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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Zweifel an der Demokratie?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Zweifel an der Demokratie?


Chronologisch Thread 
  • From: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Zweifel an der Demokratie?
  • Date: Sun, 24 May 2015 13:40:34 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 23.05.2015 um 11:54 schrieb Christoph Ulrich Mayer:
Demokratie ist die Herrschaft der Mehrheit und es ist bewiesen, dass die mehrheitsmeinung keinen signifikanten Einfluss auf polizische Entscheidungen hat.
Deshalb: es ist keine Demokratie. 
Man nennt unsere Demokratie "parlamentarische Demokratie". Ich finde den Ausdruck "Stellvertreter Demokratie" sehr viel aussagekräftiger, denn er zeigt direkt auf den Knusus Knacksus.

Die Schweiz hat eine echte.
Das Schweizer Demokratie Modell nennt man "direkte Demokratie", da hier die wichtigsten Weichenstellungen per Referendum entschieden werden. Das ist schon wesentlich besser, als das Stellvertreter Modell - schließt es doch das zentrale Problem der "illegalen" Einflussnahme (geordnet nach Reihenfolge der Anwendung: Lobbyismus/Korruption/Erpressung) zumindest zum Teil aus.



Mein Wunsch wäre...

...in unserem Land, sowas wie eine "absolute, direkte Demokratie" zu installieren. Solch ein System beinhaltet zwingend die Abschaffung von Parteien, Parlament und Regierung -> im folgenden Troika genannt...

Klingt erst mal schlimm, wird aber jenen, die noch relativ frei denken können wahrscheinlich nach folgender Erklärung größtenteils einleuchten:

1) Wenn wir die Troika abschaffen, was tritt an die Stelle?
Ein Fragenkatalog a la Wahl-o-Mat.de (check it out! ;-)

2) Dieser wird in den üblichen Zeitinterwallen alle 1-4 Jahre (den besten Zeitintervall müsste man experimentell herausfinden) allen Wahlberechtigten vorgelegt. Diese kreuzen ihn an und senden ihn -wie Briefwahlunterlagen- zurück (geht auch alles online). Dann wissen wir, was das Volk konkret will - allein das wäre schon ein riesen Fortschritt!!!

3) Die Troika wird schlicht nicht mehr benötigt, um etwas stellvertretend für das Volk zu Entscheiden, weil alles bereits entschieden ist. Dann müssen die "Beamten" den Volkswillen nur noch zur Ausschreibung bringen - nach dem Motto: "Das Volk hat den Austritt aus der Kernenergie beschlossen - liebe Expertenteams, bitte bewerbt Euch mit umfangreichen Exposé für die Erfüllung dieser Aufgabe!"

4) Nach Ablauf der Bewerbungsfrist trägt der Konkurenzkampf zur Abwechslung mal positive Früchte -> das Beamtenteam (oder auch das Volk, wenn sich die Beamten mal wieder als bestechlich erweisen) kann die sinnvollste Lösung wählen und die Umsetzung beauftragen - wobei ich folgende Grundregel für hilfreich halte: Keine Ausnahmen und/oder Abweichungen vom Expose-Vorschlag - sonst keine Entlohnung!

5) Auch auf sog. "plötzliche" Ereignisse, wie Finanzkrisen, kriegerische Eskalationen etc. kann man über spontane Wahlen zu der gewünschten Verhaltensweise und Positionierung unseres Landes schnell eingehen. Das ist mit den heutigen Möglichkeiten ein Kinderspiel!

6) Weiterführende judikative Details werden von den Kommunen in gleicher Art und Weise entschieden.

7) Bleibt noch zu klären, wer den Fragenkatalog ausarbeitet. Aber ich denke, wenn sogar schon das "Bundesamt" für politische Bildung nen recht guten Fragenkatalog hinkriegt, sollte da ein Weg zu finden sein ;-)

Man könnte beispielsweise, die Gesellschaft in Prozent klassifizieren - unter Einbeziehung der Kinder und Jugendlichen - und aus allen Schichten Vertreter per Los auswählen. Oder man einigt sich in öffentlicher Diskussion und per anschließender Wahl erst mal auf die einzelnen Themenbereiche und wenn die dann fest stehen, wählt man die Art der Frage aus, die dann konkret auf in den Fragebogen soll...ausprobieren!



Wenn Du dieses System spontan Scheiße findest...

...schau doch mal, ob Du nicht zu sehr gefangen bist, in einer allgemeinen Angst vor Deinen (dummen) Mitmenschen. Und frage Dich, wenn Du die Einflussnahme der "Dummen" auf Dein Vaterland ausließen möchtest, WIE Du das konkret umsetzen wolltest und ob Du da nicht ruck zuck im Faschismus landest?

Außerdem haben Versuche bewiesen, dass je größer die Gruppe der Entscheider ist, desto genauer treffen sie das richtige Ergebnis (sofern sie unbeeinflusst von einander - also im geheimen entscheiden).

Also bitte habt keine Angst vor den (dummen) Mitmenschen, die jetzt auf einmal anfangen ihr Mitbestimmungsrecht war zu nehmen, weil sie erkennen, dass ihre Meinung gezählt wird...


LG
Thomas








Am 23.05.2015 um 11:40 schrieb k-nut <k-nut AT piratenpartei-hessen.de>:

Hi Leute

Im Noam Chomsky Thread kamen Zweifel an "der" Demokratie auf, ob diese
noch eine Demokratie wäre.

Meine Antwort:
Es gibt nicht die eine Demokratie!
Demokratie ist ein beliebig formbares Werkzeug das für bestimmte
gewünschte Aufgaben ausgeformt wird.

Zur Situation in unserem Staate ist meine Sichtweise:

Die Existenz einer Demokratie,
als Werkzeug der Herrschenden ihre Ausgeübte Macht zu rechtfertigen,
erfüllt nicht den Anspruch unseres Staates,
eine Republik im Sinne einer "res publica" zu sein!


Gruß
k-nut


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