ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
Betreff: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik
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- From: Nicolai Haehnle <nhaehnle AT gmail.com>
- To: Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de>
- Cc: ag-geldordnung-und-finanzpolitik AT lists.piratenpartei.de
- Subject: Re: [AG-GOuFP] Target und Clearing
- Date: Thu, 29 Mar 2012 18:22:43 +0200
- List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-geldordnung-und-finanzpolitik>
- List-id: Kommunikationsmedium der bundesweiten AG Geldordnung und Finanzpolitik <ag-geldordnung-und-finanzpolitik.lists.piratenpartei.de>
On Thu, Mar 29, 2012 at 3:21 PM, Axel Grimm <axel.grimm AT baig.de> wrote:
> Beschreibung (keine Meinung, ggf. unvollständig)
>
> *Clearing*
> Bei einem Clearing werden die Überweisungen zwischen den Banken gesammelt
> und gegeneinander verrechnet. Die Salden zum Tagesende werden ausglichen,
> durch ein sich gegenseitiges Anschreiben.
> Die Folge: Banken haben Ausleihungen an andere Banken und gleichzeitig
> Ausleihungen von anderen Banken (Der Interbankmarkt).
> Weitere Folge: Nur die einzelnen Banken selbst wissen um ihre Sachlage,
> alles ist schön versteckt und keine Transparenz.
>
> *Target*
> Target ist ein „Clearing ohne Saldenausgleich“. Die Salden bleiben einfach
> stehen.
> Folge: Kein Interbankenmarkt mehr, kein gegenseitiges Anschreiben von
> ausstehenden Beträgen und kein Hauen und Stechen mehr.
> Weitere Folge: Hohe Transparenz, welche Banken stehen am Abgrund, welche
> Banken halten die Gegenpositionen.
(...)
>
> Das Targetsystem ist geeignet, die Zentralbanken abzuschaffen. Das Geld ist
> dann nur das, was in Geschäftsbanken vorliegt. Zur Erhaltung des Bargeld,
> wird in den Geschäftsbanken nun „Bargeld im Umlauf“ dokumentiert, es ist nur
> eine Wandlung von Giralgeld zu „Bargeld“ im Umlauf.
> Vollgeld ist nun von alleine entstanden. Eine weitere Diskussion über
> Vollgeld ist überflüssig. Man kann jetzt darüber diskutieren, ob auch bei
> Privatbanken Personen und Firmen Geld in die Welt setzen dürfen oder nicht.
Frage: Wenn Clearing auf Zentralbankkonten durch ein Target-artiges
System ersetzt werden soll, welcher Mechanismus sorgt dann dafür, dass
die Banken keine gigantischen "Target"-Verbindlichkeiten aufbauen?
Bei Target2 stellt sich diese Frage nicht, weil Target2 nur ein
Artefakt der getrennten Zentralbankbilanzen ist, die man aufstellt,
obwohl eigentlich das gesamte ESZB als Einheit agiert - insbesondere
mit gemeinsamem Kapital, gemeinsamer Haftung, und gemeinsamer
Gewinn-/Verlustrechnung.
Bei Geschäftsbanken sieht das alles ganz anders aus. Solange private
GB erlaubt sein sollen, müssen die GB in Sachen Eigenkapital, Haftung
und Gewinn-/Verlustrechnung getrennt behandelt werden. Dann wird es
aber auf einmal doch relevant, ob eine Bank hohe
Clearing-Verbindlichkeiten aufbaut oder nicht.
Welcher Mechanismus schwebt dir da vor, um das zu dämpfen? Soll es
irgendwo eine Grenze geben, ab der eine Bank zahlungsunfähig wird?
Schöne Grüße,
Nicolai
--
Lerne, wie die Welt wirklich ist,
aber vergiss niemals, wie sie sein sollte.
- [AG-GOuFP] Target und Clearing, Axel Grimm, 29.03.2012
- Re: [AG-GOuFP] Target und Clearing, Nicolai Haehnle, 29.03.2012
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