ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Patrik Pekrul <Patrik.pekrul AT hotmail.de>
- To: Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de, Fachgruppe Wirtschaft <by-fg-wirtschaft AT lists.piratenpartei-bayern.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Mea culpa
- Date: Fri, 8 Jun 2012 17:25:28 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Kein Problem.
Übrigens, sehr viele nützliche Infos zum Thema gibt es hier: http://www.ecb.int/pub/pdf/other/monetarypolicy2011de.pdf
Da wird die Geldpolitik der EZB im Detail erklärt.
Viele Grüße,
Patrik
Am 8. Juni 2012 13:49 schrieb Piratos <piratos.aka.tobias AT egomatrix.de>:
Hallo Geldsystempiraten,
In dem Vortrag, den ich über die Geldentstehung gehalten habe: http://www.youtube.com/watch?v=yCfq4QtH7kQ
hat Patrick ein Fehler gefunden, den ich nach einem "Smalltalk" mit der Bundesbank nun bestätigen kann.
Ich habe im Vortrag behauptet, dass die Geschäftsbank bei den Wertpapierpensionsgeschäften (wenn sie sich Zentralbankgeld (ZBG) besorgt) Wertpapiere in "Pension" gibt, und dafür den "Nennwert" der Anleihe als ZBG erhält.
Das stimmt so nicht, die Deutsche Bundesbank verwendet im Rahmen der Besicherung von Kreditgeschäften des Eurosystems ein sog. "Poolverfahren". Das wesentliche Merkmal dieses Verfahrens ist, dass die Beleihungswerte aller eingereichten Sicherheiten in einem Sicherheitenkonto zusammengeführt werden, anstatt einzelne notenbankfähige Sicherheiten bestimmten geldpolitischen Operationen zuzurechnen. Die Führung der Sicherheitenkonten, die Ein- und Auslieferung von Sicherheiten sowie deren Verwahrung und Verwaltung erfolgt im Zentralbereich "Zahlungsverkehr und Abwicklungssysteme" in der Abteilung "Wertpapierabwicklung & Sicherheitenmanagement" der Bundesbank.
Alle von der Bundesbank zur Besicherung akzeptierten marktfähigen Sicherheiten werden täglich zum Marktpreis bewertet. Sofern kein (valider) Marktpreis vorliegt, kommt ein theoretischer Bewertungsansatz der Bundesbank zur Anwendung (ebenfalls täglich).
Das heißt, der tägliche Wert der hinterlegten Sicherheiten wird bestimmt. Der Nennwert einer Sicherheit wird nicht berücksichtigt.
Der berechnete Beleihungswert des Sicherheitenkontos einer Bank muss den Gesamtbetrag seiner Kreditinanspruchnahmen bei der Bundesbank decken. Wenn der zur Besicherung von Refinanzierungsgeschäften erforderliche Beleihungswert unterschritten wird, wird die Bank aufgefordert, neue Sicherheiten zu hinterlegen, andersrum, wenn die Bank zuviele Sicherheiten hinterlegt hat, ist die Freigabe von Sicherheiten grundsätzlich wieder möglich.
Welche Sicherheiten die Zentralbank überhaupt zulässt, wird jeden Tag um 18:30 Uhr, gültig für den kommenden Tag, veröffentlicht: http://www.ecb.int/mopo/assets/assets/html/index.en.html
Fazit:
Banken können NICHT z.B. griechische Staatsanleihen zu 60 am Markt kaufen und für 100 bei der Zentralbank als Pfand hinterlegen.
Sorry für den Fehler, aber ich lerne auch täglich dazu. Danke an Patrick, dass er so aufmerksam war! :-)
-- Liebe Grüße Piratos aka. Tobias ********************* Wenn Beleidigungen und Unterstellungen Argumente wären, dann wäre die ultimative Beleidigung die Wahrheit.
--
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- [AG-GOuFP] Mea culpa, Piratos, 08.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, Patrik Pekrul, 08.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, ts . cgn, 08.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, Piratos, 08.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, ts . cgn, 08.06.2012
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- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, Patrik Pekrul, 08.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Mea culpa, th_cgn AT gmx.de, 08.06.2012
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