[AG-Gesundheit] Rolle des Arztes in der Gesellschaft

["Dr. med. Volker Wallraff" <volker.wallraff AT t-online.de>]

Liebe Mitglieder der AG,

ich bin Hausarzt und ich finde die Diskussion und den Meinungsfindungsprozess sehr interessant.

Hier meine Kommentare, Überlegungen und Anregungen:

1. Die Überlegungen, den Arzt mehr für die Gesunderhaltung zu bezahlen ist ein guter Ansatz, denn wer ist schon wirklich gerne krank! Die Neigung die Bürger kränker zu machen als sie sind wird damit verhindert. Die Schamanen und Indianer sind interessante Vorbilder, aber da regierte nicht das Geld die Welt!!!

2. Berufung: Ja der Arzt hat auch eine Berufung, aber der kann er nur nachgehen, wenn er auch frei ist und nicht um seine Existenz kämpft, oder? Was soll ein Arzt verdienen? Wann und wie bleiben die Ärzte in Deutschland? Was erwartet die Gesellschaft vom Arzt, was ist ihr Ihre Gesundheit wert? Soziale Beruf, da geht es den Ärzte immer noch am besten, erhalten, wenn man den Lohn oder Gehalt betrachtet noch keine angemessene Wertschätzung.

3. Von der Gemeinde angestellt als Beamter? Gesundheit nach Partei? Warum ist der Arzt ein freier Beruf? Die Politik bestimmt dann die Ziele?

4. Gesellschaftliche Verantwortung der Ärzteschaft: ist richtig, um so höher man steigt umso mehr Lobbyismus und wirtschaftliche Verwicklungen, ist glaube dies ist auch in den Parteien so. Handelt die Politik immer im Sinne des Bürgers? Deshalb finde ich die Piratenpartei gut, weil hier versucht wird die neuen Medien zu  nutzen und der Bürger eine Stimme bekommen soll. Echte Basisdemokratie. Aber eben auch ein Versuch, der aber derzeit erste Erfolge feiert.

5. Was mir noch fehlt ist die Diskussion: Privatisierung des Gesundheitswesen, wie stehen die Piraten dazu, weil das Ängste in der Ärzteschaft sind, es gibt den politischen Spruch, ich denke es war Adenauer, der sagte: "Man kann das Volk nicht gegen seine Ärzte regieren", ich weiß nicht, ob das richtig ist, es wäre aber politisch eine Überlegung, die Ärzte deshalb anzustellen, was ja auch hier immer mal wieder überlegt wirdI ist das aber im Sinne des Bürgers? Es geht also um den Arzt angestellt in Gesundheitskonzernen vs. freier Arzt vs. Staatsarzt. Von welcher "Arztart" kann der Bürger die beste Versorgung erwarten? Das ist eine Grundsatzfrage, den ohne Ärzte keine Versorgung, oder? Interessant hierzu ist auch das Buch "Der verkaufte Patient" von Renate Hartwig.

Bemerkung: Ich finde es gut, dass man sich trotz der teils emotionalen belasteten Themen auch mal entschuldigt und versucht sachlich und konstruktiv zu bleiben. Da sollte so bleiben, gibt es einen Verhaltenskodex für das Forum?

Aber leider fehlt mir auch noch der rote Faden, an dem sich die Diskussionen ausrichten und dann in ein Wahlprogramm münden sollen.

Wo kann man die erste grobe Richtung einsehen?

Hier wäre ich  dankbar, wenn mir mal jemand weiterhelfen könnte.

Danke!

Gruß

Volker