Zum Inhalt springen.
Sympa Menü

ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Arztgebühr bei jedem Besuch?

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Arztgebühr bei jedem Besuch?


Chronologisch Thread 
  • From: Rosenheimer <Rosenheimer AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Arztgebühr bei jedem Besuch?
  • Date: Sat, 10 Dec 2011 23:10:56 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Wiedermal wird kolportiert, daß die Deutschen zu oft zum Arzt gehen. Berichteten selbst die bürgerlichen Medien noch vor wenigen Tagen von Krankenkassen mit hohen Überschüssen http://www.randzone-online.de/?p=12158, so jammert man heute über steigende “Gesundheits”kosten, weil jeder Deutsche durchschnittlich 18 Mal im Jahr zum Arzt geht.

Das ist die Vorlage für “Gesundheits”minister Bahr (FDP), um bereits Anfang des neuen Jahres Gespräche über ein neues “Modell” der “Praxisgebühr” zu initiieren. Nicht mehr 10 Euro pro Quartal, sondern 5 Euro pro Arztbesuch könnten das Ergebnis dieser “Gespräche” sein. CDU/CSU und FDP sind schon jetzt Feuer und Flamme angesichts dieser neuen volksfeindlichen “Reform”.
Warum die Menschen immer öfter zum Arzt gehen oder ins Krankenhaus müssen, darüber schreiben auch bürgerliche Medien. Der diesjährige Krankenhausreport der Barmer GEK wies darauf hin, daß es vor allem Depressionen, Burn-Out-Syndrom, Angststörungen, also psychische Erkrankungen sind, die die Patientenzahlen steigen lassen. Der Barmer-Vize-Chef Schlenker hält wachsenden Leistungs- und Zeitdruck am Arbeitsplatz für einen wesentlichen Faktor für diese Entwicklung.
Angesichts der Verdopplung der Arbeitsproduktivität in den letzen 20 Jahren wäre es durchaus möglich die Wochen- und Lebensarbeitszeiten bei vollem Lohn- und Rentenausgleich zu senken und die Arbeit auf mehr Schultern zu verteilen. Doch statt dessen werden die Arbeitszeiten verlängert, die Arbeit immer stärker verdichtet und der Druck durch die vielfältigen Entlassungbedrohungen erhöht. Denn nicht der Mensch – und seine Gesundheit – steht im Mittelpunkt dieses Systems, sondern der Profit. Immer mehr Menschen können ihre Arbeitskraft heute gar nicht mehr ausreichend wiederherstellen, immer mehr müssen trotz Krankheit weiter arbeiten gehen. Zudem werden sie durch die Politik der Bahr’s und Konsorten gezwungen, immer später in Rente zu gehen.
Es sind diese Zustände, die immer mehr Menschen krank machen. Und es ist dieses System, das nicht die Profiteure zur Kasse bittet, sondern die von ihnen Ausgebeuteten, die aufgrund des Raubbaus an ihrer Gesundheit nicht mehr profitabel genug sind. Was aber taugt ein Gesellschaftssystem http://www.randzone-online.de/?p=8245, in dem der Profit über alles geht und für den Raubbau an der Gesundheit der Menschen getrieben wird?




Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.

Seitenanfang