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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] 30% ZB-Leitzinssatz: kriegt man so auch in der Ukraine griechische Verhältnisse?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] 30% ZB-Leitzinssatz: kriegt man so auch in der Ukraine griechische Verhältnisse?


Chronologisch Thread 
  • From: moneymind <moneymind AT gmx.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] 30% ZB-Leitzinssatz: kriegt man so auch in der Ukraine griechische Verhältnisse?
  • Date: Tue, 10 Mar 2015 23:04:35 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Text noch nicht gelesen, aber vielleicht *WOLLEN *die Chinesen als Überschuss Land einfach keine Clearing Union, wie USA bei Bretton Woods.

Nee. Lies mal den Amato/Fantacci-Text (hoch spannend):
http://mpra.ub.uni-muenchen.de/44131/1/MPRA_paper_44131.pdf - in adobe reader-paginierung ab S. 240.

Die nehmen nicht nur den Text des chinesischen ZB-chefs detailliert auseinander: der schrieb 2009 ("Reform...") explizit, eine nationale Währung als Weltwährung hätte große Nachteile - Triffin-Dilemma - und sagt, Keynes' Plan "that was not adopted in 1944 may have been the superior solution".

Amato/Fantacci rekonstruieren dann im Detail, unter welchen nebulösen Umständen es zur Modifikation von Keynes' Bancor Plan kam (Keynes mußte ein Dokument unterschreiben, das in letzter Minute geändert worden war und das er nicht mehr hatte lesen können!) - zugunsten des dann etablierten Systems mit Dollar als Weltgeld und IWF/Weltbank, deren räuberische Politik gegenüber den Entwicklungsländern im Interesse des US-Groß- und Finanzkapitals ja bekannt ist; ebenfalls bekannt sollte sein, daß die USA die in einer ganzen Reihe erprobte räuberische "Schock-Strategie" jetzt auch in Europa einsetzt (GR, Ukraine).

Dazu auch nochmal der Hinweis auf "Princes of the Yen" (Richard Werner):
https://www.youtube.com/watch?v=p5Ac7ap_MAY

samt dem von Varoufakis im "Globalen Minotaurs" präsentierten Hintergrund. Die Zentralbanken - sowohl die japanische als auch die EZB - sind Teil dieser Strategie.

Nachholenden Modernisierern Freihandel vorzuschreiben, war immer schon ein Mittel der entwickelteren Ökonomien, potentielle Konkurrenten niederzuhalten. Alle erfolgreichen nachholenden Modernisierer haben ihr Land zunächst abgeschottet (Schutzzölle), um die heimische Industrie erstmal auf einen konkurrenzfähigen Stand bringen zu können (in D: Friedrich List).

In other words, wir sehen hier Bausteine des Großkapital-getriebenen US-Imperialismus ab 1944 (er läßt sich natürlich weiter zurückverfolgen).

Aber zurück zum chinesischen ZB-chef: er redet von einer "international Reserve currency". Das hatte Keynes gerade NICHT vorgesehen - sondern lediglich eine internationale Verrechnungseinheit mit innerhalb variierbarer Wechselkursbandbreiten fixierten Wechselkursen zu den nationalen Währungen.

Details und weitere Punkte bei Amato/Fantacci (s.o.).




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