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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - [AG-GOuFP] Ein Interview mit Heiner Flassbeck

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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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[AG-GOuFP] Ein Interview mit Heiner Flassbeck


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Moin,

ich habe eben ein sehr interessantes Interview mit Heiner Flassbeck gelesen.

Zwei Auszüge, die ich mit Ausrufezeichen versehen würde:

"Wer die Probleme lösen will, muss an die Nettoersparnisse der
Unternehmen ran, was heißt, die Steuern für Unternehmen wieder auf einen
normalen Stand zu bringen, eine Vermögenssteuer einzuführen und die
Löhne zu erhöhen."

"Fakt ist, dass die vorherrschende neoliberale Lehre der letzen 30 Jahre
zu einer Radikalität auch in der theoretischen Arbeit geführt hat, die
ich nicht für möglich gehalten hätte. In dieser Lehre ist jegliche
Regulierung des Teufels, und der Markt ist der Fetisch, der stets alles
ins Lot bringt. Dieser Grundsatz führt direkt zu einer geradezu
pathologischen Dichotomie von Staat – der unfähig ist zu wirtschaften,
ineffizient, tödlich für die kreativen Kräfte des Kapitalismus – und
Markt, der absolut perfekt ist und das allgemeine Heil bringt. Der
Markt, vor allem der Finanzmarkt, ist zum Götzen gemacht worden, dem
jedes Opfer zu bringen ist, und Gewinn, ganz gleich wie kurzfristig,
wurde zum einzigen Maßstab für Sinn und Erfolg jeglicher
wirtschaftlicher Aktivität. Ein Kollateralschaden dessen war die totale
Ökonomisierung der Gesellschaft. Selbst Krankenhäuser und Universitäten
werden heute wie Wirtschaftsunternehmen geführt, deren Hauptfunktion
nicht mehr ihre gesellschaftliche ist, sondern Geld zu verdienen oder
zumindest öffentliche Ausgaben zu sparen. Und all das war nicht das Werk
von intellektuellen Spinnern. Vielmehr sind von den interessierten
Kreisen in den vergangenen 30 Jahren immense Summen in die
Wirtschaftswissenschaften gesteckt worden, allen voran in den USA, um
die neo- beziehungsweise radikalliberale Lehre auch theoretisch zu
begründen und zur allein vorherrschenden mit quasi-religiösen Zügen zu
machen. Und das ist gelungen."

Das ganze Interview ist hier:
http://das-blaettchen.de/2012/08/die-reichen-kaufen-sich-das-system-im-gespraech-mit-heiner-flassbeck-14690.html

--
Gruß
Rudi

"Ziel des Wirtschaftens ist die Mehrung des Gemeinwohls, nicht des
Finanzkapitals." (Christian Felber)




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