Re: [AG-Gesundheit] Mehr Prävention in unserem Gesundheitssystem!

[checkinger <checkinger AT news.piratenpartei.de>]

Ahoi,

Du hast eine der wichtigsten Säulen der gesundheitlichen Prävention 
vergessen:
Die gesetzliche Unfallversicherung, GUV (Berufsgenossenschaften)
Neben den Aufwendungen für Entschädigungsleistungen von rund 10 Mrd. 
Euro / Jahr, geben die Unfallkassen immerhin fast 1 Mrd. EUR / Jahr für 
Präventionsleistungen aus. 
http://www.dguv.de/inhalt/zahlen/documents/dguvstatistiken2010d.pdf

Beiträge zur GUV entrichten ausschliesslich die Unternehmen bzw. 
Arbeitgeber.

Das Interesse an Suchtprävention könnte bei der GUV durchaus gross sein: 
http://www.dguv-lug.de/877048.php

Beim BKK-Bundesverband http://www.bkk-online.de gibt es ein Verzeichnis 
von Präventionskursen. Da kannst Du Dich ggf. als Anbieter registrieren. 
Finanzierung läuft dort allerdings über die GKVen. Typischerweise wird 
ein Eigenanteil der Versicherten von 10% verlangt. Typischerweise kann man 
auf Kosten der GKV (abzgl. Eigenanteil) einmal pro Jahr einen 
Präventionskurs besuchen.

Auch die Gesetzliche Rentenversicherung müsste eigentlich -wie alle 
Sozialversicherungsträger- Interesse an Suchtprävention haben. Fällt 
doch ein hochgradig Suchtkranker häufig als Beitragszahler komplett aus.

Die Aufgabe der GKVen ist ja in erster Linie die Absicherung des 
Krankheitsfalles.

Eine guten Einblick in das Alltags-Hickhack der politischen Parteien 
bietet die seit 2005 andauernde Debatte um ein Präventionsgesetz, das es 
bis heute in Deutschland nicht gibt: 
http://de.wikipedia.org/wiki/Pr%C3%A4ventionsgesetz Damit sollten die 
GKVen in den Stand gesetzt werden, mehr Geld für Prävention ausgeben zu 
dürfen...

Ähem: Prävention muss spätestens im Kindergarten anfangen, müsste 
Schulfach sein, ist also auch ein Frage der Pädagogenausbildung und 
-motivation, nicht nur des Geldes ...

Der Alex