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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)


Chronologisch Thread 
  • From: Klugscheißer <Klugschei%C3%9Fer AT news.piratenpartei.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] (kein Betreff)
  • Date: Sun, 30 Oct 2011 18:50:19 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Wie kommen die 18 Arztbesuche pro Jahr zustande?

Diese Zahl entstammt ursprünglich einer Studie der Barmer-GEK,
die diese auch auf ihrer website veröffentlichte.
Ich weiß aber nicht, ob sie da noch steht.

Die Barmer kaufte irgendwann die GEK auf (Gemündener Ersatzkasse).

Die GEK hatte die meisten vergangenen Daten gut archiviert,
auch die Abrechungsdaten alter Zeiten.

Vor Einführung der Quartalsauschalen wurden nach GoÄ
konkrete Leistungen abgerechnet, die beim Arztbesuch erbracht wurden.
Mit Einführung der Quartalspauschalen nur noch teilweise.

Die 18 Arztbesuche, die immer im Land herumschwirren,
kommen dadurch zustande, dass die GEK ihre eigenen Daten
auf das ganze Land und die Strukturen aller Versicherter hochrechnete
und Abrechnungsvorgang mit Arztbesuch gleichsetzte.
Diese Zahl wurde dann mit bestimmten Methoden auf das aktuelle Jahr
wiederum hochgerechnet.

Das Problem, vor allem für die Politik, bei dieser Sache war aber,
dass objektive internationale Studien, z.B. der OECD,
damals zu 12-13 Arztbesuchen im Jahr kamen.

Die Differenz interpretierte man als Abrechnungsbetrug,
d.h. dass ca. 30% aller Arztrechnungen an die Krankenkasse
vor Einführung der Pauschalen, keiner erbrachten Arztleistung entsprachen.

Das war Auslöser dafür, dass man Pauschalen einführte.

Ursrpünglch wollte Ulla Schmitt das Problem dadurch beheben,
dass man verpflichtend eine Arztrechnung an den Patienten
aushändigen sollte, was Transparenz geschaffen hätte.
Da aber -im Gegensatz zum Patientenvertreter- der Vertreter
der Ärztelobby bei Reformen stimmberechtigt ist,
und diese die Aushändigung eines Doppels der Rechnung
an den Patienten strikt ablehnte, führte man die Pauschalen ein,
um den Betrug einzudämmen,
allerdings insgesamt mit einem Reformvolumen, das zu keinerlei
Einkommensverlusten der Ärzte (durchschnittlich) führte,
denn auch das war nicht zu machen gegen die Lobby.
Man legte also mit Einführung der pauschalisierten Abrechnung
ein Gesamtbudget zugrunde, das dem alten (mit Betrug) entsprach.




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