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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Die FAZ hat eine Artikel über „Strafzinsen für Einlagen“ veröffentlicht

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Die FAZ hat eine Artikel über „Strafzinsen für Einlagen“ veröffentlicht


Chronologisch Thread 
  • From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
  • To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: [AG-GOuFP] Die FAZ hat eine Artikel über „Strafzinsen für Einlagen“ veröffentlicht
  • Date: Sat, 27 Sep 2014 11:47:28 +0000
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/banken-verlangen-strafzinsen-fuer-einlagen-von-unternehmen-13174154.html

Wer den liest, erhält mal wieder nur schwammige Informationen. Der Begriff „Einlagen“ hat mal wieder mehrere Bedeutungen, nur eine Bedeutung ist damit nicht gemeint --> Einlagen im Sinne von „es ist Geld eingelegt“ worden.

Zusammenfassung:
Es geht nicht um Einlagen (Giralgeld), sonder es geht um Einlagen (Geldanlagen).
Oder: Kurzfristgeldanlagen werden bei wenigen Banken mit Negativzins belegt.

Ein paar Kurzzitate mit anschließender Interpretation:
1 „ … müssen Unternehmen auf ihr bei Banken geparktes Geld Gebühren zahlen. „
2 „ … Die Banken müssen also der EZB Geld zahlen, wenn sie überschüssige Mittel bei ihr parken.“
3 „ … Seitdem würden die Banken größere Liquiditätsbestände von Unternehmen abblocken.“
4 „ … Am Geldmarkt erhielten die Banken für ihre Guthaben von Wettbewerbern kaum noch Zinsen.“
5 „ … dass die Marktteilnehmer mittelfristig am Geldmarkt mit negativen Zinsen rechnen.“

6 „Ein Beispiel ist: 460 Millionen Euro hat der Baumarktbetreiber auf der hohen Kante. Geld, das er aber nur kurzfristig anlegen will, um es bei passender Gelegenheit schnell ins Geschäft zu investieren. Das bereitet gegenwärtig aber Schwierigkeiten. „Es gibt bereits Banken, die verlangen für Anlagen bis zu drei Monaten Strafzinsen“,“
7 „Für institutionelle Kunden mit zusätzlichem Bedarf an Einlageprodukten bietet die Deutsche Bank Anlagealternativen an,“

Mit 6 und 7 wird deutlich, was gemeint ist --> Es sind Geldanlagen („Einlagen“) gemeint, es ist nicht das Giralgeld (Einlagen“) gemeint.
1 Mit „Geparktes Geld“ sind Geldanlagen gemeint und nicht das Girokonto.

Zu 2: Die Feststellung ist nach der Nachfrage bei der Bundesbank unvollständig. Di Banken müssen für die Überschusserreserve als auch für die Einlagefazilität (Gedanlagen über Nacht durch Banken) eine Zins zahlen. Für die „Einlage“ Mindestreserve“ fällt kein Zins an.
Das Volumen der Überschussreserve ist lächerlich und trifft sowiewo nur auf die Banken zu, die dauerhaft eine überwiegend positiven Zugangssaldo aufweisen und keinen Refinanzierungsbedarf (=Aufrechterhaltung der Mindestereserve durch Kredite bei der Zentralbank) mehr haben.

Damit kommt 4 ins Spiel. Die Banken mit permaneten Überschuss ohne Kredtie bei der Zentralbank, verleihen ihren Überschuss an die Banken mit Unterdeckung bei der Mindestereserve, das natürlich nun für Null Zinsen. Die Banken mit den großen Überschussreserven sind so „bescheuert“ und bieten schon negativen Kreditzins an.

Das führte dazu, da die Banken das Volumen an ZB-Geld auf eine Minimum reduziert haben = die haben es übe 1.000 Mrd reduziert. In der Sprache der Qualitätsfinanzjournalie heißt es: Die EZB saugt über 1.000 Mrd von den Banken ab“ Doch darüber berichten die Nichts! Ist auch logisch, die wissen davon ja gar nichts.

Zu 3: Banken blocken wahrlich nicht die „ Liquiditätsbestände“ ab, denn das ist Giralgeld und kosten die Bank gar nicht. Im Gegenteil, es hält auch eine Teil ZB-Giralgeld bei der Bank.
Die korrekte Aussage ist: Banken mit hohen Überschussreserven blocken ab. Die Aussage ist zu allgemein formuliert, was ich auf die Ahnungslosigkeit der Journalisten zurückführen.

4 und 5: Der Geldmarkt
Der Geldmarkt ist rein der Interbankenmarkt. Die Mitbewerber sind Banken. Die Banken rechnen damit, wenn sie Übersschussreserven reduzieren wollen, das sei keine Zinsen mehr für Kredite erhalten von anderen Banken.

Der Wahnsinn hat strukturelle Methode: In dem Wahn, das man liquide Mittel Anlagen muss, werden die Anlagen getätigt, auch wenn es Verlust einbringt. Die Alternative "mach nichts, lass es auf dem Konto stehen" ist anscheinend ein Tabu.
In der FAZ ist es das Beispiel. Doch schon andern Artikel andere Wirtschaftmagazine berichten, das Anleger Anlagen tätigen mit Verlustgarantie. So legen einige in Staatsanleihen an, obwohl der Ertrag negativ ist.

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Meine Ansicht: Bei mir wird erneut bestätigt, das die in BWL ausgebildeten Personen, die Entscheidung mit feststehendem Verlust entscheiden, nur Glaubensmenschen sind, die sich BWLler nennen und Gewinnmaximierung predigen, dabei selbst nicht mal im Ansatz rechnen können. Bisher war das eigentlich nur bei Bänkern feststellbar, doch nun kommen auch noch die von der Anlagewirtschaft dazu.

Wer legt schon freiwillig für negativen Zinsen an, wenn das Girokonto keinen Verlust bedeutet?
Nun weiß man es: Die Anlagefuzzies von Unternehmen.

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Ich behaupte: Die Maßnahmen der EZB zur Erhöhung der Inflation bewirken das Gegenteil, was auch logisch ist, wenn man sich endlich vom exogenen oder „Dinggeldbild“ löst und das „Werden und Vergehen“ als Prinzip einsetzt.



  • [AG-GOuFP] Die FAZ hat eine Artikel über „Strafzinsen für Einlagen“ veröffentlicht, Axel Grimm, 27.09.2014

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