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ag-gesundheitswesen - Re: [AG-Gesundheit] solidarische Finanzierung

ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: AG Gesundheit

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Re: [AG-Gesundheit] solidarische Finanzierung


Chronologisch Thread 
  • From: Enrico Weigelt <weigelt AT metux.de>
  • To: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [AG-Gesundheit] solidarische Finanzierung
  • Date: Wed, 25 Aug 2010 22:33:14 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-gesundheitswesen>
  • List-id: AG Gesundheit <ag-gesundheitswesen.lists.piratenpartei.de>

* Jens R <pirat AT jr-chamaeleo.de> schrieb:

> * Was ist eigentlich sozial im Rahmen des Gesundheitswesens?

Meine Definition: wenn jeder - unabhängig von Einkommen,
Berufstätigkeit, Alter, usw. eine ordentliche Gesundheits-
Versorgung bekommt. Also zumindest was heute das gesetzliche
System (abzüglich der eingebauten Eugenik) leistet sollte
jedem Staatsbürger zustehen.

Da natürlich die Einkommensschere (leider) sehr weit auseinander
geht, muß der Staat hier regelnd eingreifen. Mein Votum ist:
jeder bekommt den entsprechenden Versicherungsbeitrag erstattet.
Und zwar prinzipiell bedingungslos (die Höhe richtet sich
natürlich nach der Risikoklasse). Dann wäre das System im
Übrigen auch _deutlich_ transparenter und einfacher.

> Die Solidarität der Jungen und Gesunden mit den Alten und
> Kranken oder gehört die Umverteilung zwischen Arm und Reich
> bei einer KV zwingend dazu?

Die Grenzlinie verläuft _NICHT_ zwischen Jung und Alt, sondern
zwischen hohen und niedrigen Risikogruppen einerseits, hohen
und niedrigen Einkommen/Vermögen andererseits.

> * Ist die gesetzliche KV überhaupt sozial zwischen Arm und Reich,
> wenn sie nur Einkommen aus Erwerbsarbeit mit Beiträgen belegt?

Nein, prinzipiell nicht. Alleinfalls nur _innerhalb_ der Gruppe
der Erfassten Personenkreise (also abhängig beschäftigte).

> * Ist das Thema Umverteilung Reich->Arm bei der Krankenversicherung
> überhaupt gut aufgehoben?

Nein, prinzipiell nicht. Versicherungsgeschäft und soziale
Umverteilung sind völlig diametral, sie bedindern sich massiv,
wenn man sie in einem System verschmelzen will (was wir ja seit
vielen, vielen Jahren sehen).

> Es gäbe da ja noch das Finanzamt, das die kompletten
> Einkommensverhältnisse des Einzelnen vermutlich viel
> besser kennt als die KV.

Richtig. Deshalb: sozialer Ausgleich über Steuern und Subjekt-
Subventionen bzw. Grundeinkommen.

> Wenn ich es mir recht überlege, wäre auch ein einheitlicher
> Beitrag - unbhängig von Geschlecht, Alter und Gesundheitszustand
> - nicht unbedingt unsolidarisch.

Mag sein. Aber sinnvoll ist es auch nicht. Sehen wir ja beim
"Gesundheitsfond", der das (über Umwege) praktisch tun soll.
Die viele Umtopferei macht das System weder gerechter, noch
effizienter, sondern nur noch teurer.


cu
--
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Enrico Weigelt, metux IT service -- http://www.metux.de/

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