Re: [AG-GOuFP] Spiegel über Regiowährungen

[Gerhard <listmember AT rinnberger.de>]

Am 06.08.12 18:06, schrieb ukw:
> Regionalwährungen Mit Chiemgauer gegen den Euro-Crash
> 
> *Die Wundermittel heißen Chiemgauer oder Urstromtaler. An die 40
> Regionalwährungen existieren in Deutschland. Wenn es nach den
> Initiatoren dieser Idee geht, soll das Zweitgeld jetzt auch noch die
> Euro-Krise lösen. *
> 
> Eure Meinung dazu?

Von 'Währung' zu sprechen, halte ich für übertrieben. Die Regiowährungen
gehen im allgemeinen von dem völlig veralteten 'Schwundgeld'-Konzept
nach Gsell aus.

Den wesentlichen Nutzen einer Regionalwährung sehe ich vor allem im
Didaktischen.

Menschen, die sich in solche Regiowährungen oder ähnliche Tauschringe
einbringen, setzen sich intensiver mit ökonomischen Fragestellungen
auseinander als der Durchschnittsbürger. Sie sehen Wirtschaft nicht als
'von oben' gelenktes Mysterium, sondern als wesentlichen Bestandteil
ihres sozialen Umfeldes. Infolge der dezentralen Organisation und der
unmittelbaren Kommunikation im direkten Lebensumfeld nehmen diese
Bewegungen etwas aus der sozialen Kälte raus.

Das ausgefeilteste Konzept in dieser Richtung dürfte die 'Regionale
Wirtschaftsgemeinschaft' sein:

<http://regionale-wirtschaftsgemeinschaften.info/konzept/einf%C3%BChrung/rwg_ziele/>

Die Wesentlichen Merkmale:
* Der REALO ist die einzige Regio-Währung, die komplett vom Euro
abgekoppelt ist
* Die Aktivitäten beschränken sich nicht nur auf das Betreiben eines
Tauschringes, in einem separaten Zyklus besteht auch die Möglichkeit in
nachhaltig wirtschaftende Unternehmen zu investieren.

Die ersten regionalen Wirtschaftsgemeinschaften sind bereits aktiv
(München, Schlehdorf, demnächst Allgäu)
<http://rewig-muenchen.de/>