Re: [AG-Gesundheit] Neues vom Ärztetag

[Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>]

Am 23.05.2012 13:18, schrieb Birger Haarbrandt:
> Ich habe letztens eine Krankenpflegerin aus der Intensivmedizin
> gesprochen. Sie sagte, es sei ein offenes Geheimnis, dass auch dort
> wirtschaftliche Überlegungen eine Rolle spielen, d.h. bestimmte
> Therapien nur PKV-Patienten erhalten. Sie meinte auch, dass das
> durchaus auf das Überleben von Patienten eine Rolle spielt. Ich habe
> keinen Grund zur Annahme, dass sie mir Unsinn erzählen wollte.
>
> Daher: diese Begründung ist doch krude, insbesondere unter dem Aspekt,
> dass die Medizin in Schweden und Dänemark sicherlich nicht
> rückständiger ist als hier. Ich könnte mich ja sogar mit Systemen
> anfreunden, die technisch eher einer PKV ähneln, aber die Beibehaltung
> dieses heutigen dualen Systems ist doch völliger Quark. Was ist deren
> Intention? Pfründe sichern auf Kosten der Wirtschaftlichkeit des
> Gesamtsystems? Ich bin überfragt.
Hallo Birger,
zu Deinem ersten Absatz:
Wenn es verbreitet so wäre, wie es die Krankenpflegerin darstellt,  dann 
sollte sich die Kasse dafür interessieren, die eine gesetzliche 
Leistungspflicht hat. §2 des SGB V ist eigentlich unmissverständlich!
Zum zweiten Absatz:
Es ist unschwer zu erraten, dass man die PKV hochhält, weil vielen 
Ärzten gar nichts anderes übrig bleibt, als sich wenigstens teilweise 
über die knapp 10% privat versicherten Patienten zu refinanzieren. 
Offensichtlich wird gar nicht erwogen, sich dafür einzubringen, dass man 
die Leistungen der GKV so anhebt, dass man auch ohne PKV überleben 
könnte. Das dürfte auf das mangelnde Vertrauen in die GKV zurückzuführen 
sein.

Gruß
Harry