ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
Betreff: AG Gesundheit
Listenarchiv
- From: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
- To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
- Subject: [AG-Gesundheit] Mehr Prävention in unserem Gesundheitssystem!
- Date: Fri, 10 Feb 2012 18:32:33 +0100
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
- List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
Liebe AG Gesundheitswesen
Ich habe diese mail auch in der AG Drogenpolitik vorgestellt. Es würde mich bei euch insbesondere der Finanzierungsaspekt von sinnvollen Präventionsprogrammen interessieren. Kennt ihr das, dass viel Geld, Manpower usw. in Präventionprojekte gesteckt wird und die gestzlichen Krankenkassen sich dann einfach weigern solche Programmezu finanzieren?Und ist euch außerdem bekannt, dass sehr wenig Geld von den GKVen in die Prävention fließt, dafür aber die Krankenkosten ins unermessliche steigen? Wenn man mit diesen Programm nur 10% der Kosten, die für Entgftungsbehandlungen im Jahr ausgeben verhinern würde, dann würden man mit dem eingesparten Geld locker das Programm finanzieren. Werden hie rin der Gesundheitspolitik nicht völlig falsche Schwerpunkte gesetzt?
Hier nun meine mail:
Hallo zusammen!
Ich war heute auf der Abschlußkonferenz zum niederigschwellen, generischen Suchtpräventionsprogramm SKOLL, dass ich selbst auch bereits zwei Mal im Rahmen meiner Arbeit in der Suchtberatungsstelle durchgeführt habe.
Ich werbe ständig dafür, wie ich aber auch zugeben muß nicht ganz uneigennützig, weil ich auch vor habe, dies als freiberuflich anzubieten. Ich liebe dieses Programm. Es ist von allem, was ich im Suchtbereich bisher gemacht habe, das
mit dem ich mich am Wohlsten gefühlt habe.
Um es kurz zu sagen. Das Programm ist nach der Evaluation von Hamburg Eppendorf hoch wirksam. Leider gab es zu Beginn der Veranstaltung von Fr. Dyckmanns bereits den ersten Dämpfer und die Spannung der Veranstaltung war irgendwie raus. Es ging um die Frage, ob das Programm von den GKVen finanziert wird. Das war die Hoffnung und das große Ziel nach drei Jahren Arbeit von vielen Mitarbeitern des Bundesmodellprojektes. Die Diskussion mit den Spitzenverbänden der GKV hat einer Finanzierung eine Absage erteilt, so Frau Dyckmanns. Nach dem Motto, das passt uns nicht ins Konzept. Nun geht es darum, an dieser Stelle weiter Druck zu machen und gleichzeitig sich alternativ andere mögliche Kostenträger zu suchen. Infrage kommen da die Justiz (z.B. Richter die jemanden über Auflagen zu Skoll schicken), das Jobcenter, Hausärzte, Bildungsträger, VHS, BKK`s um die wichtigsten zu nennen.
Ich finde es echt eine Schande das sich alle wichtigen gesellschaftlichen Kräfte (Politik, die Paritäter, die Menschen im Suchthilfebereich, die Klienten und die Politik) einig sind, daß das Program total gut, effektiv und sinnvoll ist und die GKVen zahlen einfach nicht.
Es gibt mittlerweile in ganz Deutschland 439 Skolltrainer und es werden weitere ausgebildet ohne das eine Finanzierung steht.
http://www.skoll.de/
In einem Vortrag von einem "Präventionsexperten" war es sehr interessant zu erfahren, dass die GKV im Jahr NUR ca. 330 Millionen Euro für alle Arten von Prävention ausgibt. Im internationalen Bereich ist das sehr, sehr wenig. Andere Länder aus dem skandinavischen Raumz.B. investieren viel viel mehr in Frühprävention, Erste Hilfen als das bei uns der Fall ist. Die deutschen Entscheidungsträger mögen es offensichtlich viel lieber, ihr Geld für bereits Erkrankte auszugeben, anstatt Erkrankungen zu verhindern. Wo es anders läuft, so dass Beispiel, ist bei Diabetis. Dort wären die Kranheitskosten bereits total explodiert, wenn es keine Prävention geben würde. Leider eine Ausnahme im deutschen Gesundheitswesen.
Im Anhang findet ihr exklusiv die erste Veröffentlichung der Evaluationsstudie zu Skoll, welche die hohe Wirksamkeit des Programms belegt.
