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Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Banken sind Pfandhäuser mit eigener Gelddruckerei
- Date: Tue, 15 May 2012 11:10:27 +0200
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Ich hab da mal als Laie eine Verständnisfrage.
Was wäre denn falsch daran, wenn ein Pfandhaus für die Laufzeit des Kreditertrages Geld druckt, solange das Geld nach Beendigung des Vertrages wieder in den Aktenvernichter gesteckt wird? Ich würde da eher Unbequemlichkeiten für den Kreditnehmer vermuten, der genau dieses selbstgedruckte Geld wieder auffinden müsste, um sein Pfand einzulösen.
Macht es nicht einen Unterschied, dass das Pfandhaus nach Erfüllung des Vertrages sein Geld wieder hat, während das Geld der Bank offensichtlich wieder vernichtet ist?
Insgesamt verstehe ich das genaue Anliegen des Textes nicht.
LG SystemPirat
Am 15.05.2012 10:09, schrieb Axel Grimm:
Das irrige Verständnis, dass Banken Geld verleihen, das zuvor Sparer zur
Bank getragen haben ist tief verwurzelt in dem heutigen Geldverständnis.
Es rührt auch daher, dass beliebig viele Personen und Gruppierungen
immer mit dem gleichen Startpunkt beginnen: am Anfang ist das Bargeld.
Der Sparkassenverband ist dabei keine Ausnahme. In seinen
Kinderzeitschrift „Knax“ ist das Bargeld einfach da, dann kann es
eingezahlt werden.
Nun, täten wir noch das Jahr 1950 schreiben oder gar 1920, dann ist das
auch gar nicht so verkehrt, doch wir schreiben das Jahr 2012. Vor ca. 50
Jahren hat sich die Geldwelt geändert und auch juristisch sind
Veränderungen vorgenommen worden.
Heute sind Banken keine Geldsammelstellen mehr. Banken sind heute
Pfandhäuser mit der Lizenz Geld eigenständig schöpfen zu dürfen. Jedoch
kann das Pfandhaus selbst kein Geld in die Welt bringen, abgesehen von
den eher homöopathischen Mengen, wenn das Pfandhaus mal einen neuen
Computer kauft und den als Geschäftsausstattung als Firmenvermögen
auflistet).
Es sind die Personen und Firmen, die Eigentum oder Einkommensansprüche
bei dem Pfandhaus Bank auf Wertigkeit prüfen lassen und dann ein
Verwertungsrecht dem Pfandhaus Bank unterschreiben. Das Pfandhaus Bank
erzeugt dann bis zur Pfandwertigkeit (oder weniger gemäß Kundewunsch)
ein neue Menge Geld. Allerdings ist dieses Geld – das Giralgeld –
juristisch noch nicht zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklärt worden,
was doch sehr verwunderlich ist, da die Institutionen des Staats kaum
noch gesetzliches Zahlungsmittel annehmen sondern nur das im Pfandhaus
Bank entstandene Geld akzeptieren.
Das Pfandhaus hält ein Verwertungsrecht und dokumentiert zwei Zahlen.
Einmal die Höhe des erschaffenen Gelds als Tilgungsforderung
(Kreditforderung) und als Geld auf einem Giralkonto.
Das Pfandhaus scheint der Geldschöpfer zu sein, was vordergründig auch
so ist. Doch bei genauer Betrachtung entsteht es nur im Pfandhaus Bank
das Geld, *der wahre Geldschöpfer ist das Pfand,* verteten durch eine
Person oder eine Firma.
Der Gesetzgeber ist manchmal etwas verwirrt, denn dieser hat eine Gesetz
erlassen, dass auch er nur noch bei diesen Pfandhäusern Bank Geld
erzeugen darf. Dazu begibt er Staatsanleihen in das Pfandhaus.
Nicht nur der Gesetzeber ist manchmal etwas verwirrt, auch die Betreiber
der Pfandhäuser unterliegen noch der Lehre von 1950, als nur Bargeld
Geld war. Es wird geglaubt, dass das Giralgeld, das wegen der Lehre noch
als Einlage bezeichnet wird, von Kunden eingelegt worden ist. Das ist
zwar selbst schon etwas verwirrt aber noch nicht weiter schlimm. Die
Katastrophe ist das Angebot des Pfandhauses Bank, die bei ihr
entstandenen Einlagen (Giralgeld) einzufrieren und dafür auch noch etwas
zu bezahlen. Dieser Vorgang wird Geldanlage oder als Sparen bezeichnet.
Den Pfandhausbetreibern ist offensichtlich nicht bewusst, dass mit dem
Einfrieren die Tilgung und somit die Auslösung von Pfändern nicht mehr
möglich ist.
… und so nimmt die Katastrophe ihren Weg, unter anderem verursacht durch
ein falsche Benennung der Zahlen wie es z.B. für den Begriff Einlagen
zutrifft.
Und wenn sie nicht bald anfangen nachzudenken, dann kommt die große
Geldvernichtung und das Spiel geht von vorne los.
- [AG-GOuFP] Banken sind Pfandhäuser mit eigener Gelddruckerei, Axel Grimm, 15.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Banken sind Pfandhäuser mit eigener Gelddruckerei, Karlsruher, 15.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Banken sind Pfandhäuser mit eigener Gelddruckerei, SystemPirat, 15.05.2012
- Re: [AG-GOuFP] Banken sind Pfandhäuser mit eigener Gelddruckerei, Axel Grimm, 15.05.2012
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