ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Christian Seiler <christian.seiler AT hotmail.de>
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- Subject: Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Finale Version Flyer für BPT
- Date: Thu, 19 Apr 2012 20:28:23 +0000
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nha schrieb:
Hallo Christian,
Christian Seiler schrieb:
Die Geldmenge ist durch den Mindestreservesatz gedeckelt und an dieGegenthese: Die Summe der Reserven ist keine Beschränkung für die
Geldbasis gebunden. Das kann man sich leicht ausrechnen.
Geldmenge, weil durch die EZB automatisch bei Bedarf neue Reserven
erzeugt werden.
Begründung: Wenn Reserven knapp werden, steigt der Zins auf dem
Interbankenmarkt. Die EZB greift durch Offenmarktoperationen ein, um
den Leitzins durchzusetzen. Dies geschieht dadurch, dass implizit neue
Reserven erzeugt werden.
Zudem ist die Giralgeldmenge durch die Einlagen begrenzt (DaGegenthese: Die Giralgeldmenge ist per Definition durch die Einlagen
Giralgeldschöpfung als Kredit eine Fristentransformation darstellt Liquide
Einlagen (Girokonten) werden in Krediten umgewandelt (Nicht-Liquide) und
damit die Bank immer das Risiko hat insolvent zu gehen (Bank Run))
begrenzt, aber die Giralgeldschöpfung via Kredite ist *nicht* durch
die Höhe der Einlagen begrenzt.
Begründung: Durch die Vergabe eines Kredits wird eine neue Einlage
erzeugt. Also: Ich nehme einen Kredit auf, gleichzeitig stellt mir die
Bank ein Kreditkonto zur Verfügung, das eine Einlage in Höhe des
Kredits darstellt. Es steigt also gleichzeitig das Kreditvolumen und
die Summe der Einlagen.
Alles übrigens nicht von mir selbst beobachtet, sondern von heterodoxen VWLern.
Schöne Grüße,
Nicolai----------------------------------------------------------------------Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
1. natürlich ist die Geldpolitik nicht unbedingt exogen. Oft reagiert die Zentralbank nur (und manchmal falsch). Andererseits ist es trotzdem eine willentliche Handlung die Mindestreserve festzusetzen.
Das aus einer Mindestreserve immer allein shcon mathematisch eine Deckelung folgen muss ist unabstreitbar. Nur ist es natürlich so, dass das ganze nicht unveränderbar ist.
2. du hast meinen Punkt nicht mitbekommen..
Weil Einlagen kurzfristig sind, Kredite aber langfristig sind entsteht ein nicht-lösbarer Konflikt für die Banken sollte sie beliebig operieren (Fristentransformation). Weil nämlich wenn die Bank alle Einlagen als Kredite ausgibt, sie sofort insolvent gehen muss!
Siehe hier
1000 Leute zahlen jeweils 1000 in die Bank ein. Die Einlagen belaufen sich auf 1000*1000. Diese Einlagen sind sofort und immer kündbar (also komplett liquide).
Wäre die Bank nun nicht begrenzt in der Geldschöpfung durch irgendein Risiko, so könnte sie
an z.B. an 10 Leute Kredite in Höhe von 100000 ausgeben. Diese Kredite haben eine Frist, sie sind also nicht täglich kündbar, laufen z.B. 1 Jahr lang.
Damit hat die Bank also alles Geld dass sie aus Einlagen rekrutiert hat als Kredit ausgegeben (maximaler Gewinn da nun alle Einlagen einen positiven Zins als Kredite abwerfen).
Nun muss aber dummerweise nur ein einziger Kunde kommen und einen einzigen Euro aus seiner Einlage abziehen. Damit ist die Bank zahlungsunfähig! Dieses Risiko ist immer da, da es sich leicht in einem Spiel zeigen lässt mit mehreren Spielern, dass es eine pareto-effiziente Strategie sein kann einen Bank Run zu machen.
In Antizipation dessen, wird die Bank natürlich nciht alles Geld in Kredite stecken. Es muss die Giralgeldschöpfung /refinanzieren/
Die Fristentransformation des Giralgelds - die Giralgeldschöpfung an sich hat also *Kosten* in Form von *Risiko* (abgesehen von den relativ mickrigen und vernachlässigbaren Betriebskosten).
Du kannst das auch verkehrt herum bei der Schaffung eines Kredites zeigen
Ich weiß gar nicht warum hier immer alle mit dem Bundesbankbuch wedeln und dann überlesen sie die wichtigsten Stellen? Steht alles auch so drinnen. Zu finden auch in
Bofinger, P., Reischle, J., und Schächter, A. (1997). /Geldpolitik/, Vahlen: München.
- [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Re: Finale Version Flyer für BPT, Christoph "Pluto" Puppe, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Finale Version Flyer für BPT, Axel Grimm, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Re: Finale Version Flyer für BPT, Christian Seiler, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Re: Finale Version Flyer für BPT, Nicolai Haehnle, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Re: Finale Version Flyer für BPT, alex, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Finale Version Flyer für BPT, Christian Seiler, 19.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Finale Version Flyer für BPT, Nicolai Haehnle, 20.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Geldmultiplikation [war Re: Finale Version Flyer für BPT, Nicolai Haehnle, 19.04.2012
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