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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Unbekannter Kommentar im Solidarier-Vorschlag

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Unbekannter Kommentar im Solidarier-Vorschlag


Chronologisch Thread 
  • From: haarbrandt <haarbrandt AT googlemail.com>
  • To: Pirat-Fredi AT t-online.de, AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Unbekannter Kommentar im Solidarier-Vorschlag
  • Date: Sun, 23 Oct 2011 18:46:46 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

Danke für die Infos!

ich denke auch, dass die Öffnung auch die öffentlicher Träger zu mehr Wirtschaftlichkeit zwingt. Das sehe ich erstmal positiv, da es auch beim Thema Qualitätsmanagement einen gewissen Leidensdruck erzeugt. Leider haben wir noch keinen Mindestlohn in Deutschland, so dass man beim Outsourcing fast beliebig die Konditionen verschlechtern kann (ich habe gehört, dass es bei den Reinigungskräften ca. 40% weniger Lohn gibt). 

Zu deinem Fazit: denke auch, dass wir da übereinstimmen. 

Gruß,

Birger 


Am 23. Oktober 2011 18:36 schrieb Pirat-Fredi <Pirat-Fredi AT t-online.de>:

Hallo, Birger!

 

Wenn man die Selbstdarstellung der einzelnen Kliniken (z.B. Sana, Rhön, Helios (firmiert weiterhin unter Helios und wurde von Fresenius übernommen), Fresenius studiert, wird deutlich, dass die Stärken einer Klinik herausgearbeitet und andere Bereiche gestrichen oder nur noch im geringen Umfang betrieben werden. Sehr schön auch zu sehen bei den Sana Kliniken in Süddeutschland, die einzelne Schwerpunktkrankenhäuser entwickelt und ein Haus komplett geschlossen haben.

 

Aber das ist ja nicht alles negativ zu sehen. Mittlerweile haben die anderen Krankenhausträger gelernt, damit umzugehen und schaffen eigene Verbünde, spezialisieren sich, binden MVZ’s ein, betreiben das ambulante operieren. Diese Häuser stehen den privaten in Ihrer Wirtschaftlichkeit kaum nach.

 

Ein wesentliches Problem ist nach wie vor das Krankenhausfinanzierungsgesetz des Bundes, welches von den Ländern umzusetzen ist. Die seinerzeit gemachten Vorgaben zur Finanzierung der Investitionen in die Krankenhäuser wird inzwischen nur noch nach Kassenlage gemacht. Der Investitionsstau beträgt ca. 20 Mrd. Euro, nach Angaben des eigenen Verbandes 50 Mrd. Euro. Die Wahrheit liegt vielleicht irgendwo dazwischen.

 

Die Bezahlung des ärztlichen Personals bei den Privaten ist nicht schlechter und in bestimmten Bereichen sogar besser. Etwas anders sieht es beim nichtärztlichen Personal aus. Hier spreizt sich das Gehaltsgefüge deutlicher. In einer Studie des RWI wird das als leistungsgerechte Vergütung bezeichnet. Allerdings ganz schlimm wird es dann, wenn Dienstleistungen ausgesourct werden. Da stimme ich Dir zu, das hier vielfach mit Dumpinglöhnen gearbeitet wird. Und das muss unterbunden werden.

 

Also, auch hier liegen wird nicht so weit auseinander!

 

Gruß

 

Fredi

 

 

Von: haarbrandt [mailto:haarbrandt AT googlemail.com]
Gesendet: Samstag, 22. Oktober 2011 18:14
An: Pirat-Fredi AT t-online.de; AG Gesundheit


Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Unbekannter Kommentar im Solidarier-Vorschlag

 

Das müsstest Du aber noch mal vertiefen. Ich kenne nun die Krankenhäuser von Rhön in Gifhorn und Wittingen in Niedersachsen. Das Leistungsangebot hat sich nach der Privatisierung nicht verändert. Hast Du Belege dafür?

 

Birger

 

 

Am 22. Oktober 2011 17:50 schrieb Pirat-Fredi <Pirat-Fredi AT t-online.de>:

 

 

 

Von: ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-gesundheitswesen-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von haarbrandt
Gesendet: Samstag, 22. Oktober 2011 12:54
An: AG Gesundheit
Betreff: Re: [AG-Gesundheit] Unbekannter Kommentar im Solidarier-Vorschlag

 

Nicht zu vergessen, dass Privatkliniken sich grundsätzliche auf Bereiche beschränken, welche einen hohen Profit versprechen. Alles andere wird links liegen gelassen.

