Re: [AG-Gesundheit] Neues Medizindatenmonster von der Sächsischen Impfkommission gefordert

[DS Lawfox <dslawfox AT googlemail.com>]

+1, Privacy!

(Anmerkung - Achtung <#Ironie>: Impfdatenbank ließe sich technisch hervorragend mit eGK und selektivem, telematikbasiertem Zugriff der Behörden auf die Server der *gematik verbinden. Wegen des hochrangigen Interesses an der Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung bedürfte es für diese Fälle einschließlich stichprobenartiger Einzelprüfungen dann auch keines Einsatzes eines HBA. Das täte alleine schon deshalb Not, weil einige epedemisch bedingte Impfnotwendigkeiten gar nicht unter die Hoheit der Länder fallen, sondern diejenige des Bundes. Und natürlich könnte auch daran gedacht werden, den Impfstatus mit dem "Notfalldatensatz" zu verbinden und diesen verpflichtend auf dem Server zu spiegeln, was selbstverständlich vor allem in solchen Fällen sinnvoll wäre, in denen es um die Eindämmung der Ausbreitung von Tollwut und solcher Grippen wie denen von Hühnern und Schweinen ginge. </#Ironie>)

Am 10. November 2011 18:28 schrieb Privacy <pirat AT praes.eu>:

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Ahoi,

ich habe gerade mal wieder einen (wie stets wohl nie zum Abdruck
kommenden) Leserbrief an das Ärzteblatt Sachsen gerichtet:


Mit großem Befremden habe ich die  Empfehlung, vom Vorsitzenden der
Sächsischen Impfkommission im Sächsischen Ärzteblatt gelesen:

http://www.slaek.de/50aebl/2011/archiv/10/pdf/1011_527.pdf

"Die   Einrichtung   einer   ?Sächsischen  Impfdatenbank?  an  den
Gesundheitsämtern zwecks effektiven   Impfmanagements   (zum Beispiel
Impfaufforderungen  an Säumige)  und  aus  infektiologischen  Gründen
bei  Ausbrüchen oder Epidemien ist überfällig."

Eine derartige Offenbarung gegenüber einem Kernmerkmalen des ärztlichen
Berufsethos - der Schweigepflicht und Autonomie des Patienten - lässt
mich schaudern.

Mit gutem Grund gibt es in Deutschland keine Zwangsimpfungen mehr, da
mit dem Aussterben der Pocken keine Seuche mehr droht, bei der eine so
weitreichender Eingriff in die körperliche Unversehrtheit aller Bürger
gerechtfertigt ist.

Aber auch das Persönlichkeitsrecht unbelästigt vom Gesundheitsamt zu
sein, seinen Impfstatus nur freiwillig preiszugeben gehören zur
Autonomie - noch dazu von menschen, die noch nicht einmal Patienten
sind, sondern allenfalls "potentielle Patienten".

Ein Ansinnen eines "Impfregisters" ist abzulehnen und ich schäme mich
einem Berufsstand anzugehören, der die Lehren nach zwei Rechtssystemen
der Missachtung des Individuums und leider Kollaboration auch vieler
Ärzte immer noch nicht gezogen hat.
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