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Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG
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- From: Pieter hogeveen <phogeveen AT msn.com>
- To: <ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de>
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG
- Date: Fri, 13 Apr 2012 20:57:45 +0000
- Importance: Normal
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Wen okay ,darfst du mich gerne beim 2
eintragen..
Date: Fri, 13 Apr 2012 20:09:36 +0100
From: matthias_garscha AT yahoo.de
To: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Subject: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG
Hallo liebe AG´ler, mich haben heute einige interessante Informationen über Vorschläge zur der Eurokrise sowie Interpretationen zur derzeit praktizierten Austeritätspolitik erreicht. A)OECD Chef Angel Curria: Die Organisation galt lange als eine Hochburg der ökon. Othodoxie, um so mehr verwundern die heutigen Aussagen von Curria: Er stellt die Vorteile der EZB Geldpolitik als bedeutsamer dar als die damit in Kauf zu nehmenden Nachteile! "Über ein paar Jahrzehnte galt die Pariser OECD als eine der großen Instanzen, die ökonomische Orthodoxie gepredigt hat. Das scheint sich zu wandeln. Zumindest wenn man zum Maßstab nimmt, was der Chef Angel Gurría auf der Konferenz der Neuen Denker heute von sich gegeben hat. Nach Gurrías Diagnose ist nicht die Frage, ob entschuldet werden muss, sondern was das optimale Timing ist. Und da sei es offenbar kein guter Rat, den Ratingagenturen zu folgen, die mal dazu drängen die Schulden schnell zu reduzieren, dann aber klagen, dass das betreffende Land anschließend keine Wachstumsdynamik mehr hat – was dann schnell zum Grund genommen werde, das Land dann doch herunterzustufen. “Das Ergebnis ist eher eine Katastrophe”, sagt Gurría. Allzu harsche Austerität könne zudem dazu führen, dass die Einkommensungleichheiten in den betreffenden Ländern noch größer werden – was auch die OECD seit Kurzem als gravierendes Problem entdeckt hat. Früher galt die (vornehmer ausgedrückt) Einkommensspreizung bei der OECD noch als tolle Idee, die zu mehr Leistung antreibt. Gurrías Folgerung: “Austerität allein hilft nicht”. Und: die Notenbanken können uns helfen. Dabei sei es wichtig, mit unkonventionellen Maßnahmen Kreditklemmen zu verhindern. Zwar habe das sogenannte Quantative Easing, die Erhöhung der Liquidität, auch negative Nebeneffekte, etwa dadurch, dass der nötige Anpassungsprozess der Banken gebremst werde (bzw der Druck dazu geringer werde). Den Nutzen schätzt Gurría aber höher ein. Was er mit der netten Anfrage an die Europäische Zentralbank verbindet: “Im Zweifel bitte lieber die laxere Geldpolitik”. Ziemlich eindeutig wird Gurría auch, wenn es um das Handling der Rettungsstragie in Europa geht. Tenor: die Europäer haben immer zu lang gewartet, um hinreichende Brandmauern aufzustellen. Um Märkte zu beeindrucken, müssten eher zuviel als zu wenig Mittel bereit gestellt werden. Durch das Ausbleiben sei die Rettung zu “eine der denkbar teuersten Experimente” geworden. Gurrías Empfehlung: “never say never” – sonst nehmen die Märkte die Entscheidung ab." B)Interessant auch der Vorschlag von Richard Koo (Chefökonom von Nomura). Bekannt in der gegenwärtigen Debatte wurde er durch seine These von der: balance sheet recession (die in den einschlägischen Blogs viel zitiert wird) "Natürlich ist sie Thema Nummer eins bei der INET-Konferenz: Die Eurokrise. Getreu dem Motto der Konferenz „Neues Denken“ laufen einige Ökonomen herum, die recht ungewöhnliche Ideen zur Lösung der Krise haben. Seit längerem tourt Richard Koo durch Europa und versucht Zentralbanker für einen wie er selber sagt, „verrückten Vorschlag“ zu begeistern. Auch auf der Konferenz warb Koo nun erneut leidenschaftlich für seine Idee. Der japanische Chefökonom von Normura warnte, dass Europa dieselben Fehler mache wie Japan in den 90er-Jahren. Wenn die gesamte Wirtschaft – Firmen wie Haushalte in einem Prozess der Entschuldung sei, dann führe Austerität in eine gefährliche Abwärtsspirale. Japan habe die Bereinigung dieses Fehlers aus den 90ern fast 15 Jahre gekostet. Nun da sich die Eurozone in einer ähnlichen balance sheet recession befinde, müsse man andere Maßnahmen ergreifen. Die