ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: piraten AT manen.de
- To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ...
- Date: Thu, 26 Apr 2012 10:33:06 +0200 (CEST)
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
Schimpft doch nicht immer so auf die FDP. Die sind doch gegen ein Verbot der
Pony-Werbung.
LG
Peter
----- Original Nachricht ----
Von: Enter-Mario <pirat AT ubema.de>
An: 'Christoph Ulrich Mayer'
<CU_Mayer AT Menschen-gerechte-Gesellschaft.de>,
AG-Geldordnung-und-Finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Datum: 26.04.2012 10:19
Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ...
> Ahoi,
>
> wenn es von der FDP kommt, ist es mit an Sicherheit grenzender
> Wahrscheinlichkeit nur für die Banken gut und
> weder für das griechische - noch für das zahlende Volk in Deutschland -
> geeignet! Von der FDP kommt nur
> neoliberaler Mist - wie wir leidvoll in unserem Land wissen!
>
> Gruß
> Enter-Mario
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von Christoph Ulrich Mayer
> Gesendet: Donnerstag, 26. April 2012 08:39
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ...
>
> Hallo Daniel,
>
> die FDP, v.a. auch Frank Schäffler hat vor einiger Zeit ein geordnetes
> Insolvenzverfahren für Griechenland gefordert und formuliert wie das gehen
> würde.
> Wäre gut, das erst mal zu reflektieren, ist einfacher als alles selbst
> auszudenken.
>
> Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Veränderung der Geldschöpfung die
> schmerzfreiste Lösung für Europas Staatsfinanzen wäre.
> Darauf aufbauend muss Griechenlands Infrastruktur verbessert werden.
> Man muss bedenken, die hatten zur Zeit der Euro-Einführung noch
> Schwerindustrie, z.B. LKW-Bau, erst in den letzten Jahren ging das den Bach
> runter.
> Es bedarf wieder Bedingungen, die umgekehrte Entwicklungen ermöglicht.
>
> Gruß
> Christoph
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von:
> ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+cu_mayer=menschen-gerechte-gesellsc
> haft.de AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces+cu_mayer=menschen-gerechte-
> gesellschaft.de AT lists.piratenpartei.de] Im Auftrag von "Daniel "
> Gesendet: Donnerstag, 26. April 2012 08:25
> An: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ...
>
> Staatsinsolvenz ja oder nein ist kein leichtes Thema und kann man m.E. nicht
> pauschal beantworten:
> 1. Es gibt für Staaten kein geordnetes Insolvenzverfahren. Bei Unternehmen
> und Privathaushalten gibt es ein gesetzlich festgelegtes Insolvenzverfahren.
> Es bestimmt (gerade bei Unternehmen) wann ein Unternehmen Insolvenz
> anzumelden hat und was dann zu tun ist. Das Unternehmen hört nicht einfach
> auf zu existieren. Dies hat sehr viele Vorteile für ALLE Beteiligten
> (Unternehmen, Gläubiger, Angestellte, Staat) und verhindert ein Chaos.
> 2. Da es kein Insolvenzrecht gibt, kann man eben auch nicht sagen wann ein
> Staat wirklich insolvent ist und was genau der Staat in diesem Fall zu tun
> hat. Es bleibt letzlich dem Staat selbst überlassen, ob er die Schulden
> bedienen will oder nicht bzw. in welcher Form. Bei jedem Land sind die
> Voraussetzungen dafür aber anders. Nehmen wir Island: Das Problem für Island
> kam aus dem Bankensektor. Die Summe der Bankenbilanzen haben ein mehrfaches
> der jährlichen Wirtschaftsleistung betragen - ich glaube das 8-fache. Sie
> haben sich nicht in der isländischen Krone verschuldet sondern in USD und
> Euros. Im Zuge der Finanzkrise haben sie auf ihren Aktiva Verluste
> eingefahren und durch die Währungsschwäche wurden sie vom Kapitalmarkt
> abgeschnitten und die eigene Zentralbank konnte da auch nichts dagegen tun.
> Der Staat hat die Banken gerettet und dafür selber die Schulden nicht mehr
> bedient. Der Staat selbst und auch die Wirtschaft waren aber "gesund", sie
> hatten durch die Bankenrettung einfach zu hohe Schulden. Mit einem
> Schuldenschnitt ist hier das Problme auch wirklich gelöst. Im Vergleich dazu
> Griechenland: GR hat(te) viel zu hohe Staatsausgaben (relativ zur Gesamtzahl
> der Beschäftigten fast doppelt so viele Staatsangestellten wie Deutschland,
> sehr tiefes Rentenalter, bei der staatlichen Eisenbahn sind die Löhne im
> Schnitt doppelt so hoch wie bei der deutschen Bahn etc. etc.) und zu tiefe
> Einnahmen (viel mehr Steuerhinterziehung etc.). Hinzu kommt, dass die
> Wirtschaft unproduktiv ist. Wenn man hier die Staatschulden streicht, dann
> ist das zu Grunde liegende Problem nicht gelöst (ein nicht funktionierendes
> Staatsgebilde, Korruption etc.)! Langfristig ändert sich gar nichts.
