ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Rudolf Müller <muellerrudolf AT on22.de>
- To: AG AG-Geld <AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Wie entsteht Vermögen?
- Date: Tue, 13 Oct 2015 11:00:36 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Arne,
wie Du meinen Beitrag in für Deine Argumentation brauchbare Anteile filetierst, ist schon bemerkenswert. Zu den einzelnen Filetstücken meine Anmerkungen unten im Text. Am 01.10.2015 um 11:54 schrieb Arne Pfeilsticker:
Axel hat den entscheidenden Punkt in seinem Beitrag schön ausgeführt. „Die Liquidität einer Bank sind nun mal zwei Liquiditäten, weil eben ZWEI Geldbereiche existieren, der ZB-Geldbereich und der Nichtbankengeldbereich.“ Deine Aussage ist nur zutreffend, wenn ausschließlich der Zentralbank-Geldbereich betrachtet wird. Den „Geschäftsbanken-Geldbereich“ (diesen meint Axel, wenn er seinen Ausdruck „Nichtbankengeldbereich“ ins Gespräch bringt) ganz wegfallen zu lassen, halte ich für fragwürdig. Mir erschließt sich nicht, welche Erkenntnis Du aus der Teilaussage über die „Geldschöpfung“ gewinnst, die nur einen Teil des Bankbetriebs beschreibt. In der Liquiditätsverordnung (LiqV), einem Bestandteil der „Mindestanforderungen an das Risikomanagement“ (MaRisk) einer Bank, ist beschrieben, welche Faktoren bei der Liquiditätsbeurteilung einer Bank durch die BaFin zu berücksichtigen sind. Diese Faktoren beschränken sich jedoch keineswegs auf die Geschäfte zwischen der Geschäftsbank und der Zentralbank. Es sind hierbei weder direkt noch indirekt weitere
Buchungssätze erforderlich, die darauf schließen lassen, dass
Sparguthaben benötigt werden.
"Aus dem Nichts schöpfen" ist m.E. eine irreführende
Bezeichnung. Die Irreführung besteht darin, dass die für ein
Kreditgeldsystem notwendige Rechtsordnung, wie z.B. das
Schuldrecht, nicht beachtet wird.
Eine Bank kann grundsätzlich beliebig viele Kredite und damit Buchgeld schöpfen. Dass sie dann aber eventuell bereits am nächsten Tag zahlungsunfähig ist, brauchen wir in unseren Überlegungen nicht zu berücksichtigen? Dass notwendige Anpassungen der Liquiditätslage sowohl aus Kreditaufnahme bei der Zentralbank wie auch aus Spareinlagen, Krediten bei anderen Banken, Schuldverschreibungen oder ähnlichen Kreditaufnahmen bestehen können, gilt es zu verstehen. Hierzu ist es jedoch erforderlich, die Liquidität einer Bank nicht nur in ihrer Zugriffsmöglichkeit auf Zentralbankgeld zu sehen. Ohne Rechtsordnung kein Geld!
...
Bei einem unbeschränkten Wettbewerb würde kein
Unternehmen einen Gewinn erzielen. Da aber nicht nur der
Bankensektor, sondern der gesamte Unternehmenssektor
unstreitig Gewinne macht, sollten wir von der objektiv
falschen Annahme des unbeschränkten Wettbewerbs bzw. der
vollkommenen Konkurrenz abstand nehmen.
Beste Grüße, Mumken
Bei beschränktem Wettbewerb landet der Gewinn bei Banken,
Kreditnehmern, Sparern und der Zentralbank.
Meine Position hinsichtlich der „gerechten“ Verteilung des
Geldschöpfungsgewinns ist wie folgt: Da der Staat und somit
alle Bürger die Kosten für die Rechtsordnung tragen, sollte
der Geldschöpfungsgewinn auch zur Deckung der Kosten für die
Rechtsordnung herangezogen werden. D.h. der
Geldschöpfungsgewinn steht dem Staat zu.
Unabhängig von den Kosten tragen alle Bürger die
Rechtsordnung auch in sofern, dass sie die Rechtsordnung
respektieren.
Angenommen ein Teil der Gesellschaft hätte das Recht
Mautstellen an Straßen aufzubauen und Maut zu kassieren, d.h.
die Kosten der Verkehrsinfrastruktur würden sozialisiert und
der Gewinn wird privatisiert. - Und so ähnlich ist unser
derzeitiges Währungssystem konzipiert.
Meine Position ist: Wenn Maut, dann sollte diese Maut für
die Kosten des Straßenbaus aufkommen oder allen zu Gute
kommen, aber nicht einem kleinen Teil der Gesellschaft zu
einem leistungslosen Einkommen.
Viele Grüße
Arne
PS: Um die Bedeutung der Rechtsordnung für die Wirtschaft
geht es auch in der Podiumsdiskussion am 5.10.2015 um 21:30
Uhr im Mumble: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Wirtschaft
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- [AG-GOuFP] Fwd: Re: Wie entsteht Vermögen?, Rudolf Müller, 13.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 13.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 21.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 21.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Wie entsteht Vermögen?, Arne Pfeilsticker, 21.10.2015
- Re: [AG-GOuFP] Fwd: Re: Wie entsteht Vermögen?, moneymind, 13.10.2015
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