beste Lösung für diese Situation wären Eurobonds, da diese aber politisch schwierig durchsetzbar sind, hat Koo hat eine andere Idee zur Lösung. Der Japaner fordert Kapitalkontrollen innerhalb der Währungszone. Er fordert eine Regelung, nach der Staatsanleihen nur noch von Akteuren des eigenen Landes, nicht mehr von ausländischen Anlegern gekauft werden dürften. Damit, so Koo, hätte man die jetzige Krise verhindern können. Ein kontroverser Vorschlag – der aber laut Koo bei auch in Europa immer mehr Policymakern zumindest auf „neugieriges Interesse“ stoße." C)Ich möchte hier Bemerken, das wenn man dies mit den Aussagen Geoge Soros Schuldenkrise "Angela Merkel will den Euro nicht zerstören" vergleicht einem der Unterschied sofort ins Auge sticht: Während Soros eine renationalsierung der Finanzmärkte in Europa durch die EZB Geldpoltikik (LTRO) sieht. Befürwortet Koo sogar Kapitalverkehrskontrollen innerhalb der Eurozone (auch die Eurobonds hielte er für richtig, aber nicht politisch durchsetzbar): Insgesamt leitet er seine Thesen von den Erfahrungen in Japan ab. Europa Einstellung in der AG Geldordnung Wie schon in meinem Mails an Nicolai und Cosmic mache ich mir echte Sorgen um den Fortbestand der Währungsunion und des ganzen europ.Projektes. Natürlich können wir die Ereignisse nur betrachten und haben z. Zt. keinerlei Möglichkeiten darauf einzuwirken. Das einzige was wir können ist eine proeuropäische Postion zu artkulieren. Dazu bedarf es aber dringend einer demokratischen Reform aller EU Institutionen. Die Rettungsmaßnahmen dürfen nicht zur Schaffung eines undemokratischen Monsters mißbraucht werden. Deswegen ist der gegenwärtige ESM Vertrag abzulehnen.(Auch ich habe dazu meine Stimme bei Cosmic )abgegeben Aufgrund der prkären Lage möchte ich jedoch feststellen: Alle europ.Parlamente müssten sich ggf.zusammen mit dem Europaparlament (dessen Bedeutung in den Institutionen zur Zeit aber nocht nicht geklärt ist) ein Vorbehaltsrecht gegenüber sämtlichen Tettungsmaßnahmen wahren. Dies sollte so gestaltet sein das alle Rettungsmaßnahmen unter dem gesetzlichen Vorbehalt der schnellstmöglichen Einführung demokratischer Strukturen auf EU Ebene stehen. Wenn Sie nicht erfolgen werden die Vereinbarungen zu den Rettungsmaßnahmen (ESFS, ESM etc) hinfällig. Natürlich könnten nur modifizierte, also deutlich verbesserte ESM Maßnahmen (aufgrund der prekären Situation werden Sie irgendwie wohl notwendig werden) zur Anwendung kommen undd dann auch nur aufgrund der oben entwickelten Vorbehalte. (Hier Kommt dem EUGH und den nationalen Verf. Gerichten , soweit vorhanden ebenfalls eine wichtige Kontrollfunktion für die Demokatie zu). Ich weiß, daß diese Gedanken vielleicht nicht alle hier teilen werden. Deshalb habe ich in der Letzten Mumble Konferenz auch diese Befragung nach den europapolischen Präferenzen abgefragt. Wir stehen hier wahrlich vor einem Dilema vom Ausmaße einer griechischen Tragödie (der Antike und nicht der Gegenwart). Eher für einen Europ-Bundestaat haben sich folgende Mitglieder der AG ausgesprochen: 5 Bene, Hagen, Rolf Müller, Keox, Matthias Eher für eine lockeren Staatenbund haben sich folgende Mitglieder ausgesprochen: 6 Piratos, Wake, Tommy, Cosmic? Rudi (nn bitte eintragen, wenn ich einen vergessen habe) Jo kerner hat zuerst der 2. Gruppe zugeneigt, später seine Position jedoch leicht modifziert! Bei den Entscheidungen in unserer AG spielt diese Frage eine Bedeutende und Wichtige Rolle. Vieles von dem was wir gerne in der Geldordnung (Fernziel) und der Geld-und Fiskalpolitik (Gegenwart) verändern möchten hängt sehr eng mit unseren Einstellungen zu Europa zusammen. Dessen müssen wir uns bewußt werden (sein)! lg matthias |
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- [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, matthias garscha, 13.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, Enter-Mario, 13.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, Pieter hogeveen, 13.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, Nicolai Haehnle, 14.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, Pieter hogeveen, 14.04.2012
- Re: [AG-GOuFP] Neue Lösungsansätze auf der INET Konferenz in Berlin und Europa Einstellung in der AG, CU_Mayer, 16.04.2012
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