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Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan und der neue Währungskrieg
Chronologisch Thread
- From: Patrik Pekrul <patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: moneymind <moneymind AT gmx.de>
- Cc: AG AG-Geld <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan und der neue Währungskrieg
- Date: Sun, 1 Mar 2015 09:05:43 +0100
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 28.02.2015 um 12:41 schrieb moneymind <moneymind AT gmx.de>:
>> Interessant, und vielleicht führt man dann auch eine zentrale
>> "Bedarfsdatenbank" ein, damit jeder auch das Geschenk kriegt, das er
>> braucht, und nicht irgendein Nippes, den ein anderer nur loswerden will -
>> nur so 'ne Idee ;-)
>
> Ooooch, das kann man dann alles zentral machen. So wie in der Familie ja in
> der Praxis auch der Papa alle Weihnachtsgeschenke kauft, weil der eh alles
> am besten weiß und über die Ressourcen verfügt. Lassen wir einfach den
> großen humanen Bruder machen. Denn: "Die Gestalt des gesellschaftlichen
> Lebensprozesses, d.h. des materiellen Produktionsprozesses, streift nur
> ihren mystischen Nebelschleier ab, sobald sie als Produkt frei
> vergesellschafteter Menschen unter deren bewußter planmäßiger Kontrolle
> steht." (Marx über den Fetischcharakter der Ware
> http://www.mlwerke.de/me/me23/me23_049.htm#Kap_1_4)
>
> Hi, ho, bewußte Geschenkplanwirtschaft!
Ich glaube, du missverstehst, dass hier nicht die Produktionsplanung
zentralisiert wird, sondern die Bedarfe nur zentral gesammelt werden, weil
dies den dezentralen Leistungsaustausch erleichtert. Wenn es dich stört,
kannst du auch dezentrale Bedarfsdatenbanken haben, wäre aber bekloppt. Es
gibt hier keinen „Papa“, der Geschenke verteilt, sondern nur einen Ort -
nenne es „Markt“ - auf dem angeboten und nachgefragt wird.
>
> Oder auch ... gaaaaaaaaanz frei, jeder kann alles so machen wie er will,
> man muss nur darauf vertrauen, daß die Menschen automatisch von innen raus
> wissen, was richtig und gut ist, für sie selber und fürs ganze. Zentral is
> irgendwie scheisse, ob Zentral-Bank oder Zentral-Staat.
Es gibt große Bereiche des Lebens, in denen dies tatsächlich so ist - und
auch so sein muss.
> Hi, ho, Geschenke-Anarchie!
>
> Oder ich hab noch ne tolle Idee. Man könnte einfach per direkter Demokratie
> abstimmen, wer wem was schenken soll!
>
> Hi, ho, direkte Geschenke-Demokratie!
Könnte man machen, nur, was sollte das bringen?
> Is doch nich so kompliziert oder? ;-)
Ich weiß nicht, warum du dich darüber so mokierst (warst du nicht derjenige,
der noch vor kurzem „Kooperation“ anpries?). Eben postest du noch
schwärmerisch einen Beitrag über Albert Schweitzers „Neger-Ökonomie“ und bist
hier aber offensichtlich nicht in der Lage zu sehen, dass so eine
Bedarfsdatenbank genau dazu führen kann.
Leistungsversprechen werden nicht „per se“ (aus Prinzip) abgegeben, sondern
nur genau dann und in genau der Menge, die notwendig ist, um von anderen die
Deckung der eigenen Bedürfnisse zu erhalten. Die teilnehmenden „Neger“ sind
also nicht vom „protestantischen Arbeitsethos“ beseelt und probieren ihren
Alltag bis zum Anschlag mit Leistungsversprechen auszufüllen, sondern im
Gegenteil, sie werden hier wahrscheinlich probieren zu optimieren (sprich:
minimieren).
Zweitens, scheint du nicht zu sehen, dass so eine Bedarfsdatenbank den
„Geldzwang“ unterbricht, und damit die Möglichkeit die „Neger“ zu
„Zwangsarbeit“ zu veranlassen, um die „hut tax“ zu leisten.
Ich finde es amüsant, wie man so im Denken gefangen sein kann, dass man auf
der einen Seite etwas kritisiert (Arbeitszwang ausgelöst durch - wie auch
immer erzeugte (Steuern, Kredit) - „Geldnot“), aber auf der anderen Seite
sich weigert einzusehen, dass die fundamentale Lösung dieses Problem, eben
eine geldlose Alternative ist. Und schon können sich die „Neger“ wieder ihres
Lebens erfreuen, und es gibt keinen, der sie daran hindern kann. Und wenn die
Wirtschschaft im Urwald (oder in Andalusien) unter diesen Voraussetzungen zu
weniger Arbeit(szwang) führt, dann umso besser.
- Re: [AG-GOuFP] Wurzeln des global. Minotaurus: Lautenbach zum Bancor-Plan und der neue Währungskrieg, Patrik Pekrul, 01.03.2015
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