Guido
Ich habe diese mail auch in der AG Drogenpolitik vorgestellt. Es würde mich bei euch insbesondere der Finanzierungsaspekt von sinnvollen Präventionsprogrammen interessieren. Kennt ihr das, dass viel Geld, Manpower usw. in Präventionprojekte gesteckt wird und die gestzlichen Krankenkassen sich dann einfach weigern solche Programmezu finanzieren?Und ist euch außerdem bekannt, dass sehr wenig Geld von den GKVen in die Prävention fließt, dafür aber die Krankenkosten ins unermessliche steigen? Wenn man mit diesen Programm nur 10% der Kosten, die für Entgftungsbehandlungen im Jahr ausgeben verhinern würde, dann würden man mit dem eingesparten Geld locker das Programm finanzieren. Werden hie rin der Gesundheitspolitik nicht völlig falsche Schwerpunkte gesetzt?
Hier nun meine mail:
Hallo zusammen!
Ich war heute auf der Abschlußkonferenz zum niederigschwellen, generischen Suchtpräventionsprogramm SKOLL, dass ich selbst auch bereits zwei Mal im Rahmen meiner Arbeit in der Suchtberatungsstelle durchgeführt habe.
Ich werbe ständig dafür, wie ich aber auch zugeben muß nicht ganz uneigennützig, weil ich auch vor habe, dies als freiberuflich anzubieten. Ich liebe dieses Programm. Es ist von allem, was ich im Suchtbereich bisher gemacht habe, das
mit dem ich mich am Wohlsten gefühlt habe.
Um es kurz zu sagen. Das Programm ist nach der Evaluation von Hamburg Eppendorf hoch wirksam. Leider gab es zu Beginn der Veranstaltung von Fr. Dyckmanns bereits den ersten Dämpfer und die Spannung der Veranstaltung war irgendwie raus. Es ging um die Frage, ob das Programm von den GKVen finanziert wird. Das war die Hoffnung und das große Ziel nach drei Jahren Arbeit von vielen Mitarbeitern des Bundesmodellprojektes. Die Diskussion mit den Spitzenverbänden der GKV hat einer Finanzierung eine Absage erteilt, so Frau Dyckmanns. Nach dem Motto, das passt uns nicht ins Konzept. Nun geht es darum, an dieser Stelle weiter Druck zu machen und gleichzeitig sich alternativ andere mögliche Kostenträger zu suchen. Infrage kommen da die Justiz (z.B. Richter die jemanden über Auflagen zu Skoll schicken), das Jobcenter, Hausärzte, Bildungsträger, VHS, BKK`s um die wichtigsten zu nennen.
Ich finde es echt eine Schande das sich alle wichtigen gesellschaftlichen Kräfte (Politik, die Paritäter, die Menschen im Suchthilfebereich, die Klienten und die Politik) einig sind, daß das Program total gut, effektiv und sinnvoll ist und die GKVen zahlen einfach nicht.
Es gibt mittlerweile in ganz Deutschland 439 Skolltrainer und es werden weitere ausgebildet ohne das eine Finanzierung steht.
http://www.skoll.de/
In einem Vortrag von einem "Präventionsexperten" war es sehr interessant zu erfahren, dass die GKV im Jahr NUR ca. 330 Millionen Euro für alle Arten von Prävention ausgibt. Im internationalen Bereich ist das sehr, sehr wenig. Andere Länder aus dem skandinavischen Raumz.B. investieren viel viel mehr in Frühprävention, Erste Hilfen als das bei uns der Fall ist. Die deutschen Entscheidungsträger mögen es offensichtlich viel lieber, ihr Geld für bereits Erkrankte auszugeben, anstatt Erkrankungen zu verhindern. Wo es anders läuft, so dass Beispiel, ist bei Diabetis. Dort wären die Kranheitskosten bereits total explodiert, wenn es keine Prävention geben würde. Leider eine Ausnahme im deutschen Gesundheitswesen.
Im Anhang findet ihr exklusiv die erste Veröffentlichung der Evaluationsstudie zu Skoll, welche die hohe Wirksamkeit des Programms belegt.
Guido
Attachment:
Kurzbericht Evaluation Skoll.pdf
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Kurzbericht Evaluation Skoll 2.pdf
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- [AG-Gesundheit] Mehr Prävention in unserem Gesundheitssystem!, Guido Weyers, 10.02.2012
- Re: [AG-Gesundheit] Mehr Prävention in unserem Gesundheitssystem!, checkinger, 10.02.2012
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