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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Konferenz

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Konferenz


Chronologisch Thread 
  • From: Bernd Kasperidus <lbear34 AT yahoo.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Konferenz
  • Date: Sat, 12 May 2012 11:10:37 +0100 (BST)
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Ahoi,

es ist wohl das alte Huhn und Ei Problem ... nur wenn man weiß, wieviel Geld man hat, kann man entscheiden, was man alles machen will/kann (man kann ja die Leute und Industrien und Haushalte nicht endlos belasten) ... aber andererseits nur wenn man weiß, was das System können soll, wird man entscheiden können, wieviel Geld man braucht.

Allerdings verschiebt sich das Bild etwas, da man weiß, unser System wie es derzeit ist, würde sogar funktionieren, wenn Prioritäten anders gesetzt würden ... sprich z. B. es ist wichtiger nem Arzt ein vernünftiges Gehalt zu zahlen als den 12. Jaguar des Vorstandschefs von Bayer zu finanzieren. Es ist wichtiger das ein Patient uneingeschränkten Zugang zu Medikamenten bekommt (die von der Kasse bezahlt werden, gerade in den letzten Jahren ist ja extrem gestrichen worden) als dass man unbedingt Analoginsulin pushen muss. Es ist wichtiger, das ein Krankenhausarzt vernünftige Arbeitszeiten hat als dass der Verwaltungschef des Krankenhauses nen Ferienhaus in der Südsee haben muss. Es ist wichtiger, dass ein Landarzt Hausbesuche bezahlt bekommen würde und diese nicht "auf eigenes Vergnügen" macht als dass eine AOK einen weiteren Marmorpalast hinstellt.

Sprich unser System, so wie es ist, würde im Großen und Ganzen sogar funktionieren, denn einerseits, nicht umsonst hatten die Krankenkassen einen Überschuss von 19,5 Milliarden Euro im Jahr 2011 ... andererseits muss halt die Finanzierung auf ein gerechtes System umgestellt werden ... sprich, es geht doch schon damit los, dass das Solidarprinzip komplett unterwandert wurde, als der AG Anteil eingefroren wurde, also alles über dem maximalen AG-Anteil trägt der AN alleine.

Wenn dann die Finanzierung steht und man sagen kann, ja hier kommt Geld rein, ohne das jemand zu sehr belastet wird oder übervorteilt, dann kann man hin gehen und die "kinks" aus unserem Gesundheitssystem raus machen, denn wie gesagt, eigentlich muss dieses nicht neu erfunden werden, sondern nur getuned.

LG

Bernd


Von: Martin E. Waelsch <dr.m.e.waelsch AT t-online.de>
An: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
Gesendet: 11:01 Samstag, 12.Mai 2012
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Konferenz

Hallo und guten morgen,

Ich bin der Meinung, wir müssen es trennen. Es ist vielleicht leicht hinkender Vergleich, aber nun:
Wenn ich eine Anschaffung machen will, dann überlege ich mir was es alles für mich leisten soll, setze qualitätskriterien fest und schaue nach, was es für Angebote gibt. Dann stelle ich fest, welches angebot wie viel kostet und beginne meine Anforderungen zu überprüfen, suche die welche ich unbedingt erfüllt sehen möchte. Un

Dr. med. M. E. Waelsch
über iPhon





Am 12.05.2012 um 10:05 schrieb "Insa Klingberg" <Insa.Klingberg AT gmx.de>:

