>      (Bernd Kasperidus)

>   3. Re: Piraten entern Apothekenpreise (Morgan le Fay)

>   4. Petition zum Erhalt der freiberuflich tätigen Ärzte

>      (Dieter Schlierf)

> 

> 

>----------------------------------------------------------------------

> 

>Message: 1

>Date: Thu, 20 Sep 2012 12:05:02 +0000

>From: Mat11001 <Mat11001 AT news.piratenpartei.de>

>To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

>Subject: Re: [AG-Gesundheit] Piraten entern Apothekenpreise

>Message-ID: <202$218178$1348142702 AT news01.piratenpartei.de>

>Content-Type: text/plain; charset=utf-8; format=flowed

> 

>Ist die Foren-Software defekt, oder warum wurde der Thread nach meinem

>Post nicht in der Forenübersicht aktualisiert?

> 

> 

>------------------------------

> 

>Message: 2

>Date: Thu, 20 Sep 2012 13:11:36 +0100 (BST)

>From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>

>To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>

>Subject: Re: [AG-Gesundheit] Techniker Krankenkasse erstattet

>     Beiträge zurück

>Message-ID:

>     <1348143096.22265.YahooMailNeo AT web171204.mail.ir2.yahoo.com>

>Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

> 

>Ahoi,

> 

>die Doppelmoral der gesamten Diskussion zeigt sich doch schon darin, 
>dass

>selbst disziplinäre Gruppen ungleich behandelt werden.

> 

>Wenn man den berühmten "Hausarzt" betrachtet ergeben sich schon

>unterschiede, je nachdem wo er seine Praxis hat.

> 

>Für die Einkommensdiskussion wird immer nur der Hausarzt in der Stadt

>heran gezogen, als ob Deutschland ausschließlich aus Berlin, Frankfurt,

>München, Köln und Hamburg bestehen würde.

> 

>Der Hausarzt auf dem Land, wo in gottverlassenen Gebieten der ÖPNV eine

>aussterbende Spezies ist, ist z. B. gezwungen den Hausbesuch zu seinem

>"Privatvergnügen" zu machen. Er kann nicht argumentieren, wie in der

>Stadt, der Patient habe doch jede Möglichkeit in die Praxis zu kommen.

>Also wird der Hausbesuch zu einer wirtschaftlichen und strafrechtlichen

>Notwendigkeit, selbst wenn er genau weiß, die Kosten dafür bekommt er

>niemals erstattet. Macht er ihn nicht, werden ihm nicht nur die 
>Patienten

>weglaufen, im Extremfall macht er sich der unterlassenen Hilfeleistung

>bzw. der Leistungsverweigerung schuldig.

> 

>Wie gesagt, wir haben uns über Jahrzehnte ein System aufgebaut, dass

>demjenigen der am lautesten Schreit das meiste in "den Rachen stopft".

>Wenn jetzt andere sagen, moment uns gibt es auch noch, wird die

>"Geldgier"-Keule heraus geholt.

> 

>Deswegen sollte man erstmal die "Feuchtigkeitsabdichtung des oberen

>Halsansatzes" richtig in Schwung bringen, bevor man von "den 
>habgierigen

>Ärzten" spricht.

> 

>LG

> 

>Bernd

> 

> 

> 

> 

>>________________________________

>> Von: "furby76 AT gmx.net" <furby76 AT gmx.net>

>>An: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>

>>Gesendet: 13:57 Donnerstag, 20.September 2012

>>Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Techniker Krankenkasse erstattet Beiträge

>>zurück

>> 

>>-------- Original-Nachricht --------

>>> Datum: Wed, 19 Sep 2012 19:11:17 +0200

>>> Von: "Dr. Forster" <dr.forster AT aforster.de>

>>> An: "\'AG Gesundheit\'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>

>>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Techniker Krankenkasse erstattet 
>>> Beiträge

>>>zurück

>> 

>>> Zahnärzte und Kassen stecken allerdings seit langem unter einer 
>>> Decke

>>>und

>>> plündern die Versicherten gemeinsam aus, in dem Bereich ist jede

>>>Hoffnung

>>> auf Vernunft vergeblich, da regiert der brutalste Kommerz.

>>> 

>>>  

>>> 

>>> Solche Aussagen brauchen wir hier unbedingt um vernünftige

>>> Lösungsvorschläge

>>> zu erarbeiten. Damit scheidest Du schon mal als ernstzunehmender

>>> „Diskussionspartner“ aus.

>>> 

>>> A. Forster

>> 

>> 

>>So sehe ich das auch @FOrster. Komisch, dass es in schon einigen

>>Bereichen des Gesundheitswesens Problemchen gibt (und Probleme 
>>vermehrt

>>kommen) eine flächendeckende ärztl. Versorgung sicherzustellen.