> 3. Das kurzfristige Chaos wäre im Fall GR wohl ziemlich heftig für GR
> selbst. GR hat immer noch ein Primärdefizit (also ein Defizit vor
> Zinszahlungen). Im Falle einer Pleite müsste man dieses Primärdefizit SOFORT
> auf 0 fahren, das wären noch viel stärkere Sparanstrengungen als sie es
> ohnehin schon tun müssten (durch die Pleite würde die Wirtschaft aber auch
> nochmals einbrechen und damit noch weniger Steuereinnahmen zur Verfügung
> stehen). Zusätzlich würde die Pleite das Problem der mangelnden
> Wettbewerbsfähigkeit nicht lösen.
> 4. Das sogenannte Private Sector Involvement (PSI) war sehr schlecht
> gemacht. Trotzdem, dass der Privatsektor auf rund 100Mrd Euro verzichtet hat
> (und auf den Rest erheblich tiefere Zinsen erhält), wird die
> Verschuldungsproblematik nicht gelöst. Die Schulden sind immer noch zu hoch.
> Zumindest die EZB hätte hier auch mitmachen müssen (eigentlich auch die EU
> Länder). Die EZB hat ihre Anleihen bei einem Preis von im Schnitt rund
> 67Euro pro 100Euro gekauft, sie hätte also ohne Verluste auf einen Drittel
> ihrer Forderungen verzichten können. Hinzu kommt, dass PSI die Unsicherheit
> bzgl. allen anderen Staatsanleihen erhöht hat und dadurch die Lage gerade
> für Italien und Spaninen massiv verschärft hat.
> 5. Alles was mit GR gemacht wird (PSI, Staatspleite, Euro-Austritt) wird
> auch in die anderen peripheren Märkte eingepreist.
>
> Somit mein Vorschlag:
> 1. Ein gangbarers Insolvenzrecht für Staaten aufstellen 2. Wenn schon PSI
> dann richtig: auch der offizielle Sektor verzichtet auf einen Teil seiner
> Schulden ggü. GR 3. GR muss seinen Weg des Staatsumbaus weiter gehen (aber
> weniger Fokus auf eine Reduktion der Soziallzahlungen für die wirklich
> Anspruchsberechtigten legen). Bürokratieabbau (es ist z.B. unglaublich
> schwierig ein Unternehmen zu eröffnen und Leute einzustellen), Korruption
> eindämmen, Steuerhinterziehung bekämpfen.
> 4. GR bekommt ein richtiges Hilfsprogramm z.B. über die EIB (European
> Investment Bank) zur Modernisierung der Infrastruktur (z.B: Häfen,
> Solarenergie etc. etc.). Das hilft der EU ihre Klimaziele zu erreichen und
> der GR Wirtschaft sich zu stabilisieren.
>
> Zusätzlich: Irland wird ermöglicht, dass sie die Schulden der geretteten
> Banken nur teilweise bedienen müssen
>
> Alternative wäre dann wirklich Staatspleite und gleichzeitiger Euroaustritt.
> Ist aber kein schönes Szenario.
>
> -----Ursprüngliche Nachricht-----
> Von: ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de
> [mailto:ag-geldordnung-und-finanzpolitik-bounces AT lists.piratenpartei.de] Im
> Auftrag von Christoph "Pluto" Puppe
> Gesendet: Mittwoch, 25. April 2012 23:23
> An: AG Wirtschaft; ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
> Betreff: Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ...
>
> Salve,
>
> http://edition.cnn.com/2012/04/06/world/europe/greece-austerity-suicide/inde
> x.html?hpt=hp_c2
>
> Wer sie pleite gehen lassen möchte, denke einfach daran, dass es dann noch
> schlimmer für die Menschen wird, als es unter den Sparmaßnahmen jetzt schon
> ist.
>
> Oder geht jemand davon aus, dass es dadurch besser wird? Also für die
> Griechen?
>
> --
> Gruss
>
> Pluto - SysAdmin of Hades
> Free information! Freedom through knowledge. Wisdom for all!! =:-)
>
> http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Christoph_Puppe
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> If everything seems under control, you're not going fast enough
> - Mario Andretti
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>
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., Christoph "Pluto" Puppe, 25.04.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., piraten, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., Enter-Mario, 26.04.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., Pieter hogeveen, 26.04.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., Enter-Mario, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., High-End-Studio Prenk, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., piraten, 26.04.2012
- Nachricht nicht verfügbar
- Re: [AG-GOuFP] Die Folgen der Krise ..., Daniel , 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ..., Christoph Ulrich Mayer, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ..., Enter-Mario, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ..., piraten, 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ..., Daniel , 26.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] [AG Wirtschaft] Die Folgen der Krise ..., Christoph Ulrich Mayer, 26.04.2012
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