ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
Listenarchiv
- From: "Christoph Ulrich Mayer" <CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>
- To: "'High-End-Studio Prenk'" <info AT high-end-studio.de>, <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres....
- Date: Sun, 27 May 2012 09:48:30 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
- Organization: Autor
Ich sehe das so:
Banken können, begrenzt durch Mindestreserve, Eigenkapitalquote (Basel III) und Kreditwürdigkeit Kredite und damit Giralgeld schöpfen. Bei Überweisungen kommt Geld auf das Girokonto des Kunden und gleichzeitig Zentralbankgeld auf die Aktivaseite – über die Zentralbank oder über das Clearingverfahren (Differenzverechnung). Bei Eigengeldschöpfungen fehlt dieses Zentralbankgeld auf der Aktivaseite, stattdessen stehen dort Forderungen an den Kunden. Diese Forderungen an den Kunden kann man nicht ohne weiteres an andere Banken transferieren, sie will keiner haben. Sollten also viele Zahlungen fällig werden, braucht die Bank Zentralbankgeld oder andre anerkannte Aktivareserven. Und die fehlen wohl den griechischen Banken mittlerweile. Deshalb brauchen sie Anlagegelder der Kunden.
Die EZB macht derzeit folgendes: Sie spielt eine Art Bad Bank. Sie kauft oder beleiht auch Forderungen an Kunden, die sehr risikobehaftet sind und gibt Banken dafür Zentralbankgeld. Das ist es, was kritisiert wird. Letztenendes werden damit ja auch private Vermögen auf Kosten der Allgemeinheit geschützt.
Zu der Einlagenhöhe: Bei Geldschöpfung steigt die Forderung an den Kunden gleich stark wie die Einlagen des Kunden (Geld auf seinem Girokonto steigt ja, überweist er dies an jemand anderen, dann steigen dort die Kundeneinlagen, das geschöpfte Giralgeld geht ja nicht verloren).
Zu den Zinsen: Jedes Unternehmen und Institut ist durch Menschen und für Menschen geschaffen. Banken sind nicht die Endstation für Gelder, sie sind ein Transferpunkt. Was die Bank einnimmt, gibt sie selbstverständlich zum großen Teil an deren Eigentümer und Anleger weiter, auch den Geldschöpfungsgewinn. Nur ein Teil der Einnahmen bleibt im Institut zur Erfüllung von Mindestreserve usw. und für Geschäftsfähigkeit.
Da die Geldmenge wesentlich stärker gewachsen ist, als die Wirtschaft und Produktivität, muss die Geldschöpfung wesentlich höher sein als durch reale Werte gedeckt wird.
Gruß Christoph
Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von High-End-Studio Prenk
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/griechenland-droht-der-abgang-aus-der-euro-zone-a-835089.html Die Experten der Deutschen Bank kommen in einer Analyse deshalb zu einem eindeutigen Schluss: "Wir glauben, dass das Risiko einer Ansteckung die europäischen Regierungen zu einem schnellen (und teuren) Umbau der bestehenden Rettungsmechanismen zwingen würde."
Nochmal: Wieso gibt es für die Banken kaum etwas Schlimmeres Und was ist mit den Zinsen aus Anlagen wie Immobilien (Miet-Zins) und Eigenkapital? Die werden ja in den Statistiken der BuBa nicht geführt, da direkt an die Vermieter und Eigenkapitaleigentümer gezahlt, und sollen auch eine Größenordnung von einem sechstel des BIP haben, also ca. 300 Mrd. €? |
- [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., High-End-Studio Prenk, 25.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., Christoph Ulrich Mayer, 27.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., Axel Grimm, 29.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., Systemfrager, 29.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., alex, 29.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., Axel Grimm, 29.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Kaum etwas Schlimmeres...., Christoph Ulrich Mayer, 27.05.2012
Archiv bereitgestellt durch MHonArc 2.6.19.