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ag-drogen - Re: [Drogenpolitik] Onlinespielsucht neue Entwicklungen

ag-drogen AT lists.piratenpartei.de

Betreff: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik

Listenarchiv

Re: [Drogenpolitik] Onlinespielsucht neue Entwicklungen


Chronologisch Thread 
  • From: Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com>
  • To: "tobias.schwarz.1981" <tobias.schwarz.1981 AT piratenpartei-nrw.de>, Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen AT lists.piratenpartei.de>
  • Subject: Re: [Drogenpolitik] Onlinespielsucht neue Entwicklungen
  • Date: Mon, 28 Oct 2013 00:42:36 +0100
  • List-archive: <https://service.piratenpartei.de/pipermail/ag-drogen>
  • List-id: Mailingliste der AG Drogen- und Suchtpolitik <ag-drogen.lists.piratenpartei.de>

Am 27.10.2013 17:39, schrieb tobias.schwarz.1981:
Hiho,

in Deutschland sind drei Therapieverfahren als Kassenleistung anerkannt. Die
Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologische und die analytische
Psychotherapie.
Die Frage ist nun, was für eine Art ambulanter Therapie nicht finanziert wird?
Grundsätzlich steht es jedem frei sich einen Psychotherapeuten zu suchen.
Dieser
muss dann der Krankenkasse begründen, warum eine Therapie notwendig ist. Bei
Onlinespielsucht bietet sich aus meiner Kenntnis nach die Verhaltenstherapie
an,
die eher von der Kasse übernommen wird. Hier stellt sich aber dann eine
weitere
Frage, nämlich, ob es eine signifikante Häufigung von Ablehnungen seitens der
Krankenkassen bzgl. der Psychotherapien bei Patienten mit
Onlinespielsuchtindikation gibt?


Guido Weyers <guidoweyers AT googlemail.com> hat am 27. Oktober 2013 um 13:42
geschrieben:


Ambulant gibt es zwar vereinzelt Beratungsangebote in
Suchtberatungsstellen aber eine ambulante Therapie wird nicht
finanziert. Es ist also ein Bereich, der jetzt, nachdem die Diagnose
erstmalig im DSM-V aufgenommen wurde, sich wahrscheinlich, was
Beratungs- und Behandlungsangebote angeht, ähnlich schnell entwickeln
wird, wie dies im Glücksspielbereich der Fall ist.
PirateJoker
And I thought my jokes were bad…

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:PirateJoker
Hallo Tobias,

ich bin selbst Psychotherapeut und Suchttherapeut und kenne die ganzen Regelungen schon seit Jahren sehr gut. Ist schließlich mein Job.:)

Es geht nicht um eine Psychotherapie, die von niedergelassen Psychotherapeuten praktiziert wird, sondern um eine ambulante Suchttherapie, die von Suchttherapeuten mit VDR Anerkennung, also der DRV bezahlt wird und erst wenn die nicht zahlen, springen die Krankenkassen ein. Man muss aber kein psychologischer Psychotherapeut sein, sondern ein Suchttherapeut mit einer sogenannten VDR Anerkennung. Das ist eine ganz andere Ausbildung. Die Details dazu kann ich dir bei Gelegenheit mal erklären, wenn es dich interessiert.

Du scheinst die Praxis in Deutschland nicht so gut zu kennen. Psychologische Psychotherapeuten dürfen zwar einen gewissen Stundensatz mit Suchtklienten arbeiten (übrigens erst seit kurzem), machen es praktisch aber eher selten, da sie mit ihren Angst, Depressions, Borderline und was weiss ich nicht noch Patient mehr als genug zu tun haben. Das überlassen sie dann doch in aller Regel lieber den speziell ausgebildeten Suchttherapeuten in Suchtkliniken und Beratungsstellen. Ich arbeite bereits seit ca. 12 Jahren in diesem Bereich als Suchttherapeut und kenne mich da ganz gut aus. Richtig ist, dass die meisten Suchttherapeuten verhaltenstherapeutisch arbeiten wie ich auch.

In meinem Beitrag ging es mir aber grundsätzlich um etwas andere Themen. Ich dachte mehr daran sich zu überlegen wie man z.B., die Spieleindustrie zu einer Kooperation mit der Suchthilfe bewegen kann und ähnliches.






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