ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: Alex Supady <healthsystemsresearch AT googlemail.com>
- To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-Gesundheit] Konferenz
- Date: Wed, 16 May 2012 16:21:40 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Das Konzept folgt dem sogenannten "Flagship Approach", der an der Harvard School of Public Health entwickelt wurde, und seither bei Gesundheitsreformen in vielen verschiedenen Ländern angewendet wurde.
Mit diesem Konzept ist es möglich, ein jedes Gesundheitssystem in verschiedene grundlegende Elemente zu unterteilen, die in Interaktion zueinander stehen und gemeinsam systemspezifische Ziele in der jeweiligen Bevölkerung hervorbringen (Quelle: W. Hsiao):
Unter "means" sind 5 Elemente gelistet, die als "Stellknöpfe" gesundheitspolitisch modifiziert werden können, um so einen Effekt bei den "intermediate outcomes" und schliesslich bei den "final goals" zu erzielen. Tatsächlich im Hinblick auf Reformanstrengunggen interessant sind insbesondere diese "final goals", denn diese sind es, die einen "harten" Effekt auf die Lebensumstände der Bevölkerung haben. Es ist offensichtlich, dass das Ziel eines funktionierenden Gesundheitssystems ein möglichst hoher Gesundheitsstatus in der Bevölkerung (d.h. hohe Lebenserwartung, niedrige Morbidität, niedrige Muttersterblichkeit, etc)ist. ebenso nachvollziehbar ist der zweite Punkt, der Schutz finanziellen Risiken (z.B. schutz vor Verarmung aufgrund exorbitanter Ausgaben für die eigenen Gesundheit). Dieser Punkt steht in engem Zusammenhangmit Finanzierungsfragen im Gesundheitssystem (z.B., wünschen wir eine Staatsfinanziertes System, ein PKV-System, Sozialversicherung...). Der dritte Punkt, häufig in Diskussionen weniger berücksichtigt, aber dennoch sehr wichtg, bezieht sich auf das Vertrauen der Bürger in das System und somit ihre Zufriedenheit mit dem System: Fühlen sich die Patienten gut behandelt? Haben sie vertrauen in die Therapien? Haben Sie vertrauen, dass sie immer die notwendige Therapie erhalten werden? wie steht es mit Fragen nach Gleichberechtigung? rechten von Frauen? Verschiedenen Glaubensrichtungen?
Dies ist nur ein kurzer Abriss über das Konzept, das ich für sehr hilfreich zur Strukturierung künftiger Diskussionen halte und das ich gerne im entsprechenden Rahemn genauer vorstellen kann. In einem weiteren Schritt ermöglicht dieses Konzept, Reformziele zu definieren (z.B. Schwächen im aktuellen System zu benennen) und Reformwege zu erstellen wie diese Schwächen zu überwinden sind.
Die besondere Stärke dieses Konzeptes sehe ich darin, dass es ermöglicht, ein übersichtliches, wohlstrukturiertes Reformprogramm aufzusetllen, das die breitee Themenvielfalt, die an deiser Stelle diskutiert wird, integriert und sopmit in einen praxisrelevanten Zusammenhang zueinander stellt.
Viele Grüße
Alex Supady
Am 16. Mai 2012 09:57 schrieb Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>:
Hört sich gut an. Eine Skizze über das konzept, dass Ihnen vorschwebt wäre schön
Dr. med. M. E. Waelsch
über iPhon
Am 16.05.2012 um 00:46 schrieb Alex Supady <healthsystemsresearch AT googlemail.com>:
> --
> Hi,
>
> ich bin seit heute neu hier und habe gerade ein bisschen durchs Archiv
> geschaut. Die Idee mit der Konferenz, die vor Kurzem diskutiert wurde,
> halte ich bei der Menge der Themen, die aktuell diskutiert werden, und
> der Spanne an verschiedensten Ideen dringend notwendig, um zu
> versuchen, die Diskussion besser zu strukturieren. Sofern Interesse
> besteht einen externen Spezialisten einzuladen, kann ich als Public
> Health'ler mit dem Erfahrungs- und Forschungsschwerpunkt "Health
> Systems" anbieten, ein paar grundlegende Überlegungen zum Thema
> Gesundheitsreform und Gesundheitssystemanalyse beizutragen.
> Für eine Diskussion mit dem Ziel der Aufstellung eines soliden
> Konzeptes zum Thema "Gesundheitswesen" und "Gesundheitsreform" halte
> ich es für dringend notwendig, dass die weitere Diskussion auf einer
> breit akzeptierten Basis fundiert, die klar die verschiedenen Elemente
> des Gesundheitssystems benennt, Ansätze zur Reform hervorhebt und,
> ganz wichtig, Reformziele festlegt, so dass adäquate Schritte zum
> Erreichen dieser Ziele diskutiert werden können. Andernfalls besteht
> sehr die Gefahr, dass sich die Diskussion in einem unstrukturierten
> Potpourri an sehr guten wie auch verqueren Ideen verliert.
>
> Herzliche Grüße
>
> Alex
> AG-Gesundheitswesen mailing list
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--
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- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, (fortgesetzt)
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Martin E. Waelsch, 12.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Bernd Kasperidus, 12.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Dr. A. Cavicchioli, 12.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Helmut Rohrer, 12.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Birger Haarbrandt, 12.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Birger Haarbrandt, 17.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Birger Haarbrandt, 12.05.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Martin E. Waelsch, 16.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Alex Supady, 16.05.2012
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- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Alex Supady, 16.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Martin E. Waelsch, 16.05.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Konferenz, Martin E. Waelsch, 12.05.2012
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