ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Oliver <piraten AT olivere.de>
- To: Thomas Irmer / ID Concept <irmer AT id-concept24.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Schuldenabbau II
- Date: Sat, 02 Jun 2012 11:49:27 +0200
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- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Am 01.06.2012 20:13, schrieb Thomas Irmer / ID Concept:
> In der Vor-Euro-Situation, hat Griechenland seine Währung abwerten
> können, wenn es mehr importiert hat als exportiert. Was ist dann genau
> passiert? Die deutschen Unternehmen haben bei ihrem Export nach
> Griechenland Geld verloren, durch die Abwertung der Drachme. So ist ein
> Ausgleich geschaffen worden -ein Transferausgleich- so wie wir ihn heute
> mit dem Rettungsschirm leisten müssen aber mit dem wichtigen
> Unterschied, dass diesen Transferausgleich nicht mehr die am Handel
> beteiligten Unternehmen zahlen, die ja auch die Gewinne einstreichen,
> sondern der ahnungslose Steuerzahler.
So ist es.
> Diese Transferzahlungen wurden früher über die Abwertung
> der Drachme von den direkt am Handel beteiligten Unternehmen geleistet
> und müssen heute wegen der gemeinsamen Währung vom Steuerzahler
> übernommen werden.
So ist es.
> D.h. es gibt zwei Wege aus der Krise:
>
> Eine Möglichkeit wäre, eine Sondersteuer für die Verursacher, die
> Unternehmen, Banken und Kapitalgesellschaften ein zu führen die so stark
> ist, dass wir alle Mittel für den Transferausgleich haben, ohne unseren
> Haushalt belasten zu müssen.
Ja genau eine Sondersteuer. Das deutsche Steuersystem ist ja auch nur
schon jetzt das komplizierteste der Welt. Da ist noch viel Potential
nach oben. Erst macht man den freien Markt kaputt, und dann gibt es
Sondersteuern.
> Das ist die Gesetzgebung die fehlt, um den
> Euro am Laufen zu halten. Dr. Prof. Flassbeck: die deutschen
> Unternehmensgewinne sind in den letzten Jahren nicht gestiegen - sie
> sind EXPLODIERT:
Ja, eine schöne große Blase, die nun platzt. Das Geld ist weg bzw.
wertlos. Aber verteilt es ruhig um, dann läuft die kommende Inflation
noch schneller ab. Nur weil das Geld in Vermögenswerten gebunden ist,
haben wir noch keine galoppierende Inflation, dafür aber Minus-Zinsen
auf deutsche Staatsanleihen.
> Wir können aber auch den Euro wieder abschaffen und so ermöglichen, das
> jedes Land über Auf- bzw. Abwertung seiner Währung den nötigen
> Transferausgleich schaffen kann, der dann von denen eingefordert wird,
> die direkt am Export/Import-Spiel beteiligt sind.
> Das ist sehr viel direkter und klarer und erfordert wesentlich weniger
> Aufwand durch Übergeordnete Instanzen, die so wieso dazu neigen
> unterwandert zu werden. Weshalb ich für diese Variante wäre.
>
> Und diese Variante hätte auch noch den entscheidenden Vorteil, dass man
> bei der Abschaffung des Euro auch gleich dieses bekloppte
> Schuldgeldsystem ändern *könnte*. Man*könnte *das Geldschöpfungsmonopol
> der Privatbanken brechen. Man *könnte* eine Montative einrichten und zum
> Vollgeld kommen und man *könnte* ein BGE gleich mit einführen!
Ganz ehrlich, dass war doch gerade der Auslöser der jetzigen
Katastrophe. Wir haben einfach viel zu wenig Markt, nicht zu viel. Ich
empfehle Dir mal folgendes Buch:
http://www.amazon.de/Die-demokratische-Krankheit-Politikerversprechen-W%C3%A4hleranspruch/dp/3789283436/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1338629460&sr=1-1
Das solltest Du erst einmal lesen!
> Das sind die beiden Wege aus der Krise, wie sie Dirk Müller sehr
> treffend beschrieben hat ->
Dirk Müller ist ein unterhaltsamer Quatschkopf, mehr nicht. Die
ökonomischen Ursachen der Krise hat auch nicht erkannt. Hierzu ein
weiteres Buch:
http://www.amazon.de/Geldsozialismus-wirklichen-Ursachen-globalen-Depression/dp/3935197578/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1338629567&sr=1-1
Beide Titel sind einfach und verständlich geschrieben. Versteht sogar
Dirk Müller. Aber unsere Freunde des Dirigismus wollen halt nicht
verstehen und warten auf die starke Hand des "Führers". Da hat sich auch
nach 70 Jahren in Deutschland nicht viel geändert. Staat vor Privat, zur
Not auch Polizeistaat vor Privat.
Die expansive Geldpolitik der Geschäftsbanken ist zu 100% durch den
Staat induziert worden, durch unser staatliches Fiat-Geldsystem. Die
Rettungsschirme sind nur eine Folge davon.
Die Schulden können übrigens nicht mehr abgebaut werden. Das System
kollabiert nun zwangsläufig. Freie Hartwährungen werden in den nächsten
Jahren verstärkt entstehen wie jetzt schon in Griechenland. Dagegen wird
der Staat dann mit Gewalt vorgehen, zum Schluss brennt die ganze Hütte.
Aber wer hört schon auf "Kassandra", wenn in den Zentralbanken eine
Party steigt?
Gruß
Oliver
- [AG-GOuFP] Schuldenabbau II, Thomas Irmer / ID Concept, 01.06.2012
- Re: [AG-GOuFP] Schuldenabbau II, Oliver, 02.06.2012
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