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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern


Chronologisch Thread 
  • From: Wolfgang Hennig <wolfgang AT hennig-clan.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern
  • Date: Mon, 09 Apr 2012 19:03:42 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

+1

Wir sollten - wie in der Schweiz - die alternativen Methoden durchaus (für eine gewissen Zeitraum) in die Grundversorgung aufnehmen. Wenn wir während dieser Zeit die Kosten und den Nutzen gegenüberstellen, haben wir doch die Beweise.
Entweder es kostet nur, und nutzt nichts, oder umgekehrt. Solange man es nicht ausprobiert, wird man es nie feststellen können.

In der Zwischenzeit wird wohl auch keiner mehr die Wirksamkeit von Akupunktur infrage stellen.
Obwohl das nach physikalischen und biologischen Regeln eher fraglich ist, wie es wirkt.
Aber es wirkt (für bestimmte Indikationen...)

Wenn man mit einer Blacklist anfängt, die schädlich ist, kann man mit der Zeit eine Whitelist erstellen, mit den wirksamen Methoden. Die Rückmeldungen der Patienten könnten z.B. die Krankenkassen erfassen und auswerten (die haben ja ein berechtigtes Interesse, die Kosten in den Griff zu bekommen)

Wolfgang

Am 09.04.2012 18:41, schrieb Martin E. Waelsch:
Mir ist immer noch nicht verständlich, warum eine über Jahrzehnte benutzte
Art von Heilversuchen nicht wissenschaftlich untersucht werden kann, es nicht
dafür eine Hochschule geben kann, die sich wissenschaftlich mit der
Homöopathie auseinandersetzt. Diese Diskussion für und gegen Homöopathie gibt
es schon auch Jahrzehnte. Wie sollen wir Leute aufklären, beraten und
schützen, wenn wir kein Wissen haben?

Für die sog. Alternative Medizin müssen Rahmenbedingungen geschaffen werden,
damit sie Menschen nicht schadet, Menschen zu ihrem Schaden nicht verführt.
Das ist der wesentliche Punkt, hier die gierige Geschäftemacherei zum
Nachteil von Hilfsbedürftigen zu unterbinden. Die Homöopathie ist dabei
sicher kein Problem.

Wir brauchen ein Katalog von wirklich schädlichen
Methoden/Anwendungen/Praktiken, damit wir überhaupt wissen, was alles
verkauft wird. Es braucht einen Schadens-Register, übrigens für die gesamte
Medizin.

Wir sind nicht in einer Welt, in der schwarz-weiß regiert. Auch die
Wissenschaft muss noch beweisen, dass sie immer von jeden Zweifel von
Lobbyismus frei ist. Wir Ärzte müssen mittlerweile schon selber die
wissenschaftlichen Arbeiten auswerten, um an die Patienten nur das ran zu
lassen, was wirklich bestätigt ist. D. h.: wenn mir eine Arbeit präsentiert
wird, gilt erst mal Skepsis und Recherchen, bevor ich das glaube, was in der
Publikation steht. Wir sind viel zu oft betrogen werden, oder zumindest milde
gesagt, ist nicht alles gesagt worden.

Nach 33 Jahren Medizin im Krankenhaus kann ich leider nichts anderes
berichten. Es wäre schön, wenn es mal besser wird.


Dr. med. Martin E. Waelsch
Häfnergasse 14
73207 Plochingen
Tel: 07153 921931
Fax:07153 921932
Mobil: 0151 52 503 458
Skype: marell1317
dr.m.e.waelsch AT t-online.de


-----Ursprüngliche Nachricht-----
Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-
gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von
skepticus
Gesendet: Montag, 9. April 2012 17:42
An: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Homöopathie-Hochschule in Bayern


Julitschka schrieb:
Leute, mir geht es genau darum. Es darf einfach nicht sein, dass der
Staat mit der finanziellen Unterstützung einer Hochschule für
Homöopathie dieser eine Berechtigung zuweist die sie nicht hat. Das
sind
unsere Steuergelder!
Also, so einfach ist das nicht. Man kann natürlich jederzeit eine
Akademie für Elfenkunde aufmachen, aber dann hat man immer noch das
kleine Problem, dass der Wissenschaftsrat bei nichtstaatlichen
Hochschulen
die Akkreditierung durchführen muss. Erst danach kann man allgemein
anerkannte Titel vergeben. Der Wissenschaftsrat ist seit 2001 für die
Akkreditierung von Hochschulen zuständig.
http://www.wissenschaftsrat.de/

Man kann natürlich tricksen, d.h. eine andere Hochschule nimmt
offiziell
die Prüfung ab. So macht es z.B. die Freie Hochschule Mannheim, dort
wurde die Akkreditierung verweigert, da die Gefahr besteht, dass eine
„außerwissenschaftliche Erziehungslehre“ vertreten werde. Man hat da
einfach eine "Kooperation" mit einer anderen Hochschule begonnen.
--
AG-Gesundheitswesen mailing list
AG-Gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
https://service.piratenpartei.de/listinfo/ag-gesundheitswesen





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