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ag-geldordnung-und-finanzpolitik - Re: [AG-GOuFP] Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der marktwirtschaftlichen Geldordnung?

ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik

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Re: [AG-GOuFP] Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der marktwirtschaftlichen Geldordnung?


Chronologisch Thread 
  • From: Oliver <piraten AT olivere.de>
  • To: MatthyK <matthyk AT gmx.de>
  • Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
  • Subject: Re: [AG-GOuFP] Gretchenfrage: Wie haltet ihr es mit der marktwirtschaftlichen Geldordnung?
  • Date: Tue, 01 May 2012 17:36:43 +0200
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
  • List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>

Am 01.05.2012 16:26, schrieb MatthyK:
> * Der allergrößte Teil der Bevölkerung ist - spätestens wenn es ums
> (eigene) Geld geht - absolut sicherheitsorientiert und konservativ.
> Realistsich gesehen, wird sich auf diesem Gebiet niemals eine
> Mehrheit für "Experimente" egal welcher Art auch nur abzeichnen.
> Allein die Forderung danach schürt bereits Ängste.

Sowie die Forderung nach einem freien Internet? Es wird niemand dazu
gezwungen Bitcoins zu verwenden, aber denen, die es nutzen wollen, soll
es erlaubt sein. Darum geht es mir.

> * Das Geldsystem ist eine Insfrastruktur, die große Synergieeffekte hat,
> wenn es eben genau nur eines gibt,
> auf das sich alle Marktteilnehmer beziehen.

Also willst Du eine Weltwährung? Die monopolistische Einführung des Euro
in Kamerun würde sofort zu alternativen Behelfswährungen (z.B.
Zigaretten) führen. Deine Prämisse erscheint mir sehr zweifelhaft. Ich
glaube, wir brauchen eher mehr Währungsvielfalt. Letztlich muss das aber
der Markt entscheiden.

> * Auch "freie Geldsysteme" wären nicht ohne Risiken und Nebenwirkungen
> und bietet eher noch mehr Missbrauchspotential. Die reale Geldschöpfung
> ist ja schon heute privatisiert und es zeigen sch hierbei ja ebendiese
> Probleme.

Die Geldschöpfung ist nicht privatisiert. Ohne Zentralbanken gäbe es
keinen Cent staatliches Geld. Ebenfalls wird die Mindestreserve durch
die Zentralbanken festgelegt. Diese Mindestreserve sehe ich sehr
kritisch. Ich würde freiwillig kein Währungssystem benutzen, das mit
solchen "Tricks" arbeitet. In unserem monopolistischen System bleibt mir
freilich nichts anderes übrig.

> Statt seine Energie auf ein solch aussichtsloses Unterfangen zu
> verschwenden, wäre es viel besser, darüber zu diskuttieren, woran genau
> unser seit vielen Jahrzehnten etabliertes (und bewährtes!)
> (Schuld-)Geldsystem derzeit krankt und welche Mechanismen geeignet sind,
> die existierenden Missstände wieder gerade zu rücken.

Es krankt daran, dass sich die maßgeblichen Akteure (also die
Nationalstaaten) nicht an ihre eigen Regeln gehalten haben. Das ist doch
so klar wie Kloßbrühe. Sollen ich die ganzen Regelverletzungen noch
einmal aufzählen? Wie soll denn irgendein System funktionieren, wenn man
alle Regeln, auf denen dieses System aufbaut, nacheinander bricht?

Gruß
Oliver









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