 

Gruß Fredi

 

 

Hallo Harry,

 

die Wirtschaftlichkeit bei den privaten Betreibern liegt meines Erachtens an folgenden Dingen:

 

-Outsourcing: alles, was nicht die Behandlungsqualität unmittelbar schmälert kommt auf den Prüfstand. Das bedeutet Outsourcing von Küche, Bettenreinigung, Reinigungskräfte. Man betreibt an der Stelle teilweise Lohndumping

 

-Innovation: als ich meinen Zivildienst im Klinikum machte gab es einen internen Krankentransport mit 8 festen Mitarbeitern und einem Haufen Zivis. Rhön macht öfters mal ein Klinikum platt, um dann optimierte Bedingungen zu haben, in denen beispielsweise der Weg zum OP sehr kurz ist. 

 

-Teleportalkliniken: Zentralisierung von Bildbefundung. Spart im Konzern bestimmt ein paar teure Radiologen ein.

 

-Integration mit MVZ

 

Ansonsten einfach die Jahresberichte von Rhön und Co. lesen. 

 

Viele Grüße,

 

Birger 

 

 

Am 22. Oktober 2011 12:39 schrieb Morgan le Fay <input.output AT freenet.de>:

Am 21.10.2011 15:28, schrieb Morgan le Fay:

Hallo Solidarier, hallo Reformer,

regelmäßig schaue ich auf meinen Entwurf zu einer Novellierung zum Gesundheitswesen. Nun entdecke ich Einträge eines mutmaßlichen Arztes mit hellgrünem Hintergrund, der sich keinem Namen zuordnen lässt.

Ich gehe davon aus, dass das ein Versehen ist und bitte den Schreiberling, sich zu erkennen zu geben, damit man ggf. über das eine oder andere diskutiert.

1.) O.g. Schreiber kommentiert die Situation aus der Sichtweise des Arztes und lässt die Sichtweise des Patienten außer acht. Wir Solidarier sind der Ansicht, dass für die Zufriedenheit der Patienten nicht die Zufriedenheit der Ärzte als Bedingung gelten kann. Wir wollen beiden gerecht werden und zwar mit den finanziellen Mitteln, die zur Verfügung stehen und nicht irgendwelchen Wolkenkuckucksheimen.
Sich selbst ins Samariterlicht zu setzen und den "verschwenderischen Kassen" die Schuld in die Schuhe zu schieben, die ihrerseits schon mal Ärzte animieren müssen, chronische Erkrankungen zu diagnostizieren, damit auch die Kassen mehr Mittel erhalten, ist einfach zu simpel.

2.) Einfache Formulierungen meinerseits sind dem Verständnis derjenigen geschuldet, die sich selbst eine Meinung bilden wollen, ohne selbst betroffen zu sein und die sich nicht monatelang in die Materie einlesen möchten. Es ist deshalb ziemlich unerheblich, ob wir z.B. von "KVen" oder einer "ärztlichen Selbstverwaltung" reden, ob wir von "morbiditätsbedingten RLV" (welcher unbedarfte Mensch versteht denn das?) oder von "Budget".

3.) Der Schreiberling kann einem Sterbenden, der seit Jahren auf ein Transplantat wartet und seither durch die medizinische Hölle gegangen ist, bestimmt erklären, warum er eine Leber nicht erwirbt, die zur Verfügung stünde, nur weil man in D der Meinung ist, man könne auf den Handel mit Organen verzichten. Bei Geweben ist der Handel ja auch erlaubt. Selbstverständlich muss dafür Sorge getragen werden, dass Quelle und Material legal und in Ordnung sind.

Ich würde überhaupt vorschlagen, dass man über Mailliste über geplante Einträge und Änderungen zunächst diskutiert, statt den Entwurf bis zur Unkenntlichkeit totzukommentieren. Aber vor allem nicht in anonymer Form und mit leichtsinnigem Umgang mit anderer Leute Statements.
Ein Beitrag von "syna" wurde offensichtlich kommentiert und dabei mit der eigenen Hintergrundsfarbe unterlegt. Zum schlechten Schluss weiß kein Mensch mehr, wer was eigentlich wem sagen wollte und warum.

Grüße
Harry

Moin,

ich habe mir mal erlaubt, die ganzen Kommentare im Solidarier-Vorschlag zusammenzuschreiben und in meinen Text zu integrieren, sofern die Kommentare verwendbar waren. Sogar die Texte des "Unbekannten" habe ich trotz der alten und primitiven Kritik, keine Ahnung zu haben und völlig unpiratige Vorschläge zu machen, berücksichtigt.
Ausnahme: Die Einsparmöglichkeiten bei Kliniken. "hirnbeiss" hat behauptet, es gäbe Einsparmöglichkeiten, die Privaten würden sich dumm und dusslig verdienen, antwortet aber nicht auf meine Frage, wo genau denn da gespart wird...Ihr könnt mir dazu sicher noch etwas sagen. Ich gebe zu, dass ich zur Wirtschaftlichkeit privater Kliniken keine verlässlichen Infos und deshalb keine Meinung habe.

Kommentare, die eine Wiederholung meiner Anregungen oder eine Folge unaufmerksamen Lesens waren, habe ich ohne Berücksichtigung gelöscht (ist aber im Pad #8 gespeichert)

Gruß
Harry


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