ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Keox <piratkeox AT googlemail.com>
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Wissensmanufaktur
- Date: Sun, 24 Jun 2012 11:35:48 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Hallo,
von dieser Seite:
http://www.wissensmanufaktur.net/plan-b
"Eine Rückzahlung der Staatsschulden ist also unmöglich, und eine Annullierung unter Anwendung der falschen Methode würde zu einer unnötigen Gefährdung der öffentlichen Ordnung und unseres Wohlstands führen. Daher stellt sich nun natürlich die Frage nach der richtigen Methode, die die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt, Ruhe und Ordnung sowie die Funktionsfähigkeit der physischen Ökonomie bewahrt.
Diese Methode einer sauber kontrollierten Staatsentschuldung, die die Menschen entschuldet, aber nicht enteignet, besteht darin, Staatsanleihen unter Aufhebung der Zinspflicht in gesetzliche Zahlungsmittel zu konvertieren. Anders ausgedrückt: Jemand der seine Ersparnisse heute in Staatsanleihen investiert hat, geht im Gegensatz zum unkontrollierten Staatsbankrott nicht leer aus, sondern erhält durch diese Umwandlung ein Guthaben in gleicher Höhe. Oder ganz anders ausgedrückt: Das Geld im Gegenwert der Staatsanleihe wird auf diese Weise erzeugt.
An diesem Punkt wird natürlich bei entsprechend konditionierten Systemvertretern sofort der Inflationsreflex ausgelöst. Dabei ist es jedoch mathematisch zwangsläufig, dass eine Fortsetzung des bestehenden Geldsystems eine wesentlich höhere Inflation zur Folge hätte. Momentan wächst die Geld- und Schuldenmenge exponentiell. Sie muss sich daher immer weiter von der realen Wirtschaftsleistung entfernen, die dauerhaft keinesfalls exponentiell wachsen kann. Eine Umwandlung der Staatsanleihen in Guthaben hätte zwar eine Ausweitung der Geldmenge zur Folge. Dies geschähe jedoch einmalig und final, während die Inflation im herrschenden Finanzsystem theoretisch endlos weitergehen muss.
Die inflationäre Wirkung wird demnach dauerhaft deutlich geringer sein als bei einer Fortsetzung des bestehenden Systems. Es bleibt die Frage nach der kurzfristigen Auswirkung auf die Verbraucherpreise. Hierbei ist zu beachten, dass die in Staatsanleihen angelegten Gelder, nur weil sie in Guthaben konvertiert werden, nicht schlagartig nachfragewirksam auf den Markt strömen. Bei diesem Kapital handelt es sich um Sparvermögen, das nicht für den kurzfristigen Konsum sondern für Vorsorgezwecke vorgesehen ist.
Es bleibt zu erwähnen, dass nicht die gesamte Staatsverschuldung auf diese Weise in Guthaben konvertiert wird, sondern lediglich der Anteil, dem tatsächlich Spargelder gegenüberstehen. Staatsschulden, die allein aus der Giralgeldschöpfung durch Geschäftsbanken resultieren, waren ohnehin nie für eine Rückzahlung vorgesehen, sondern dienten von Anfang an nur dazu, den Steuerzahlern das Geld für die Zinsen aus den Taschen zu ziehen. Dieser Teil der Staatsverschuldung, dem keinerlei reale Grundlage gegenübersteht, kann ohne Auswirkungen auf Menschen und Realwirtschaft ersatzlos annulliert werden."
Die haben unser Geldsystem nicht richtig verstanden. Die wollen Staatsanleihen im Besitz von Nichtbanken zurückkaufen und zwar mit neugeschöpftem Geld. Dadurch stiege die Nichtbankengeldmenge, was wiederum potentielle Inflation zur Folge hätte.
Und im letzten Abschnitt steht, dass Staatsanleihen im Besitz von Banken einfach annulliert werden sollen, obwohl durch diese Staatsanleihen die Nichtbankengeldmenge erhöht worden ist. Dabei könnten gerade diese Staatsanleihen nichtbankengeldmengenneutral an die ZB verkauft werden. Popp denkt wohl, dass eine Bank eine Kürzung ihrer Aktivseite einfach so mal durchführen kann ohne etwas zu verlieren. Wahrscheinlich hat Tommy von Popp auch die Vorstellung übernommen, dass Banken kein Verlust entstünde, wenn sie einen Kredit abschreiben müssen.
Also nachdem ich das gelesen habe, glaube ich nicht, dass uns Popp weiterhelfen könnte. Aber wenn die Mehrheit ihn unbedingt einladen will, wird er sich ein paar sehr kritische Fragen gefallen lassen müssen. Und ich werde mich garantiert nicht mit irgendwelchen Floskeln abspeisen lassen.
Gruß Keox
Am 24.06.2012 10:54, schrieb Peter Wittfeld:
Moin,
hier der aktuelle Link zur Wissensmanufaktur (Thema ESM):
http://www.wissensmanufaktur.net/widerstandsrecht
Mir ist bewusst, dass einige Mitglieder ein Problem mit Andreas Popp haben
und ihn in die rechte Ecke stellen. Nichts desto trotz möchte ich anregen,
einen Grillabend mit ihm zu veranstalten. Dümmer macht uns das sicherlich
nicht und er bietet ja mit seinem Plan B eine Gesamtlösung an. Mit Prof.
Schachtschneider, Prof. Vogt, Bernd Senf und Prof. Dr. Berger haben sich
einige Menschen unter dem Dach der Wissensmanufaktur zusammengefunden,
deren Meinung man nicht einfach auf Seite schieben sollte. Solltet ihr das
unterstützen, bin ich gerne bereit mit Andreas Popp Kontakt aufzunehmen.
Herzlichen Gruß,
Peter
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Alle sagten: Das geht nicht. Dann kam einer, der wusste das nicht und hat's gemacht.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik
http://wiki.piratenpartei.de/BE:Squads/Geldordnung
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaGegenwaertigesGeldsystem : wird noch erweitert.
http://wiki.piratenpartei.de/AG_Geldordnung_und_Finanzpolitik/ThemaVollgeldreform: wird noch erweitert.
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