>> 

>>Die Raubritter in weissem Kittel verdienen ja alle sooo viel, wie dein

>>neidtriefender Kommentar es vermuten läßt... also wenn es da so viel

>>Knete umsonst gibt dann frage ich mich wo die ganzen jungen Ärzte denn

>>sind!? Die wollen sich doch alle einreihen in die Selbstbedienungs- 
>>und

>>Abzockcenter...? 

>> 

>>Selbst wenn man geneigt ist in einigen Bereichen zuzustimmen

>>(Riesenpraxen i. Großstäden, Schönheitschirurgen die alle Klischees

>>erfüllen mit Ferrari und Hubschrauber) so reden wir hier von wenigen

>>Promill der Ärzteschaft wohingegen das Gros irgendwo in der Wallachei

>>sitzt und nicht den Hubschrauber oder Ferrari hat... (und auch gar 
>>nicht

>>unbedingt wollen).

>> 

>>Auch interessant übrigens die beeinflussende Berichterstattung der

>>kontrollierten Propaganda.. äääh... freien Presse:

>> 

>>"Die Ärzteschaft fordert 3.5 Milliarden mehr".

>> 

>>Noch nie habe ich in den leztten 20 Jahren bei irgendeiner Verhandlung

>>(Verdi, DGB, IGM..) jemals gehört, dass ARD Tagesschau einen 
>>Geldbetrag

>>nennt. Sonst heisst es "Es werden 7% mehr gefordert von Ufo/ Verdi/

>>DGB...". Hier allerdings schiebt man psychologisch einen hohen

>>Milliardenbetrag vor, um damit schon Stimmung zu machen.

>> 

>>Ich finde die 10 oder 11% Forderung happig und auch zu hoch, muss aber

>>auch mal erwähnen, wie beeinflussend schon die Berichterstattung 
>>alleine

>>ist!

>> 

>>Aber da die ja alle nur Ferrari fahren und Hubschrauber fliegen, kann

>>man da ja fleissig drauf rumhauen ne ...

>> 

>>Gruss

>>Furby

>> 

>> 

>> 

>> 

>> 

>> 

>> 

>>--

>>AG-Gesundheitswesen mailing list

>>AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

>>https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen

>> 

>> 

>-------------- nächster Teil --------------

>Ein Dateianhang mit HTML-Daten wurde abgetrennt...

>URL: 

><https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen/attachm
>ent

>s/20120920/2f41915b/attachment-0001.htm>

> 

>------------------------------

> 

>Message: 3

>Date: Thu, 20 Sep 2012 14:27:35 +0200

>From: Morgan le Fay <comte_de_tenebres AT arcor.de>

>To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>

>Subject: Re: [AG-Gesundheit] Piraten entern Apothekenpreise

>Message-ID: <505B0BB7.90706 AT arcor.de>

>Content-Type: text/plain; charset=UTF-8; format=flowed

> 

>Am 20.09.2012 14:05, schrieb Mat11001:

>> Ist die Foren-Software defekt, oder warum wurde der Thread nach 
>> meinem

>> Post nicht in der Forenübersicht aktualisiert?

>Mir ist kein Fehler bekannt.

> 

> 

>------------------------------

> 

>Message: 4

>Date: Thu, 20 Sep 2012 14:45:42 +0200

>From: "Dieter Schlierf" <praxis AT dschlierf.de>

>To: "'AG Gesundheit'" <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>

>Subject: [AG-Gesundheit] Petition zum Erhalt der freiberuflich

>     tätigen Ärzte

>Message-ID: <02f501cd972d$d8e87d50$8ab977f0$@de>

>Content-Type: text/plain; charset="utf-8"

> 

>@Morgan le Fay

> 

> 

> 

>Hallo Harry!

> 

> 

> 

>Dann kannst Du bestimmt diese Petition unterstützen:

>http://www.avaaz.org/de/petition/Erhalt_der_freiberuflich_taetigen_Aerz
>te_

>in_Deutschland/?ehktMab

> 

> 

> 

>Hanns-Dieter Schlierf

> 

> 

> 

>Morgan le Fay schrieb:

> 

>@Peter

> 

>Ich kann Deine Zahlen nicht widerlegen..Im Zahnbereich kenne ich mich

>nicht aus.

> 

>Aber ich bin seit 1973 Optiker und seit 1982 Optikermeister und habe 
>mich

>mein Berufsleben lang mit (Augen-)Ärzten herumschlagen müssen, 
>besonders

>nach ´88, als die Blümsche Reform im Gesundheitswesen griff.