> Hi,
>
> Allessandro, ich glaube nicht, dass wir die Frage von system und Geld von einander trennen können - beides ist nicht gegeneinander auszuspielen, sondern bildet eine Einheit. Eine gute gesundheitliche Versorgung benötigt Geld - und an diesem scheitert ja unser momentanes System: man denke nur daran, dass in manchen Kassen die gut verdienenden jungen und gesünderen Mitglieder sind, in anderen (z.B. AOK) ältere, sozialschwache, und kränkere. Nicht um sonst wird die Privatversicherung untragbar und immer teurer, sobald die Menschen älter und kränker werden. Auch ein Grund, weswegen eine steuerfinanzierte Bürgerversicherung, in die alle ungeachtet des sozialen Status einzahlen. In diesem Fall werden alle Versicherungen gleich teuer - und es ist mehr Geld im Gesundheitssystem vorhanden.
> Es grüßt
> Insa
>
> -------- Original-Nachricht --------
>> Datum: Fri, 11 May 2012 19:27:01 +0200
>> Von: "Dr. A. Cavicchioli" <cavicchioli AT t-online.de>
>> An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
>> Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Konferenz
>
>> Ciao,
>>
>> das mit der Finanzierung ist zwar nicht unwichtig. Wenn wir aber noch
>> nicht wissen, was wir finanzieren wollen, haben das das Pferd...
>> Ich bin in vielen Gremien, wo ständig Gelder im Gesundheitswese hin und
>> her verschoben werden, und bin es leid, ständig nur darüber zu reden,
>> wer wieviel. Ich denke, die Finanzierung ist einer der mittleren
>> Schritte. Zuerst: wie soll ein neues Gesundheitssystem aussehen? Bereits
>> die Frage, wie Gesundheit erhalten und Krankheit am besten geheilt
>> werden soll kann man je nach System ganz anders beantworten. Man denke
>> an die Abschaffung der Privatversicherung usw.
>>
>> Ich habe frisch jahrelang mit der AOk über einen flächendeckenden
>> Vertrag verhandelt, dessen grundzüge jetzt nach und nach offensichtlich
>> weiter gereicht und von der KBV übernommen werden. Die Finanzierung kam
>> nach dem Behandlungskonzept. Gerade mit der Erfahrung aus diesen
>> Verhandlungen möchte ich ungerne wieder ohne neue Konzepte mit dem Geld
>> loslegen.
>>
>> Ich bin für die Erarbeitung von Grundkonzepten, bei denen unser
>> Gesundheitssystem neu entworfen werden sollte. Erst zumindest
>> interaktionell dazu oder in der mitte der Überlegungen sollten wir uns
>> über das Geld unterhalten.
>>
>> Viele Grüße
>> Alessandro
>>
>> Am 11.05.2012 13:47, schrieb Birger Haarbrandt:
>>> Lieber AGler,
>>>
>>> mittelfristig möchte ich gerne eine Konferenz anstoßen, wo sich
>>> Piraten und Interessierte im reellen Raum treffen, um Fragen des
>>> Gesundheitswesens zu bearbeiten. Ich würde gerne an dieser Stelle
>>> etwas Brainstorming betreiben, wie der Rahmen aussehen könnte.
>>>
>>> Momentan schwebt mir das Thema Finanzierung vor, da diese Frage nach
>>> der Bundestagswahl sicherlich am größten gewichtet sein wird. Meine
>>> Vorstellungen mal kurz skizziert:
>>>
>>> Ort: Braunschweig oder Potsdam, je nachdem, wo ich Mitstreiter finde,
>>> um die Organisation zu stemmen. Wenn jemand das bei sich im
>>> Kreisverband oder Landesverband durchführen will bitte vortreten. Ich
>>> nehme es gerne in die Hand, werde mich aber nicht drum reißen.
>>>
>>> Datum: Irgendwann im Spätsommer, ein wenig Vorlauf muss sein.
>>>
>>> Kapazität: Denke 15 bis 20 Teilnehmer sind praktikabel + hoffentlich
>>> Live-Stream ins Netz, um Anregungen von Außen zu bekommen.
>>>
>>> Dazu schweben mir 3 externe Referenten vor. Dort würde ich
>>> insbesondere gerne einen Gesundheitsökonomen und möglicherweise
>>> Vertreter der Krankenkassen (Privat und Gesetztlich) einladen.
>>>
>>>
>>> Würde gerne erst einmal sammeln, wieviel Interesse momentan besteht.
>>> Input ist sehr willkommen.
>>>
>>> Herzliche Grüße,
>>>
>>> Birger (Koordinator AG Gesundheit, @Geisterfalle bei Twitter)
>> --
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