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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Arne Pfeilsticker <Arne.Pfeilsticker AT piratenpartei-hessen.de>
- To: "ag-geldordnung-und-finanzpolitik@lists piratenpartei. de" <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: [AG-GOuFP] Newsletter von Christoph / Auswege innerhalb des "Schuldgeldes"
- Date: Mon, 27 Jul 2015 14:22:17 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo Christoph,
ich gratuliere dir zu deinem gelungenen Internetauftritt.
Was den Inhalt deines neuen Artikels anbelangt, sollten wir vielleicht zu einer Diskussionsrunde im Mumble einladen. http://goodbye-wahnsinn.de/alternative-wirtschaftsmodelle/geldvermoegen-schulden-wo-ist-der-ausweg/
Es gibt m.E. keine Illusion hinsichtlich des Wertes von Geld. Der Wert des Geldes ist real.
Nichts hat einen Wert an und für sich.
Es gibt auch nicht „den“ Wert, sondern unterschiedliche Werte, wie z.B. Tauschwert, Gebrauchswert oder persönlicher Wert. Jeder Wert entsteht dynamisch im Kontext eines Beziehungs- und Leistungsgeflechtes und kann sich ändern, wenn sich dieser Kontext ändert.
Wert des Geld
Innerer Wert: Der Nominalwert ist der Wert des Geldes, d.h. 10 Euro sind genau 10 Euro wert, weil man mit 10 Euro genau eine Verbindlichkeit von 10 Euro begleichen kann. Dieser Wert bleibt immer gleich!
Die innere Stabilität ist konstruktionsbedingt gegeben und eine der genialen Eigenschaften.
Äußerer Wert oder Tauschwert: Der Wert des Geldes drückt sich im Preis der Waren und Dienstleistungen aus. Dieser Wert ändert sich ständig.
Die Bedeutung der äußere „In“-Stabilität wird m.E. nicht ausreichend gewürdigt.
Tauschwertstabilität ist kein Selbstzweck. Die Forderung müsste m.E. lauten: So stabil wie möglich und so instabil wie nötig.
Die Dynamik moderner Volkswirtschaften beruht m.E. zu einem erheblichen Teil auf der Instabilität des Tauschwertes.
Über die Instabilität erfolgt die Anpassung der Volkswirtschaft an geänderte Bedingungen.
Neben dieser sachlich bedingten Instabilität (= gute Instabilität) gibt es noch die spekulativ induzierte Instabilität (= schlechte Instabilität), die die Wirtschaft durcheinander bringt.
Die äußere Instabilität des Tauschwertes ist nebenbei bemerkt auch eine Frage des Standpunktes. - Vom Standpunkt des Geldes könnte man argumentieren: Nicht der Wert des Geldes ändert sich, sondern der Wert der Waren und Dienstleistungen, der sich in den unterschiedlichen Preisen ausdrückt.
Bei einem Thermometer kommen wir ja auch nicht auf die Idee zu sagen, dass die angezeigten Schwankungen dem Thermometer anzulasten sind. (Solche Thermometer gibt es natürlich auch. :=) )
Volkswirtschaftlicher Wert: Aufgrund der Funktionen des Geldes entstehen volkswirtschaftlich erhebliche Synergieeffekte. Geldschöpfung ist bis zu einem gewissen Ausmass Wertschöpfung. Aufgrund von Geld wird der Austausch von Gütern erheblich vereinfacht. Details siehe: http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/Was_ist_Geld%3F/Warum_und_wie_…
Last, but not least: Was die sog. Wert-Deckung von Geld anbelangt handelt es sich aus meiner Sicht um ein entwicklungsgeschichtlich bedingtes Missverständnis hinsichtlich dessen, was Geld und Wert ist. Kreditgeld braucht keine „Wert-Deckung“, weil es genauso wie Gold einen Wert hat.
Auch beim Gold hängt nicht der (Tausch-)Wert am Material des Goldes, sondern am Eigentumsrecht an diesem Material Gold. Und der Wert dieses Eigentumsrechtes steht und fällt mit dem oben erwähnten Kontext.
Jede wie auch immer geartete „Wert-Deckung“ des Kreditgeldes wäre für Kreditgeld genauso nützlich, wie ein Mühlstein um den Hals eines Schwimmers. :=)
Viele Grüße
Arne
- [AG-GOuFP] Newsletter von Christoph / Auswege innerhalb des "Schuldgeldes", Arne Pfeilsticker, 27.07.2015
- Re: [AG-GOuFP] Newsletter von Christoph / Auswege innerhalb des "Schuldgeldes", Rudi, 27.07.2015
- Re: [AG-GOuFP] Newsletter von Christoph / Auswege innerhalb des "Schuldgeldes", moneymind, 31.07.2015
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