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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] Intimssphäre

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

Listenarchiv

Re: [AG-Gesundheit] Intimssphäre


Chronologisch Thread 
  • From: Martin Pistorius <mc_worldwide AT web.de>
  • To: ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] Intimssphäre
  • Date: Tue, 11 Jan 2011 15:38:20 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>
  • Organization: Newsserver der Piratenpartei Deutschland - Infos siehe: http://wiki.piratenpartei.de/Syncom/Newsserver


Andi_nRw schrieb:
...
Allerdings möchte ich deutlich wiedersprechen, wenn hier gesagt wird, kinder könnten es schon völlig selbst artikullieren, wenn irgendetwas bei ihnen nicht ganz richtig scheint (erste antwort hier) .

Du willst bestreiten, dass ein Kind in der Lage ist zwischen Wohlsein und Unwohlsein zu unterscheiden? Und dass es demgegenüber womöglich objektive Kriterien gibt die Externen eine solche Entscheidung ermöglichen?


Andi_nRw schrieb:
Das kind müßte dafür ja erstmal entsprechende vergleiche/referenzen/kenntnisse haben...kann ohne wohl kaum entscheiden, ob etwas normal ist oder nicht.

Schon ein Säugling kann sehr klar und deutlich sowohl unterscheiden als auch deutlich machen, wenn es hungrig ist, wenn es müde ist, oder wenn es Nähe und Zuwendung braucht, ohne vorher die Erfahrung von Referenzwerten gemacht zu haben. In all diesen Fällen scheint es mir so zu sein, dass das Kind diese Umstände, die es gerade stört, vieleicht nicht verbal oder begrifflich erfassen kann, aber sehr wohl und eindringlich artikulieren kann, dass da etwas nicht stimmt.

Die Definition von "Normalität" eines körperlichen Phänomens willst du sonst wem überlassen? Ärzten? Vertretern der Krankenkassen? Politikern? Pharmalobby? Wer wird derjenige sein, der entscheiden darf ob ich normal bin oder nicht?


Andi_nRw schrieb:
Wie so oft im leben gibts dabei wohl kaum eine allgemeingültige regel, auf die man sich stützen kann.

Ich hatte hier ein mögliches allgemeingültiges Kriterium vorgeschlagen: Der Wille des Kindes


Andi_nRw schrieb:
Schon dehalb, weil kinder und eltern eben auch sehr verschieden mit *erziehung* und *fürsorge* umgehen. So etwas wie *Mindeststandards* lassen sich da wohl kaum auf basis völliger freiwilligkeit gewährleisten.

Als Mindeststandards gibt es bereits das Grundgesetz. Insbesondere das Recht auf körperliche Unversehrtheit oder das Recht auf persönliche Entfaltung sollten nicht vor dem Hintergund illusionierter Chancengleicheitspolitik geopfert werden.


Andi_nRw schrieb:
Die hinterlässt ziemlich sicher einen beachtlichen anteil kinder, deren eltern sich - aus welchen motiven auch immer - einfach zu wenig kümmern.

Wenn sich Eltern "zu wenig kümmern", dann wird das nicht nur eine etwaig kneifende Vorhaut betreffen, sondern dann wird es bereits vorher durch das "nicht kümmern" in irgendeiner Form Nachteile gegenüber anderen erlitten haben. Keine verpflichtende Gesundheitsfürsorge kann das ausgleichen - eher eine menschennahe Sozial- und Arbeitsmarktpolitik, sowie ein entkrampftes Bildungsystem und eine weitreichende Diskussion über Erziehung und der daraus resultiernden Implikationen für unsere kleinen Mitbürger.

LG, Martin


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