ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“
- Date: Fri, 22 Nov 2013 17:33:15 +0000
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
RedNose schrieb:
Interview mit Adam Posen im Handelsblatt:
http://www.handelsblatt.com/politik/konjunktur/nachrichten/interview-mit-us-oekonom-posen-deutschland-hat-unnoetiges-leid-angerichtet/9101234.html
Ist bei uns hier in der AG eigentlich alles bekannt.
Mein Lieblingssatz im Interview:
"Die Arbeiter werden abgezockt." :-)
Erschreckend sind aber die Kommentare des unwissenden Michels :-(
Die Krisen können meiner Ansicht nach in
Handelsbilanzkrise
- dauerhafte Exportüberschüsse bringen Geld in Land --> führt zu „Nettogeldvermögen“
- dauerhafte Importüberschüsse führen zu Schulden und „negativen Nettogeldvermögen“
- ...
Bankenkrise
- eine Krise der Finanzprodukte/Finanzwirtschaft
- eine Krise der Geschäftsmodell von Banken (Exponentialfunktion bei Bankgeldanlagen (Kosten) bei max. linear verlaufenden Einnahmen)
- ...
Guthabenkrise
- umgangssprachlich --> Schuldenkrise
- dauerhaft positive Sparquoten führen zu dauerhaft ansteigenden Schulden
- Propaganda der privaten Altersvorsorgen
- ...
Einkommensverteilungskrise (Gini-Index oder Gini-Koeffizient)
- „Kastration“ der Umlagesysteme
- Lohndumping
- zu geringe Lohnanpassungen
- einseitige Steuerpolitik zugunsten von Vermögen und Kapital
- ...
Hinzu kommt die einseitig auf Export ausgerichtete Kostenpolitik, hier kann folgendes untergebracht werden
- der fehlende Mindestlohn
- die „vorsichtige“ Gewerkschaftspolitik
- ...
Im Interview wird die Guthabenkrise und die Bankenkrise sind gar nicht oder nur wenig angesprochen, der Schwerpunkt liegt in der Handelsbilanzkrise und in Teilen der Einkommensverteilungskrisen.
Die angeregten Maßnahmen wie Mindestlohn, Steigerung der Staatsausgaben sind notwendige Schritte, doch die lösen nicht das Ganze.
Wenn man weiter Sparen will, dann heißt das, rauf mit den Staatsschulden.
Produktivitätsfortschritt muss sowohl in Lohnsteigerung als auch Arbeitszeitverkürzung münden, da zunehmend Maschine die Arbeit verrichten.
Und ohne einer Homogenisierung der Einkommensverhältnisse geht langfristig gar nichts.
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Was irre ist:
Die Saldenmechanik, volkswirtschaftlich unwiderlegebare Zusammenhänge haben Ökonomen mit deutschen Ursprung hier in Deutschland gedacht, niedergeschrieben und publiziert. UND nun sind es die deutschen Ökonomen, die gesamtwirtschaftliche Erkenntnisse ausblenden.
BWL-ler, Nano- und Mikroökonomen haben der Ruder in der Hand, die sind die Berater, die sind in der Mehrheit (demokratisch!!!) und die befinden im Elfenbeinturm weit über den Wolken.
Es ist schon armselig, wie nun US-Typen und andere schon vor 50 bis 100 Jahren ausgearbeitetes Wissen Stück für Stück neu „entdecken“ und denen mitteilen, die es wissen müßten.
- [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“, Rudi, 22.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“, MCS Malte, 22.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“, Peter Wittfeld, 22.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“, Axel Grimm, 22.11.2013
- Re: [AG-GOuFP] „Deutschland hat unnötiges Leid angerichtet“, MCS Malte, 22.11.2013
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