> 

>Ich schwöre Dir, dass wenn die Ärzte hier streiken werden, ich sie

>unterstütze. Ja, ich sehe ein, dass ein Augenarzt mit rund 18 Euro im

>Quartal für einen Standardpatienten nicht über die Runde kommen kann 
>und

>er geradezu genötigt wird, zu IGeln und sein Gewissen, seine Ethik an 
>die

>Pharmaindustrie zu verkaufen.

> 

>Aber ich bitte doch darum, nicht zu vergessen, dass Augenärzte im 
>Schnitt

>einen Jahresumsatz von 260.000 Euro erzielen. Damit liegen sie in etwa 
>in

>der Mitte dessen, was einerseits Psychotherapeuten und andererseits

>Radiologen und Internisten erzielen. Auch Zahnärzte gehören wie 
>Apotheker

>zu den Spitzenverdienern.

> 

>Und all das bezahlt der Bürger, der Versicherte und Patient. Ginge es

>nach Gesetz (SGB V §2), dann stünde ihm für seine Beiträge eine

>Versorgung zu, die

> 

> 

> 

>dem allgemein anerkannten Stand der medizinischen Erkenntnisse (zu)

>entsprechen und den medizinischen Fortschritt zu berücksichtigen

> 

>haben.

> 

>Also nix mit Blechprothese oder Amalgam!

> 

>Doch es geht eben nicht nach dem Gesetz, bzw. wird es immer, wenn es

>opportun ist, "zweckdienlich" ausgelegt und ergänzt.

>Das derzeitige System ist so perfide, dem Arzt das Recht zuzugestehen,

>souverän darüber entscheiden zu dürfen, was dem Patienten zu genügen 
>hat

>(WANZ). Dabei wird er gezwungenermaßen nicht uneigennützig urteilen, 
>denn

>wer wird schon gern in Regress genommen.

> 

>Ich kann nur immer wieder an die Vernunft appellieren. Einerseits beim

>Versicherten und Patienten, der den Arzt gerne als geldgeilen Abzocker

>sieht, der auf hohem Niveau herumjammert, andererseits vermisse ich bei

>eigentlich als intelligent geltenden Ärzten die Einsicht, dass man mit

>dem Patienten nicht nach Gutdünken verfahren und ihn schikanieren kann.

>Ich als "Gesundheitspirat" setze mich deshalb durchaus für bessere

>Punktwerte ein, ich setze mich aber auch dafür ein, dass diese elende

>Selbstverwaltung verschwindet und der gesetzlich Versicherte in allen

>Instanzen des Gesundheitswesen bis hinauf zum g-BA ein effektives

>Mitbestimmungsrecht hat, wenn es um die Verwendung seiner Beiträge und 
>um

>Vertragsbedingungen geht. Ein ganz klares JA meinerseits zu gestärkten

>Patientenrechte. Ich lasse mich überraschen, was da 2013 kommen wird.

>Im Medizinforum, wo ich inzwischen abgemeldet bin, erhielt ich auf die

>Ankündigung der zu stärkenden Patientenrechte sofort die Replik, dass 
>man

>dann eben "Risikofälle" nicht mehr annähme.

>Verstehst Du, was ich meine? Bei solchen Haltungen und solchen 
>Ansichten

>fällt es -mir zumindest- sehr schwer, zu glauben, dass der Arzt der

>Freund der Patienten sein möchte. Er lehnt ihn ab, wenn er ein Risiko

>darstellt.

> 

>Das ist nur 1 einziges Beispiel aus einer ganzen Menge Statements, die 
>so

>im Laufe der Jahre abgegeben wurden.

>Ich könnte auch den "traurigen" Brief eines ehemaligen Schrobenhausener

>Allgemeinarztes nehmen, der sein "geliebtes Schrobenhausen" verlässt,

>weil er nicht mit vollen Händen und ohne jede Begrenzung in den Topf 
>der

>Solidargemeinschaft greifen darf.

> 

>Geht ´s eigentlich noch?

> 

>Oder der Jungarzt, der sich weigert, selbst für ein garantiertes und

>fürstliches Festgehalt eine Landarztpraxis zu übernehmen. Es gäbe dort

>zuwenig "Action" und Kultur und zuviele Nazis.

> 

>Ist das ein Freund der Patienten?

> 

>Bitte sage mir, was ich davon zu halten habe und was ihr Ärzte gedenkt 
>zu

>tun, um vor Eurer eigenen Tür zu kehren und Euren Funktionären einen

>Tritt zu geben.

> 

>Gruß

>Harry

> 

> 

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>AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

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Ende AG-Gesundheitswesen Nachrichtensammlung, Band 34, Eintrag 33
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